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02.11.2022 21:13:00

MÄRKTE USA/Powell-Aussagen schicken Aktien auf steile Talfahrt

Von Steffen Gosenheimer

NEW YORK (Dow Jones)--Sehr volatil und letztlich mit ausgeprägter Schwäche haben US-Aktien am Mittwoch auf die Beschlüsse der US-Notenbank und insbesondere die Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell zur weiteren Zinspolitik reagiert. Die aktuelle Zinserhöhung fiel mit 75 Basispunkten auf nun 3,75 bis 4,00 Prozent exakt wie erwartet aus und sorgte für sich genommen für keinen Impuls.

Weil zunächst eine mögliche Verlangsamung der weiteren geldpolitischen Straffung in den Raum gestellt wurde, legten die Kurse von Aktien und Anleihen kurz zu. Als Powell dann in der Frage- und Antwort-Runde aber weiter ausführte, mit der Geldpolitik auf Kurs zu bleiben, und "fest entschlossen" zu sein, die Inflation auf 2 Prozent zu bringen und ein langsameres Wachstum nötig sei, um die Inflation zu senken, rutschten Aktien- und Anleihen deutlich ab. Dazu bemerkte Powell noch, die Fed wolle einen Leitzins, bei dem der Realzins positiv sei.

Im Vorfeld kursierende Hoffnungen der Marktteilnehmer, auf ein klareres Signal für ein behutsameres Vorgehen bei den Zinserhöhungen wurden damit enttäuscht. Sehr stark unter Druck gerieten die als besonders zinsreagibel geltenden Nasdaq-Indizes, die um bis zu 3,4 Prozent absackten. Aber auch der Dow-Jones-Index büßte 1,5 Prozent ein auf 32.148 Punkte. Für den S&P-500 ging es um 2,5 Prozent abwärts. Alle Indizes gingen damit praktisch auf den Tagestiefs aus dem Handel.

An der Nyse gab es nach ersten Angaben 701 (Dienstag: 1.887) Kursgewinner und 2.469 (1.320) Kursverlierer. Unverändert schlossen 85 (107) Titel.

Schon vor den Fed-Aussagen hatten etwas besser als erwartet ausgefallene ADP-Arbeitsmarktdaten und jüngst auch andere günstig ausgefallene Konjunkturdaten unter den Akteuren für Unsicherheit gesorgt. Denn die Daten könnten so verstanden werden, dass die US-Wirtschaft die kräftigen Zinserhöhungen gut wegsteckt, die Notenbank also ermutigen, weiter einen sehr straffen Kurs zu verfolgen.

Am Rentenmarkt ging es etwas ruhiger zu, die Renditen zogen mit den Powell-Aussagen aber zumindest moderat an, nachdem sie sich zuvor weitgehend unverändert gezeigt hatten. Im Zehnjahresbereich ging es um 5 Basispunkte nach oben auf 4,09 Prozent.

Der Dollar gab zunächst nach, holte die Verluste dann aber mit der Aussicht auf weiter deutlich steigende Zinsen mehr als wieder auf. Der Dollarindex lag zuletzt 0,5 Prozent höher, der Euro sank auf 0,9833 Dollar.

Die Ölpreise zogen um knapp 1 Prozent an, nachdem die US-Ölvorräte in der vergangenen Woche überraschend deutlich gesunken sind. Bereits am Vorabend hatten Daten eines Branchenverbands eine deutliche Abnahme gezeigt. Vor den Powell-Aussagen hatte das Plus aber schon 2 Prozent betragen.

AMD-Zahlen kommen gut an - Airbnb enttäuscht

Am Aktienmarkt machte zunächst die Berichtssaison die Kurse, ehe dann in aller Breite Abwärtsdruck aufkam. So verloren AMD 1,7 Prozent. Der Chiphersteller hatte die Erwartungen knapp verfehlt und enttäuschte auch mit dem Ausblick. Einige Marktteilnehmer hätten aber ein noch schlechteres Abschneiden erwartet, hieß es zur zunächst klar positiven Kursreaktion der Aktie.

