18.05.2015 22:51:46
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MÄRKTE USA/Rekordjagd an der Wall Street geht weiter
Von Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Die Rekordjagd an der Wall Street hat sich zu Wochenbeginn fortgesetzt. Sowohl der Dow-Jones-Index als auch der S&P-500 kletterten auf neue Rekordschlussstände. Im Verlauf hatten die beiden Indizes zudem neue Allzeithochs markiert. Die Hoffnungen auf eine sich weiter verschiebende Zinserhöhung der US-Notenbank, ausgelöst durch eine ganze Reihe schwacher US-Konjunkturdaten, stützten die Stimmung weiter. Diese erhielten am Montag neue Nahrung durch den Präsidenten der Federal Reserve of Chicago, Charles Evans. Er wiederholte seine schon früher geäußerte Ansicht, dass die Fed in diesem Jahr noch nicht die Zinsen erhöhen sollte. Die Investoren erhoffen sich von dem am Mittwoch anstehenden Protokoll der April-Sitzung der US-Notenbank einen genaueren Aufschluss über die Haltung der Fed zu diesem Thema.
Insgesamt sprachen Teilnehmer von einem ruhigen Handelsverlauf, zumal auch die Agenda der US-Konjunkturdaten zu Wochenbeginn leer blieb. "Die Berichtssaison ist fast vorbei und es stellt sich die Frage, was dem Markt einen Impuls geben kann - in die eine oder andere Richtung", so Analyst Gordon Charlop von Rosenblatt Securities. Nachdem 465 Unternehmen aus dem S&P-500 ihre Ergebnisse vorgelegt haben ergibt sich nach Berechnungen von FactSet ein Gewinnzuwachs von rund 0,5 Prozent. Dies liegt klar über den Erwartungen der Analysten, die zu Beginn der Berichtssaison im Schnitt mit einem Rückgang von 5 Prozent gerechnet hatten.
Der Dow-Jones-Index legte um 0,1 Prozent auf 18.299 Punkte zu. Das Rekordhoch liegt nun bei 18.326 Punkten. Für den S&P-500 ging es um 0,3 Prozent auf 2.129 Punkte nach oben. Das neue Allzeithoch erreichte der Index bei 2.132 Punkten. Der Nasdaq-Composite kletterte um 0,6 Prozent auf 5.078 Punkte. Der Umsatz reduzierte sich auf 669 (Freitag: 829) Millionen Aktien. Dabei standen an der NYSE den 1.773 (1.802) Kursgewinnern 1.375 (1.326) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 102 (108) Titel.
Für die Apple-Aktie ging es um 1,1 Prozent auf 130,19 Dollar nach oben. Ein US-Berufungsgericht bestätigte ein Urteil, wonach der Erzrivale Samsung geistige Eigentumsrechte des iPhone-Herstellers verletzt hat. Allerdings muss Samsung dafür vermutlich weniger Strafe zahlen als zunächst geurteilt.
Zudem sieht der aktivistische Investor Carl Icahn sieht die Apple-Aktie als unterbewertet an und hat sein Kursziel auf 240 Dollar angehoben, immerhin rund 85 Prozent über dem Schlusskurs. Ein verstärkter Aktienrückkauf sowie ein Einstieg in den Fernseh- und Automarkt könnte den Aktienkurs weit über das aktuelle Niveau hinaus nach oben drücken, so seine Einschätzung. Icahn ist damit der mit Abstand am positivsten gestimmte Investor für Apple. Nach Aussage von FactSet liegt das Kursziel von Analyst Brian White von Cantor Fitzgerald bei 195 Dollar und markiert damit die Spitze innerhalb der Analysten-Gilde. Daniel Ives von FBR Capital Markets ruft 185 Dollar auf und nimmt damit den zweiten Platz ein.
Zudem stand eine Übernahme im Textilhandel im Fokus. Ascena, Muttergesellschaft von Marken wie Lane Bryant und Dressbarn, greift nach Ann. Das Unternehmen zahlt 2,2 Milliarden Dollar in bar und Aktien für die Mutter der Marken ANN Taylor und Loft. Die Ann-Aktie sprang um 19,9 Prozent auf 46,40 Dollar in die Höhe und notierte knapp unter dem Übernahmepreis von 47 Dollar. Die Ascena-Aktie fiel nach anfänglichen Gewinnen um 1,0 Prozent zurück. Jefferies rechnet im Einzelhandelssektor noch mit weiteren Fusionen und Übernahmen. Als Top-Kandidaten für eine Übernahme sehen die Analysten unter anderem Michael Kors und Guess.
