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19.07.2021 22:09:42

MÄRKTE USA/Pandemie-Sorgen eskalieren - Ölpreise im freien Fall

Von Steffen Gosenheimer

NEW YORK (Dow Jones)--Nachdem sich bereits zum Ende der Vorwoche die Stimmung an den US-Börsen eintrübte, haben die Sorgen wegen der wirtschaftlichen Folgen der sich wieder ausbreitenden Corona-Pandemie am Montag vollends die Oberhand gewonnen. Die Anleger suchten ihr Heil in sicheren Häfen, so dass die zuletzt schon festen Anleihen nochmals einen kräftigen Satz nach oben machten. Aktien wurden dagegen auf breiter Front verkauft

Die Zehnjahresrendite fiel um 9 Basispunkte auf 1,20 Prozent und nähert sich damit allmählich sogar dem Jahrestief von Ende Januar mit rund 1,01 Prozent. Das Jahreshoch Ende März lag bei rund 1,74 Prozent.

Der anfangs noch festere Dollar folgte den Anleiherenditen nach unten und ging wenig verändert aus dem Tag. Das Gold zeigte sich wenig verändert und profitierte damit nicht von den niedrigeren Zinsen und auch nicht von der Suche nach vermeintlich sicheren Häfen.

Obwohl sich die Indizes in den letzten Handelsminuten noch etwas nach oben bewegten, ging der Dow-Jones-Index mit einem Minus von 2,1 Prozent auf 33.961 Punkte aus dem Tag. Für den S&P-500 ging es um 1,6 Prozent nach unten. Besser schlugen sich die Nasdaq-Indizes, die um bis zu 1,1 Prozent nachgaben. Dies dürfte den dort stärker vertretenen Technologiewerten zu verdanken sein, die sich bereits in den ersten Wellen der Pandemie deutlich überdurchschnittlich entwickelt hatten. Der Subindex der Halbleiteraktien im S&P-500-Index legte sogar um 0,6 Prozent zu, gefolgt von den als defensiv und wenig zyklisch geltenden Nahrungsmittelaktien.

An der Nyse gab es nach ersten Angaben 453 (Freitag: 965) Kursgewinner und2.960 (2.353) -verlierer. Unverändert schlossen 65 (111) Titel.

Kein Mangel an Erklärungsversuchen - Ölpreise stürzen ab

Wegen der in einigen Ländern wieder massiv steigenden Zahlen von Corona-Fällen zweifeln die Akteure zunehmend an den Wachstumserwartungen für die kommenden Monate. Die Angst vor dem Virus gehe einfach nicht weg und das trotz weit verbreiteter Impfungen in den großen Industrieländern, so eine Stimme aus dem Handel.

Angesichts des starken Tagesminus machten aber auch andere Erklärungsversuche die Runde. So wurden auch die hohen Inflationsraten ins Feld geführt und dass die US-Notenbank deswegen ihre Wirtschaftsstimuli verringern könnte. Es sei deutlich zu sehen, dass die Verbraucher bereits von den höheren Preisen betroffen seien, sagte Sebastien Galy von Nordea Asset Management.

Zu hören war auch davon, dass die US-chinesischen Beziehungen weiter schwierig seien und die Spannungen zunähmen, wieder andere Teilnehmer sprachen von zu hoch gelaufenen Bewertungen und einer überfälligen Korrektur nach der monatelangen Rekordjagd zuvor.

Am Ölmarkt stürzten die Preise regelrecht ab, phasenweise betrugen die Verluste über 8 Prozent und waren die größten seit September 2020. Hauptbelastungsfaktor waren auch hier die sich wieder verschärfenden Pandemie- und damit Nachfragesorgen. Hinzu kam aber noch, dass die Opec+ mehr Öl fördern wird. Nach einigem Hin und Her hatte sie sich am Wochenende darauf geeinigt, dass ab August jeden Monat täglich 400.000 Barrel Öl mehr gefördert werden.

