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22.07.2013 22:52:31

MÄRKTE USA/Quartalszahlen dominieren die Wall Street

Von Thomas Rossmann Die Berichtssaison hat das Zepter an der Wall Street übernommen. Zu Wochenbeginn legten mit McDonald's, Hasbro und nachbörslich Texas Instruments drei weitere große US-Unternehmen ihre Quartalszahlen vor. Doch im Laufe der Woche nimmt die Zahlenflut noch zu. Unter anderem stehen noch Apple, AT&T, DuPont, Ford, Facebook, Amazon und Boeing auf der Agenda. Konjunkturdaten treten da etwas in den Hintergrund. Die überraschend schwachen Daten zu den Verkäufen bestehender Häuser in den USA hatten lediglich auf den Devisenmarkt Einfluss.

   Im Juni wurde hier ein Rückgang um 1,2 Prozent verzeichnet, während Volkswirte ein Plus von 1,9 Prozent prognostiziert hatten. Der Chicago Fed National Activity Index erholte sich zwar im Juni, verharrte mit minus 0,13 aber in negativem Terrain. Der Dollar beschleunigte mit den US-Immobiliendaten seine Talfahrt. Fed-Chairman Bernanke hatte eine Reduzierung der monatlichen Anleihekäufe unter anderem von der Erholung am Immobilienmarkt abhängig gemacht. Mit den überraschend schwachen Daten dürfte sich der Termin für eine Reduzierung weiter nach hinten verschoben haben, so die HSBC.

   Auch zum Yen gab der Dollar nach. Für den Greenback wurden hier nur noch 99,52 Yen gezahlt, nach über 100 Yen am Freitagabend. Die japanische Währung erhielt Auftrieb vom Ergebnis der Oberhauswahlen in dem asiatischen Land. Die Regierungskoalition von Ministerpräsident Abe hat sich dabei durchgesetzt und kontrolliert nun beide Kammern des Parlaments. Damit dürfte Abe bei der Durchsetzung seiner Wirtschaftspolitik auf wenig Widerstand treffen.

   Der Euro kletterte mit dem schwachen Greenback erstmals seit Ende Juni wieder über 1,32 Dollar, konnte dieses Niveau aber nicht ganz behaupten und lag im späten US-Handel bei 1,3185 Dollar. Hier stützte auch, dass die zerstrittene portugiesische Regierung im Amt bleibt, obwohl die Koalitionspartner sich immer noch nicht auf einen "nationalen Rettungspakt" für das hoch verschuldete Land geeinigt haben.

   Die Bewegungen der US-Indizes fielen dagegen wesentlich unspektakulärer aus. Der Dow-Jones-Index stieg um zwei Punkte auf 15.546 Punkte. Der S&P-500 legte um 0,2 Prozent auf 1.696 Punkte zu. Der Nasdaq-Composite erhöhte sich um 0,4 Prozent auf 3.600 Punkte. Der Umsatz ging auf 0,58 (Freitag: 0,87) Milliarden Aktien zurück. Den 1.729 (1.549) Kursgewinnern standen dabei 1.310 (1.494) -verlierer gegenüber, 114 (106) Titel gingen unverändert aus dem Handel.

   Im Fokus der Berichtssaison standen zuletzt vor allem die Technologiewerte, nach den enttäuschenden Ergebnissen von Microsoft und Google Ende vergangener Woche. Daher wurde mit Spannung auf die Zahlen von Texas Instruments gewartet, um zu schauen, ob sich die negative Entwicklung fortsetzt. Im Vorfeld waren die Investoren leicht optimistisch, für die Papiere ging es um 0,4 Prozent nach oben. Auch die Titel von Microsoft erholten sich etwas von ihrem Absturz um 11 Prozent am Freitag. Die Aktie des Software-Konzerns stieg um 1,9 Prozent.

   Schlusslicht im Dow-Jones-Index waren zu Wochenbeginn McDonald's. Das Unternehmen hat mit Umsatz und Gewinn die Erwartungen der Analysten leicht verfehlt. Der Fast-Food-Konzern beteuert zwar, Marktanteile zu gewinnen, doch fiel die Steigerung beim Umsatz mit plus 1 Prozent auf bereinigter Basis im Quartal nicht gerade überzeugend aus. Für die Aktie ging es um 2,7 Prozent nach unten.