Für die Alibaba-Aktie ging es um 1,5 Prozent abwärts. Die Kering SA, zu der Marken wie Gucci, Balenciaga oder auch Yves Saint Laurent zählen, reichte gegen den E-Commerce-Konzern Klage ein. Der Vorwurf: Das Unternehmen gehe nicht hart genug gegen den Verkauf von gefälschten Produkten auf seinen Seiten vor. Alibaba weist diese Anschuldigungen weit von sich. Sie entbehrten jeglicher Grundlage.
Am Devisenmarkt verlor der Euro deutlich an Boden. Nachdem er im europäischen Handel die Marke von 1,14 Dollar wieder klar unterschritten hatte, rutschte er im späten US-Handel weiter ab bis an das Niveau von 1,13 Dollar. Er notierte bei 1,1310 Dollar. Damit gab die Gemeinschaftswährung die Gewinne vom Freitag, ausgelöst durch schwache US-Konjunkturdaten die auf den US-Dollar drückten, wieder vollständig ab.
Der Goldpreis kletterte trotz der Dollar-Erholung zum US-Settlement mit 1.227,60 Dollar auf den höchsten Stand seit Anfang Februar. Es mussten damit drei Dollar mehr gezahlt werden als noch am Freitag. Es war bereits der fünfte Handelstag in Folge mit einem Plus. Händler verwiesen auf Käufe im Vorfeld der Veröffentlichung des Fed-Protokolls am Mittwoch. Aber auch die Entwicklung in Griechenland werde vom Markt weiterhin aufmerksam beobachtet, hieß es.
Die Ölpreise gaben leicht nach und fielen auf den niedrigsten Stand seit einer Woche. Für ein Barrel der US-Sorte WTI mussten zum Settlement 59,43 Dollar bezahlt werden, ein Abschlag von 0,4 Prozent gegenüber Freitag. Ein Fass der Sorte Brent kostete 66,27 Dollar, ein Rückgang von 0,8 Prozent. Der Ölpreis habe weiterhin unter den jüngsten schwachen US-Konjunkturdaten gelitten, die auf eine geringere Nachfrage hindeuten würden, so ein Teilnehmer. Die anhaltenden Kämpfe im Irak und im Jemen hätten das Sentiment dagegen nicht gestützt.
Nach zuletzt zwei Tagen mit Gewinnen waren die US-Staatsanleihen am Montag bei den Investoren nicht gefragt. Für die Rendite zehnjähriger Papiere ging es um 9 Basispunkte auf 2,23 Prozent nach oben. Händler verwiesen zur Begründung auf die positive Entwicklung an den Aktienmärkten und den Mangel an Emissionen zum Start in die neue Handelswoche. Das sich viele Anleger nach zwei guten Tagen aus Anleihen wieder zurückgezogen hätten, zeuge von einer weiter bestehenden Vorsicht, hieß es von einem Teilnehmer.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 18.298,88 0,14 26,32 S&P-500 2.129,20 0,30 6,47 Nasdaq-Comp. 5.078,44 0,60 30,15 Nasdaq-100 4.512,95 0,42 18,66Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/2% 2-year 99 27/32 dn 2/32 0,577% +3,7 Bp 1% 3-year 100 4/32 dn 5/32 0,957% +5,3 Bp 1 3/8% 5-year 99 8/32 dn 10/32 1,531% +6,9 Bp 1 3/4% 7-year 98 21/32 dn 17/32 1,955% +8,1 Bp 2 1/8% 10-year 99 3/32 dn 25/32 2,228% +8,7 Bp 2 1/2% 30-year 99 19/32 dn 1 29/32 3,020% +9,7 Bp
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7.39 Uhr Fr, 17.21 Uhr EUR/USD 1,1310 -0,97% 1,1421 1,1431 EUR/JPY 135,70 -0,75% 136,72 136,41 EUR/CHF 1,0470 -0,17% 1,0488 1,0477 USD/JPY 119,99 0,23% 119,71 119,32 GBP/USD 1,5653 -0,42% 1,5720 1,5779 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros
(END) Dow Jones Newswires
May 18, 2015 16:21 ET (20:21 GMT)
Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 21 PM EDT 05-18-15
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