Reise- und Transportwerte sehr schwach - Energiewerte Tagesverlierer

Besonders unter Druck standen Aktien aus dem Reise- und dem Transportsektor wie Carnival (-5,7%), American Airlines (-4,1%) und Delta (-3,7%), aber auch Boeing (-4,9%). Schlusslicht bei den Sektoren waren mit den einbrechenden Ölpreisen Energiewerte, deren S&P-500-Subindex um 3,6 Prozent nachgab. Auch Bankaktien (-3,3%) lagen sehr schwach, gedrückt von den fallenden Marktzinsen.

Bei den Einzeltiteln gaben Ingersoll Rand um 4,0 Prozent nach. Der Hersteller von Industriemaschinen hatte ein Übernahmeangebot von 80 Dollar je Aktie für den Komponentenhersteller SPX Flow abgegeben, der dieses bislang aber ablehnt, wie informierte Kreise sagten. SPX haussierten um 22,3 Prozent auf 75,93 Dollar.

Die Aktien von National Retail Properties of America büßten gut 2 Prozent ein. Das Unternehmen fusioniert in einem reinen Aktien-Deal mit Kite Realty Group Trust. Deren Aktien verloren 10 Prozent.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 33.962,04 -2,1% -725,81 +11,0%

S&P-500 4.258,49 -1,6% -68,67 +13,4%

Nasdaq-Comp. 14.274,98 -1,1% -152,25 +10,8%

Nasdaq-100 14.549,09 -0,9% -132,28 +12,9%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 0,21 -2,0 0,23 9,7

5 Jahre 0,71 -7,4 0,78 34,7

7 Jahre 0,98 -7,9 1,06 33,3

10 Jahre 1,20 -9,6 1,29 27,9

30 Jahre 1,82 -10,3 1,92 17,0

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:32 Uhr Fr, 17:20 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1798 -0,1% 1,1803 1,1807 -3,4%

EUR/JPY 129,17 -0,6% 129,80 130,05 +2,4%

EUR/CHF 1,0830 -0,2% 1,0856 1,0856 +0,2%

EUR/GBP 0,8631 +0,6% 0,8582 0,8566 -3,4%

USD/JPY 109,49 -0,5% 109,97 110,15 +6,0%

GBP/USD 1,3669 -0,7% 1,3752 1,3783 +0,0%

USD/CNH (Offshore) 6,4945 +0,3% 6,4856 6,4818 -0,1%

Bitcoin

BTC/USD 30.722,51 -3,5% 31.764,25 +5,8%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 66,34 71,81 -7,6% -5,47 +37,2%

Brent/ICE 68,49 73,59 -6,9% -5,10 +34,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.811,49 1.811,80 -0,0% -0,31 -4,6%

Silber (Spot) 25,15 25,67 -2,0% -0,52 -4,7%

Platin (Spot) 1.075,20 1.108,90 -3,0% -33,70 +0,5%

Kupfer-Future 4,19 4,33 -3,2% -0,14 +18,9%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos

(END) Dow Jones Newswires

July 19, 2021 16:10 ET (20:10 GMT)

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American Airlines Inc 13,83 -1,24% American Airlines Inc
Boeing Co. 144,44 -0,21% Boeing Co.
Carnival plc 21,72 1,21% Carnival plc
Carnival Corp & plc paired 23,75 -2,36% Carnival Corp & plc paired
Carnival PLCShs American Deposit.Receipt Repr. 1 sh 21,60 -1,82% Carnival PLCShs American Deposit.Receipt Repr. 1 sh
Delta Air Lines Inc. 60,05 -2,28% Delta Air Lines Inc.
Ingersoll Rand Inc Registered Shs 98,12 -1,84% Ingersoll Rand Inc Registered Shs
Kite Realty Group Trust 27,85 0,18% Kite Realty Group Trust