   Auch die Quartalszahlen von Hasbro fielen enttäuschend aus. Die Anleger reagierten allerdings recht gelassen, nachdem schon Wettbewerber Mattel im zweiten Quartal schwach abgeschnitten hatte. Die Hasbro-Aktie war in der vergangenen Woche von den Mattel-Zahlen in Sippenhaft genommen worden und verlor 4,7 Prozent, während die Mattel-Titel zehn Prozent einbüßten. Am Montag legten die Hasbro-Aktien daher trotz der schwachen Geschäftszahlen um 3,3 Prozent zu.

   Mit Enttäuschung aufgenommen wurden auch die Quartalszahlen von Halliburton. Der Dienstleister der Ölbranche übertraf zwar die Erwartungen. Er hätte aber noch besser abschneiden können, wenn das Nordamerika-Geschäft nicht so schlecht gelaufen wäre. Für die Titel ging es um 1,6 Prozent nach unten.

   Die Notierungen der US-Anleihen legten mit den überraschend schwachen Daten vom US-Immobilienmarkt leicht zu. Die Rendite zehnjähriger Treasurys notierte kaum verändert bei 2,49 Prozent. Händler sprachen von einer Fortsetzung der Konsolidierung nach den starken Abgaben der vergangenen zwei Monate. Am Anleihemarkt herrschte allerdings auch Zurückhaltung vor den Wochenverlauf anstehenden Auktionen. Das US-Finanzministerium wird zwei-, fünf- und siebenjährige Notes im Volumen von insgesamt 99 Milliarden Dollar verkaufen.

   Der schwächere Dollar stützte den Goldpreis, der mit einem Aufschlag von 3,3 Prozent auf 1.336 Dollar je Feinunze erstmals seit fünf Wochen wieder den Sprung über die Marke von 1.300 Dollar schaffte. Es war gleichzeitig der größte prozentuale Gewinn seit Juni 2012. Gold, dass in der US-Währung denominiert, wird mit einem fallenden Dollar für Käufer aus anderen Währungsgebieten billiger.

   Der Preis für ein Barrel der Sorte WTI fiel zum Settlement dagegen um 1,1 Prozent auf 106,91 Dollar. Teilnehmer sprachen von leichten Gewinnmitnahmen nach den jüngsten Aufschlägen. Zudem sei eine Korrektur nach dem jüngsten Anstieg überfällig gewesen. Als Begründung wurde allerdings auch auf den Kontraktwechsel verwiesen. Der nun führende September-Kontrakt fiel zum Settlement um 0,9 Prozent auf 106,94 Dollar je Barrel.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 15.545,55 0,01 1,81 S&P-500 1.695,53 0,20 3,44 Nasdaq-Comp. 3.600,39 0,36 12,77 Nasdaq-100 3.055,23 0,34 10,30

Kupon Fälligkeit Kurs Veränderung Rendite Veränderung 3/8% 2-year 100 4/32 flat 0,306% flat 5/8% 3-year 100 3/32 flat 0,591% flat 1 3/8% 5-year 100 11/32 down 1/32 1,306% -0,3 Bp 1 7/8% 7-year 99 29/32 up 1/32 1,889% -0,3 Bp 1 3/4% 10-year 93 19/32 up 1/32 2,489% -0,2 Bp 2 7/8% 30-year 87 17/32 up 9/32 3,557% -1,5 Bp

DEVISEN zuletzt '+/- % Mo, 8.11 Uhr Fr, 17.16 Uhr EUR/USD 1,3185 0,23% 1,3154 1,3136 EUR/JPY 131,2205 -0,27% 131,5772 131,8528 EUR/CHF 1,2347 -0,16% 1,2366 1,2358 USD/JPY 99,5230 -0,50% 100,0210 100,3830 GBP/USD 1,5354 0,46% 1,5283 1,5258 === Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@dowjones.com

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   July 22, 2013 16:21 ET (20:21 GMT)

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