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16.05.2013 22:45:30

MÄRKTE USA/Neue Furcht vor Fed-Schwenk drückt Kurse

   Eine flaue Wirtschaft und die Furcht vor einem Ende des billigen Geldes haben am Donnerstag an der Wall Street die Kurse gedrückt. Wie bereits am Vortag zeigte sich die Konjunktur von der düsteren Seite. Ob Arbeitsmarkt, ob Immobilienmarkt, ob Geschäftsklima: überall blieben die Daten hinter den Prognosen. Der Philadelphia-Fed-Index zum Beispiel - eine Umfrage zum Klima unter Herstellern - kam mit minus 5,2 heraus, erwartet worden waren plus 2.

   Im späten Geschäft lasteten dann noch Aussagen des Präsidenten der Federal Reserve von San Francisco, John Williams. Er sagte zwar, dass sich der Arbeitsmarkt noch nicht genügend erholt habe, um die Anleihekäufe durch die Notenbank zu beenden. Doch sollte sich die Wirtschaft so entwickeln wie erhofft, könnten diese Käufe bereits in den kommenden Monaten reduziert werden.

   Indes bleibt der Inflationsdruck in Amerika überraschend gering. Die Verbraucherpreise sanken im April insgesamt etwas stärker als erwartet. In der viel beachteten Kernrate, ohne die Preise für Nahrungsmittel und Energie, wurde ein Anstieg um 0,1 Prozent verzeichnet, während Volkswirte mit plus 0,2 Prozent gerechnet hatten.

   Deutlich besser als der Gesamtmarkt schnitten die Technologiewerte ab. Grund waren Zahlen von Cisco vom späten Mittwoch. Der Netzwerkspezialist hatte im zum dritten Geschäftsquartal besser als erwartet abgeschnitten und sich zuversichtlich zu den Ertragsaussichten im vierten Quartal geäußert. Die Cisco-Aktie lohnte es mit einem Sprung von 12,6 Prozent und stieg damit auf ein Zweieinhalb-Jahres-Hoch. Im Dow lagen HP, IBM und Microsoft mit Gewinnen zwischen 1,8 und 0,6 Prozent ganz vorne.

   Der Dow-Jones-Index verlor 0,3 Prozent auf 15.233 Punkte. Der S&P-500 fiel um 0,5 Prozent auf 1.650 Punkte. Der Nasdaq-Composite gab um 0,2 Prozent ab auf 3.465 Punkte. Das Umsatzvolumen fiel auf 0,68 (Mittwoch: 0,74) Milliarden Aktien. Auf 1.229 (1.714) Kursgewinner kamen 1.858 (1.421) -verlierer, während 144 (98) Titel unverändert schlossen.

   Am Anleihemarkt wurde die Mischung aus schwachen Konjunkturdaten und geringer Inflation positiv aufgenommen. Steigende Notierungen ließen die Rendite zehnjähriger Treasurys auf 1,87 Prozent fallen.

   Der Dollar fiel zunächst in Reaktion auf die schwachen Konjunkturdaten, erholte sich aber mit den Williams-Aussagen wieder etwas. Der Euro stand schließlich bei 1,2880 Dollar. Der zwischenzeitlich leichtere Dollar half auch dem Ölpreis, der auf Erholungskurs war. Der Preis für das Barrel Leichtöl der US-Sorte WTI schloss bei 95,16 Dollar und damit um 86 Cents oder 0,9 Prozent über dem Vortagesschluss.

   Der Goldpreis setzte seine Talfahrt fort, nachdem er am Mittwoch erstmals seit Mitte April unter 1.400 Dollar gefallen war. Die Feinunze ermäßigte sich um weitere 0,7 Prozent oder 9,30 Dollar auf 1.386,90 Dollar, das tiefste Settlement seit vier Wochen. Neben dem angeknacksten Sentiment belasteten hier die neuerlich niedrigen Teuerungsdaten.

   Der Einzelhandelsgigant Wal-Mart hatte vorbörslich Geschäftszahlen zum ersten Quartal vorgelegt, die sowohl umsatz- als auch ergebnisseitig die Erwartungen verfehlten. Erstmals seit mehreren Quartalen ging der bereinigte Umsatz zurück. Analysten bezweifeln nun, dass das Unternehmen seine Jahresziele erreichen wird. Die Wal-Mart-Aktie gab 1,7 Prozent nach.

   Auch die Kaufhauskette Kohl's hat auf bereinigter Basis einen Umsatzrückgang verbucht. Allerdings übertraf der Gewinn im ersten Quartal die Erwartungen des Unternehmens. Das trieb die Aktie um 4,7 Prozent nach oben.

   Mit den Aktien von Berkshire Hathaway ging es abwärts. Die B-Klasse verlor 1,1 Prozent, nachdem Standard and Poor's das Rating für die Holdinggesellschaft von Großinvestor Warren Buffett um eine Stufe gesenkt hat. Das Unternehmen sei bei seinen Dividenden-Einnahmen zu abhängig vom Versicherungssektor, monieren die Experten.

   Tesla-Aktien sprangen um 8,7 Prozent nach oben. Der Produzent von Elektrofahrzeugen plant die Veräußerung von Aktien sowie die Begebung einer Wandelanleihe, um Schulden abzubauen sowie für andere Unternehmenszwecke. Tesla will den unlängst stark gestiegenen Kurs nützen.

=== Index Schlussstand Bewegung % Bewegung abs. Dow Jones Industrial 15.233,22 -0,3% -42,47 S&P-500 1.650,47 -0,5% -8,31 Nasdaq-Composite 3.465,24 -0,2% -6,37 Nasdaq-100 2.999,34 -0,1% -3,28

KUPON Fälligkeit Kurs Änderung Rendite Änderung 1/8% 2-year 99 25/32 up 1/32 0,229% -1,2BP 1/4% 3-Year 99 18/32 up 3/32 0,365% -2,9BP 5/8% 5-year 99 up 9/32 0,773% -5,8BP 1 1/8% 7-Year 98 25/32 up 16/32 1,233% -7,6BP 1 3/4% 10-year 98 8/32 up 23/32 1,865% -7,8BP 2 7/8% 30-year 94 16/32 up 1 13/32 3,085% -7,3BP

DEVISEN zuletzt '+/- % Do, 9.40 Mi, 18.05 Uhr EUR/USD 1,2884 0,14% 1,2866 1,2855 EUR/JPY 131,7557 -0,11% 131,9029 131,6692 EUR/CHF 1,2422 -0,43% 1,2476 1,2439 USD/JPY 102,2535 -0,26% 102,5180 102,4270 GBP/USD 1,5275 0,44% 1,5207 1,5201 === DJG/DJN/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   May 16, 2013 16:14 ET (20:14 GMT)

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