05.11.2014 22:49:31
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MÄRKTE USA/Politik und Arbeitsmarkt treiben Dow auf neue Hochs
Von Florian Faust
Der Wahlsieg der als wirtschaftsfreundlich geltenden Republikaner bei den Kongresswahlen und positive Arbeitsmarktdaten haben den Dow-Jones-Index am Mittwoch auf weitere Allzeithochs getrieben. Doch echte Euphorie an der Wall Street kam nicht auf. Denn zum einem machte das Schreckgespenst der politischen Blockade die Runde und zum anderen verloren die Geschäfte der US-Dienstleister im Oktober an Schwung. Der entsprechende ISM-Index sank stärker als befürchtet. Immerhin schafften die US-Dienstleister neue Stellen - ein Trend, den auch der Arbeitsmarktdienstleister ADP bestätigte. Denn der Stellenzuwachs auf Monatssicht war der zweithöchste im laufenden Jahr und zugleich stärker als erwartet.
Nach dem Erklimmen der neuen Bestmarke von 17.487 Punkten schloss der Dow-Jones-Index nur knapp darunter bei 17.485 Zählern - ein Aufschlag von 0,6 Prozent. Der S&P-500 gewann ebenfalls 0,6 und der Nasdaq-Composite drehte 0,1 Prozent ins Minus. Umgesetzt wurden 0,80 (Dienstag: 0,83) Milliarden Aktien. Den 1.854 (1.289) Kursgewinnern standen 1.299 (1.885) -verlierer gegenüber, während 103 (87) Titel unverändert schlossen. "Der Rückenwind durch die Politik ist nur von kurzer Dauer. Die ökonomische Situation und die Unternehmensberichte sind es, auf die der Markt schaut", sagte Marktstrategin Karyn Cavanaugh von Voya Investment Management. Die konservativen Republikaner kontrollieren nach der Wahl nun beide Kammern des Kongresses, aber mit Barack Obama bleibt ein Demokrat Präsident. Es droht politischer Stillstand.
"Wir erhalten die Bestätigung einer soliden Konjunkturverbesserung. Dennoch bleibt die Inflation eingedämmt. Das ist eine wirklich gute Kombination für den Markt, denn sie erlaubt der Fed, die kurzfristigen Zinsen behutsam zu erhöhen", sagte Marktstratege David Donabedian von Atlantic Trust.
Das Ergebnis der Kongresswahlen gab dem Dollar deutlicheren Rückenwind. Der Euro fiel unter die Marke von 1,25 Dollar und kostete im späten US-Geschäft 1,2483 Dollar. Die Gemeinschaftswährung litt zusätzlich unter enttäuschenden Einkaufsmanagerindizes aus dem europäischen Dienstleistungssektor. Der feste Dollar trug maßgeblich zur Schwäche der Rohstoffpreise bei - besonders abzulesen bei Gold. Ohne belastende Nachrichten verbilligte sich die Feinunze auf 1.143 Dollar nach 1.168 am Vorabend. Der Preisverfall wurde unverändert mit der Abkehr der US-Notenbank von ihrer lockeren Geldpolitik erklärt. Dem Edelmetall, das keine Zinsen abwirft, sei dadurch eine wichtige Unterstützung entzogen worden, hieß es im Handel.
Gegen den Trend am Rohstoffmarkt erholte sich der Ölpreis etwas. Das Fass US-Leichtöl der Sorte WTI verteuerte sich um 1,9 Prozent auf 78,68 Dollar, auch Nordseeöl der Sorte Brent legte zu. Die US-Lagerbestände waren in der Vorwoche weniger deutlich als erwartet gestiegen. Am Öldrehkreuz in Cushing sanken die Vorräte sogar. Neben dem festen Dollar verhinderten aber das Überangebot und die Preispolitik Saudi-Arabiens eine nachhaltige Preiserholung.
US-Staatsanleihen gaben im Zuge des Wahlausgangs und der positiven Arbeitsmarktdaten nach, reduzierten mit dem schwachen ISM-Index aber die Abgaben. Die Rendite zehnjähriger Titel stieg um einen Basispunkt auf 2,35 Prozent. Das US-Finanzministerium teilte mit, dass es im kommenden Quartal den Umfang der Auktionen schrittweise verringern wird. Mit dem Haushaltsdefizit der USA sei auch der Finanzbedarf des Landes geschrumpft.
Am Aktienmarkt stiegen Mondelez um 6,1 Prozent. Der Süß- und Knabberwarenhersteller profitierte im dritten Quartal von Kostensenkungen und höheren Preisen. Zwar verdiente das Unternehmen wegen Sonderbelastungen unter dem Strich deutlich weniger als im Vorjahr. Der Konzern steigerte jedoch den bereinigten Gewinn und übertraf die Erwartungen. Zudem hob er den Ausblick an.
Auch 21st Century Fox gewannen - 4,5 Prozent. Der Medienkonzern schnitt im abgelaufenen Quartal besser als erwartet ab. Für Cognizant Technology Solutions ging es um 8,1 Prozent nach oben, der Anbieter von Informationstechnologie überzeugte im dritten Quartal und erhöhte den Ausblick. Time Warner ließ mit einer verbesserten Zielsetzung nach einem positiv verlaufenen Quartal aufhorchen, die Aktie legt um 4,0 Prozent zu.
Abgerundet wurde der Reigen positiver Geschäftsausweise durch Magna International. Der kanadische Automobilzulieferer schlug mit seinem Drittquartalsausweis die Markterwartungen locker - dank gestiegener Verkaufszahlen in den USA und Asien. Wegen der positiven Geschäftsentwicklung will der Konzern eigene Aktien im Umfang zurückkaufen. Für Morgan Stanley blieben die Titel erste Wahl, Anleger nahmen die Analysten beim Wort - die Titel zogen um 6,1 Prozent an. TripAdvisor brachen dagegen um 14,1 Prozent ein. Aufgrund einer Kostenexplosion sanken die Gewinne in der dritten Periode.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.484,53 0,58 100,69 S&P-500 2.023,57 0,57 11,47 Nasdaq-Comp. 4.620,72 -0,06 -2,91 Nasdaq-100 4.153,27 -0,07 -2,96Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 3/8% 2-jähr. 99 22/32 unv. 0,526% unv. 7/8% 3-jähr. 99 24/32 unv. 0,956% unv. 1 3/4% 5-jähr. 99 11/32 unv. 1,634% unv. 2% 7-jähr. 99 21/32 unv. 2,053% unv. 2 3/8% 10-jähr. 100 07/32 -2/32 2,350% +0,8 BP 3 1/8% 30-jähr. 101 05/32 -8/32 3,065% +1,3 BP
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.41 Uhr Di, 17.30 Uhr EUR/USD 1,2486 -0,31% 1,2525 1,2555 EUR/JPY 143,24 -0,10% 143,38 142,46 EUR/CHF 1,2036 -0,07% 1,2045 1,2050 USD/JPY 114,73 0,21% 114,48 113,47 GBP/USD 1,5976 0,10% 1,5959 1,5992 === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com
DJG/DJN/flf/mgo
(END) Dow Jones Newswires
November 05, 2014 16:19 ET (21:19 GMT)
Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 19 PM EST 11-05-14
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