MÄRKTE USA/Schwache Ölpreise geben erneut Richtung an Börsen vor

   NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem Rücksetzer an den US-Börsen am Donnerstag geht es auch zum Start am Freitag weiter nach unten mit den Kursen. Vor allem die Schwäche der Ölpreise sorgt dafür, dass die Anleger vor dem Wochenende keine neuen Positionen mehr eingehen. Zudem dürften nach den Gewinnen an den ersten drei Handelstagen der Woche auch bei vielen die Neigung zur Gewinnmitnahme groß sein.

   Am Donnerstag war der Preis für das Barrel WTI abermals unter 35 Dollar zurückgefallen, und eine Erholung ist nicht in Sicht. Aktuell kostet das Barrel 34,81 Dollar, nachdem es im Tagestief aber auch schon für 34,40 Dollar zu haben war. Brent-Öl kostet 37,06 Dollar und zeigt damit ebenfalls keine Erholungsansätze, verglichen mit den Vortagesschlussständen.

   Die anhaltende Schwäche bei den Ölpreisen führen Marktteilnehmer auch auf die warme Witterung zurück, sowohl in den USA wie auch Europa. Das warme Wetter drücke die Nachfrage ausgerechnet in einer Phase eines ohnehin schon hohen Überangebots, sagt Dominick Chirichella vom Energy Management Institute. Normalerweise sehe man winterzeitlich bedingt im vierten und ersten Quartal die stärkste Nachfrage.

   Der Dow-Jones-Index gibt um 0,8 Prozent nach auf 17.360 Punkte, der S&P-500 verliert lediglich 0,6 Prozent und die Nasdaq-Indizes geben noch etwas weniger stark nach.

   Ein Stimmungsdämpfer kommt aus Japan. Dort haben die Börsianer enttäuscht darauf reagiert, dass die japanische Zentralbank (BoJ) ihre quantitative Lockerung auf Anleihen mit längeren Laufzeiten zwar ausdehnt, das Kaufvolumen aber unverändert lässt, das laufende Lockerungsprogramm also unter dem Strich nicht ausweitet.

   Unter den Einzelwerten profitieren Red Hat von besser als erwartet ausgefallenen Geschäftszahlen. Der Kurs des Software-Unternehmen steigt um 5 Prozent. Auch die Zahlen von BlackBerry werden positiv aufgenommen. Die Aktie verbessert sich um über 8 Prozent. Nachdem die Umsatzentwicklung im zweiten Geschäftsquartal so schwach wie seit zehn Jahren nicht mehr gewesen war, zogen die Erlöse im dritten Quartal wieder deutlicher an und übertrafen die Erwartungen des Marktes.

   Fossil stehen dagegen unter Druck und geben um fast 6 Prozent nach auf 35,82 Dollar. Für die Analysten von Goldman Sachs sind die Sorgen um die Aktie noch lange nicht passe. Die Bank rät nun zum Verkauf des Papiers und kürzt ihr Kursziel um ein weiteres Drittel auf 26 Dollar. Für die kommenden zwei Jahre prognostizieren die Analysten einen durchschnittlichen Rückgang der organischen Umsätze des Herstellers von Uhren, Taschen und anderen Accessoires im mittleren einstelligen Prozentbereich. Besonders für das Uhrengeschäft sind die Experten skeptisch, weil sie einen Siegeszug multifunktionaler "Smartwatches" erwarten.

   Die Aktien des Lkw-Bauers Navistar gewinnen 6,3 Prozent nach dem Ausweis von Quartalszahlen, die eine Verringerung des Verlusts zeigen. Der Kurs des Bauunternehmens Lennar kommt um 3,2 Prozent zurück. Zwar fiel der Gewinn bei Lennar besser aus als gedacht, doch erreichten die Umsätze die Konsensschätzung nicht.

   Am Anleihemarkt drücken weiter steigende Kurse nach der am Mittwoch eingeläuteten Zinswende die Renditen. Zehnjährige US-Titel rentieren mit 2,21 Prozent. Das sind 2 Basispunkte weniger als am Vorabend. Beobachter sprechen weiter von einer Gegenbewegung auf den in den vergangenen Wochen im Anlauf an die Zinserhöhung gesehenen Renditeanstieg. Zudem sorge die Aussicht auf nur sehr langsam und allmählich steigende US-Zinsen für Käufe.

   Davon profitiert auch das Gold. Der Goldpreis erholt sich um 12 Dollar je Feinunze auf 1.063 Dollar, verglichen mit dem späten Donnerstaghandel in den USA. Gestützt werde er auch etwas von einem zwischenzeitlichen Rücksetzer des Dollar, heißt es. Am Morgen war der Euro bis auf gut 1,0860 Dollar gestiegen, aktuell notiert er bei rund 1,0840 Dollar. Zur japanischen Währung gibt der Dollar nach dem BoJ-Entscheid deutlicher nach. Der Greenback fällt auf rund 121,50 Yen; im frühen Tageshoch kostete er kurzzeitig 123,54 Yen.

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.09 Uhr Do, 17.34 Uhr EUR/USD 1,0832 -0,22% 1,0856 1,0816 EUR/JPY 131,65 -0,55% 132,38 132,67 EUR/CHF 1,0777 -0,12% 1,0790 1,0789 USD/JPY 121,55 -0,33% 121,94 122,64 GBP/USD 1,4901 -0,20% 1,4931 1,4887 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   December 18, 2015 10:17 ET (15:17 GMT)

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