Airbnb (-13,4%) meldete für das dritte Quartal einen Rekordumsatz, der Vermittler von Ferienunterkünften enttäuschte aber mit einem verhaltenen Ausblick. Einen Satz von 4,8 Prozent machte der Kurs von Match Group. Die Mutter der Dating-Plattform Tinder hat den Umsatz überraschend gesteigert und auch mehr verdient als erwartet.

Kursdebakel für Tupperware

Tupperware brachen um über 40 Prozent ein. Der Hersteller von Plastikschüsseln und anderen Küchenutensilien hatte schwächer abgeschnitten als erwartet und die eigenen Ziele verfehlt und will nun weitere Restrukturierungsmaßnahmen vornehmen und Lagerbestände abbauen.

Electronic Arts retteten ein Plus von 1,9 Prozent. Der Anbieter von Videospielen hatte zwar den Ausblick gesenkt, schnitt aber mit dem bereinigten Gewinn trotz eines Rückgangs besser als erwartet ab. Auch beim Snack- und Süßigkeitenhersteller Mondelez (+1,1%) schrumpfte der Gewinn weniger stark als befürchtet.

Nicht gut lief das Quartal für Cheesecake Factory mit einem überraschenden Verlust, der Kurs gab um 5,2 Prozent nach.

Apple verloren 3,7 Prozent. Nach einem Corona-Ausbruch im größten iPhone-Werk der Welt im chinesischen Zhengzhou haben Behörden das Gebiet rund um die Fabrik abgeriegelt. Apple drohen damit Produktionseinschränkungen.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 32.147,76 -1,5% -505,44 -11,5%

S&P-500 3.759,69 -2,5% -96,41 -21,1%

Nasdaq-Comp. 10.524,80 -3,4% -366,05 -32,7%

Nasdaq-100 10.906,34 -3,4% -382,61 -33,2%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,59 +3,3 4,55 385,6

5 Jahre 4,30 +1,8 4,28 303,5

7 Jahre 4,20 +2,7 4,17 275,5

10 Jahre 4,09 +4,2 4,04 257,6

30 Jahre 4,12 +2,4 4,09 221,8

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 9:14 Uhr Di, 17:33 Uhr % YTD

EUR/USD 0,9827 -0,5% 0,9888 0,9854 -13,6%

EUR/JPY 145,24 -0,7% 145,68 146,06 +11,0%

EUR/CHF 0,9855 -0,2% 0,9881 0,9992 -5,0%

EUR/GBP 0,8623 +0,3% 0,8596 0,8612 +2,6%

USD/JPY 147,80 -0,2% 147,31 148,14 +28,4%

GBP/USD 1,1396 -0,7% 1,1501 1,1446 -15,8%

USD/CNH (Offshore) 7,3314 +0,3% 7,2927 7,3065 +15,4%

Bitcoin

BTC/USD 20.267,07 -1,0% 20.413,00 20.424,33 -56,2%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 89,12 88,37 +0,8% +0,75 +27,6%

Brent/ICE 95,57 94,65 +1,0% +0,92 +30,3%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 135,90 116,19 +17,0% +19,70 +78,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.636,90 1.646,94 -0,6% -10,04 -10,5%

Silber (Spot) 19,26 19,63 -1,9% -0,37 -17,4%

Platin (Spot) 937,80 948,45 -1,1% -10,65 -3,4%

Kupfer-Future 3,44 3,47 -1,0% -0,03 -22,0%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos

(END) Dow Jones Newswires

November 02, 2022 16:08 ET (20:08 GMT)

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AMD (Advanced Micro Devices) Inc. 129,86 1,07% AMD (Advanced Micro Devices)  Inc.
Apple Inc. 223,45 0,54% Apple Inc.
Electronic Arts Inc. 154,48 0,00% Electronic Arts Inc.
Intel Corp. 22,50 1,06% Intel Corp.
Match Group Inc 30,74 -0,10% Match Group Inc
Micron Technology Inc. 92,11 -0,49% Micron Technology Inc.
Mondelez 61,68 0,29% Mondelez
NVIDIA Corp. 129,92 1,66% NVIDIA Corp.
Texas Instruments Inc. (TI) 188,64 0,68% Texas Instruments Inc. (TI)
The Cheesecake Factory Inc. 47,00 -0,42% The Cheesecake Factory Inc.
Tupperware Corp. 0,20 21,21% Tupperware Corp.