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08.10.2013 22:46:30

MÄRKTE USA/Politkrise drückt Technologiewerte und Schatzwechsel

   Die Wall Street stand am Dienstag weiter im Schatten von Washington. Die nahende Schuldengrenze lastete schwer auf den Gemütern der Börsianer. Am 17. Oktober droht eine Zahlungsunfähigkeit des Staates, wenn die politischen Gegner sich nicht einigen. Präsident Obama versuchte erneut Druck auszuüben und forderte seine politischen Gegner auf, den Shutdown zu beenden und die Schuldengrenze zu erhöhen. Andernfalls drohe eine "sehr tiefe Rezession". Vor allem die als riskanter geltenden Technologiewerte, aber auch kurzfristige Staatspapiere gerieten massiv unter Verkaufsdruck. Auch wenn die politischen Akteure weit entfernt von einem Durchbruch sind, mag sich gegenwärtig auch noch niemand so richtig ein gänzliches Scheitern vorzustellen.

   Für den Dow-Jones-Index ging es um 1,1 Prozent auf 14.777 Punkte nach unten, das ist der niedrigste Stand seit dem 27. August. Der S&P-500 verlor 1,9 Prozent auf 1.676 Punkte. Der Nasdaq-Composite fiel um ein Prozent auf 3.770 Punkte. Der Umsatz stieg auf 0,73 (Montag: 0,59) Milliarden Aktien. Auf die 588 (667) Kursgewinner kamen 2.445 (2.423) -verlierer, unverändert schlossen 123 (80) Titel.

   Am US-Rentenmarkt zeigten sich die Notierungen sehr launisch. Zunächst drückten die Zweifel über einen eventuell drohenden Zahlungsausfall bei US-Staatsanleihen. Eine Versteigerung vierwöchiger Schatzwechsel stand im Fokus, denn sie verlief äußerst schwach. Priya Misra von der Bank of America-Merrill Lynch sprach von einer "grässlichen Auktion". Das Bid-to-Cover, Maßstab für die Nachfrage, sank dabei auf 2,75 von 3,09 in der Vorwoche. Vor allem die "Primärhändler" - große Banken - hielten sich zurück, wie Teilnehmer beobachteten. Die Banken haben bereits seit Ende September mit dem Aufziehen der Krise ihr Engagement in den US-Schatzwechseln massiv zurückgefahren. Grund: Die Sorge wegen möglicher Probleme bei der Rückzahlung durch den Bund.

   Die Notierungen der längeren Laufzeiten zeigten sich nur wenig verändert, und eine Auktion dreijähriger Notes stieß auf Nachfrage im üblichen Ausmaß. Zehnjährige Papiere drangen nach Verlusten im frühen Geschäft zwischenzeitlich auf positives Terrain vor, fielen dann aber wieder leicht zurück. Die Teilnehmer waren wechselnder Meinung, ob sie die Papiere als "sicheren Hafen" oder als mögliches Opfer der Haushaltskrise sehen sollen. Die Rendite der zehnjährigen Papiere verharrte bei 2,63 Prozent.

   Der Goldpreis konnte nach zwischenzeitlichen Gewinnen kaum von der Unsicherheit profitieren, er notierte wenig verändert bei 1.320 Dollar je Feinunze. Der Dollar zeigte sich nach einem Schwächeanfall wieder etwas erholt. Der Euro stand nur noch bei 1,3573 Dollar und damit in etwa auf Vortagsniveau. Am Ölmarkt kletterte der Preis für ein Fass Leichtöl der US-Sorte WTI um 46 Cents oder 0,4 Prozent auf 103,49 Dollar. Die Entwicklung bei Dollar und Öl zeigte, dass viele Teilnehmer weiter von einer baldigen Einigung im politischen Streit in Washington ausgehen.

   Vor allem Technologiewerte standen auf den Verkaufslisten. Händler erklärten dies mit einer Umschichtung heraus aus den konjunktursensiblen in defensive Werte. Unter Druck standen etwa Apple, Segate, LinkedIn oder Facebook. Mit der Apple-Aktie ging es 1,4 Prozent abwärts. Dabei gab es eigentlich gute Nachrichten für den iPhone-Konzern. So hat die Regierung in Washington das Importverbot für einige Handys des Erzrivalen Samsung bestätigt. Zugleich wurde berichtet, dass Apple ihren iTunes-Radioservice bis Anfang 2014 auf Großbritannien und Kanada ausweiten will.

   Amazon gaben 2,2 Prozent nach, obwohl ein US-Bundesgericht in einer Streitsache mit IBM zugunsten des Online-Händlers entschied. Dabei ging es um einen Auftrag des Geheimdienstes CIA. IBM verloren 1,8 Prozent. Die Aktien von Sozialen Netzwerken zeigten sich ebenfalls schwach. So fielen LinkedIn um sechs Prozent und Facebook um 6,7 Prozent. Auch andere Internetwerte wurden verkauft, so Priceline, Netflix oder Yahoo, die Aktien verloren zwischen 3,5 und fünf Prozent.

   Mit dem nach der Schlussglocke erwarteten Geschäftsbericht des Aluminiumproduzenten Alcoa beginnt die Bilanzsaison in den USA. Die Aktie zeigte sich 0,4 Prozent im Minus und schnitt damit besser ab als der Gesamtmarkt. Die Papiere des Einzelhändlers J.C. Penney zogen deutlich an und stiegen um 0,8 Prozent. Der Rückgang des bereinigten Umsatzes verlangsamte sich im September. Das Unternehmen rechnet mit einem anhaltend positiven Trend bis zum Jahresende.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 14.776,53 -1,07 -159,71 S&P-500 1.655,45 -1,23 -20,67 Nasdaq-Comp. 3.694,83 -2,00 -75,54 Nasdaq-100 3.153,87 -1,92 -61,83

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/4% 2-year 99 24/32 dn 3/32 0,385% +4,0BP 7/8% 3-Year 100 18/32 dn 4/32 0,678% +3,7BP 1 3/8% 5-year 99 25/32 dn 2/32 1,419% +1,3BP 2% 7-Year 99 25/32 dn 1/32 2,036% +0,5BP 2 1/2% 10-year 98 27/32 flat 2,634% unchanged 3 5/8% 30-year 98 24/32 up 6/32 3,694% -1,0BP

DEVISEN zuletzt '+/- % Di, 8.36 Uhr Mo, 18.00 Uhr EUR/USD 1,3575 0,07% 1,3565 1,3569 EUR/JPY 131,5343 -0,16% 131,7414 131,6564 EUR/CHF 1,2268 -0,08% 1,2279 1,2281 USD/JPY 96,8970 -0,23% 97,1200 97,0450 GBP/USD 1,6084 0,01% 1,6082 1,6081 === Kontakt zum Autor: ralf.zerback@dowjones.com

   DJG/DJN/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   October 08, 2013 16:14 ET (20:14 GMT)

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