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25.09.2013 22:45:33

MÄRKTE USA/Politik und Sorgen über Konsumflaute drücken Aktien

Von Florian Faust Die tickende Uhr in Sachen US-Haushaltsstreit hat am Mittwoch die Stimmung an der Wall Street beherrscht. Belastet wurde der Aktienmarkt aber auch durch Signale, die auf einen schwachen Konsum hindeuteten. Der US-Kongress muss sich bis Ende September auf einen Haushaltskompromiss verständigt haben. Die Positionen des von den Demokraten dominierten Senats und die des republikanisch geprägten Repräsentantenhauses liefen weiter auseinander. Zudem wird die Schuldenobergrenze der USA Mitte Oktober erreicht werden. Auch hier war noch kein Durchbruch bei den politischen Verhandlungen in Sicht.

   Daher verblassten die Daten zu den Auftragseingängen für langlebige Wirtschaftsgüter. Diese waren zwar überraschend positiv ausgefallen, sorgten aber nicht für Euphorie, zumal der Zuwachs nur minimal war. Auch die US-Neubauverkäufe entwickelten sich im August etwas besser als erwartet. Der Dow-Jones-Index verlor 0,4 Prozent auf 15.273 Punkte. Der S&P-500 gab 0,3 Prozent und der Nasdaq-Composite 0,2 Prozent nach. Der marktbreite S&P-500 verzeichnete den fünften Tag in Folge Abschläge - die längste Durststrecke seit Ende Dezember. Umgesetzt wurden 0,64 (Dienstag: 0,67) Milliarden Aktien. Auf 1.549 (1.696) Kursgewinner kamen 1.513 (1.357) -verlierer, unverändert schlossen 101 (113) Titel.

   "Die Politik braucht diese öffentliche Show. In letzter Minute wird man sich zusammenraufen und dem zustimmen, was schon vor ein paar Wochen möglich gewesen wäre", sagte Vermögensverwalter Jason Pride von Glenmede mit Blick auf das politische Gezerre in Washington. Dieses lähme die Aktienmärkte, ergänzte Stratege Art Hogan von Lazard Capital Markets. Und kurz vor dem Ende eines für Aktien erfolgreichen Quartals hätten Anleger allen Grund, Gewinne mitzunehmen, fügte er hinzu. Auch Fonds- und Portfolioverwalter nahmen das nahende Quartalsende zum Anlass, ihre Positionen auf den Prüfstand zu stellen.

   Eine Schrecksekunde durchlebte der Markt späten Geschäft mit Schlagzeilen über den Einzelhandelsriesen Wal-Mart. Laut einem Bericht hat der Konzern seine Bestellungen aufgrund steigender Lagerbestände bei Zulieferern im laufenden Quartal reduziert. Anleger interpretierten dies als Zeichen einer nachlassenden Konsumfreude in den USA. Die Aktie schloss 1,5 Prozent tiefer und trug die Rote Laterne im Dow.

   Die insgesamt eher positiven Konjunkturdaten animierten Anleger zunächst nicht zum Kauf von US-Staatsanleihen. Erst die Wal-Mart-Meldungen verpassten den Notierungen einen Schub. Die Rendite zehnjähriger Treasurys sank auf 2,62 Prozent nach 2,65 am Vorabend. Eine Emission fünfjähriger US-Notes im Volumen von 35 Milliarden Dollar stieß auf eine recht gute Nachfrage. Anleger am Rentenmarkt setzten darauf, dass es die US-Notenbank mit der Drosselung ihrer Anleihekäufe nicht eilig habe, hieß es.

   Der Haushaltsstreit lastete auch auf dem Dollar und half dem Euro über die Marke von 1,35 Dollar - im späten US-Handel kostete dieser 1,3526 Dollar. Am Rohstoffmarkt geriet der Ölpreis mit der Veröffentlichung der wöchentlichen US-Lagerbestandsdaten unter Druck. Das Barrel Leichtöl der US-Sorte WTI verbilligte sich um 0,5 Prozent auf 102,66 Dollar - der niedrigste Schlussstand seit zwölf Wochen. Entgegen den Erwartungen waren die US-Vorräte deutlich gestiegen, am Markt war dagegen mit einem Rückgang gerechnet worden. Der Preis für ein Fass der europäischen Referenzsorte Brent fiel um 0,3 Prozent auf 108,32 Dollar.

   Die Feinunze Gold stieg auf 1.334 Dollar nach 1.323 Dollar am Vortag. Neben dem günstigen Dollar stützte die Unsicherheit wegen des US-Haushalts. Gold profitierte von seinem Nimbus als Krisenwährung. An der Börse konnten die Aktien von Amazon nicht von der angekündigten neuen Version des Kindle profitieren, der Kurs fiel um 0,5 Prozent. Titel der Reederei Carnival, der auch die havarierte Costa Concordia gehört, sanken um 5,3 Prozent. Der Kreuzfahrtveranstalter hatte eine Gewinnwarnung für das vierte Geschäftsquartal ausgegeben. Morgan Stanley hatte überdies zum Verkauf der Papiere geraten.

   Die Aktie von J.P. Morgan legte um 2,7 Prozent zu. Informierte Kreise berichteten, die Bank habe dem US-Justizministerium rund 3 Milliarden Dollar geboten, damit einige laufende Ermittlungsverfahren gegen das Institut eingestellt werden. Die Anteilsscheine des Einzelhändlers J.C. Penney brachen um 15 Prozent ein und stürzten auf Zwölfjahrestief. Am Markt machten Sorgen die Runde, das Unternehmen benötige frische Liquidität, um die Geschäftstätigkeit fortzuführen.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 15.273,26 -0,40 -61,33 S&P-500 1.692,77 -0,27 -4,65 Nasdaq-Comp. 3.761,10 -0,19 -7,16 Nasdaq-100 3.208,55 -0,31 -10,11

DEVISEN zuletzt '+/- % Mi, 8.14 Uhr Di, 17.50 Uhr EUR/USD 1,3526 0,42% 1,3470 1,3487 EUR/JPY 133,1801 0,21% 132,8963 133,1610 EUR/CHF 1,2298 -0,03% 1,2302 1,2296 USD/JPY 98,4600 -0,20% 98,6550 98,7410 GBP/USD 1,6084 0,58% 1,5991 1,6005

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 3/8% 2-jähr. 99 26/32 + 1/32 0,340% -1,3 BP 5/8% 3-jähr. 100 21/32 + 1/32 0,646% -1,6 BP 1 1/2% 5-jähr. 100 17/32 + 4/32 1,385% -2,9 BP 2% 7-jähr. 100 27/32 + 7/32 1,994% -3,6 BP 1 3/4% 10-jähr. 98 31/32 + 9/32 2,619% -3,3 BP 2 7/8% 30-jähr. 99 14/32 + 9/32 3,655% -1,7 BP === Kontakt zum Autor: florian.faust@dowjones.com DJG/DJN/flf (END) Dow Jones Newswires

   September 25, 2013 16:14 ET (20:14 GMT)

   Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 14 PM EDT 09-25-13

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