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18.06.2015 22:43:46

MÄRKTE USA/Nasdaq-Composite höher als bei Dotcom-Blase

   NEW YORK (Dow Jones)--Das Wall-Street-Umfeld war am Donnerstag ganz nach dem Geschmack der Börsianer. Die geldpolitisch lockeren Aussagen der Fed vom Mittwoch waren kaum verhallt, als nun eine Serie starker Konjunkturdaten überraschte. Der Nasdaq-Composite wurde sogar auf den höchsten Stand überhaupt getrieben und übertraf damit das Rekordhoch vom März 2000, als die Dotcom-Blase auf ihrem Höhepunkt war.

   Vor allem die starken Biotech-Werte trieben die Nasdaq nach oben. Einstweilen justieren Analysten ihre Zinserwartungen neu. So geht Goldman Sachs nach den neuen Projektionen der US-Notenbank nun davon aus, dass die erste Zinsanhebung erst im Dezember kommt, zuvor hatte die Bank auf September getippt.

   Der Dow-Jones-Index stieg um 1 Prozent auf 18.116 Punkte. Der S&P-500 gewann 1 Prozent auf 2.121 Punkte. Für den Nasdaq-Composite ging es um 1,3 Prozent auf 5.133 Punkte nach oben. Das neue Allzeithoch liegt bei 5.143,31 Punkten. Der Umsatz stieg auf 717 (Dienstag: 653) Millionen Aktien. Den 2.118 (1.661) Kursgewinnern standen 1.054 (1.500) Verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 99 (111) Titel.

   Auch neue Daten machten den Anlegern Freude. Die Verbraucherpreise verzeichneten den stärksten Anstieg seit zwei Jahren, auch wenn sie etwas unter der Prognose blieben. Das Leistungsbilanzdefizit ging ebenso zurück wie die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Und der Philadelphia-Fed-Index wie der Index der Frühindikatoren schlugen die Erwartungen.

   Wenig Sorgen bereitete die weitere Zuspitzung der Griechenland-Krise. Die Eurogruppe ging ergebnislos auseinander, was aber erwartet worden war. Nun soll es ein Gipfel der Staats-und Regierungschefs am Montag richten. Während ein Teil der Investoren noch mit einem Kompromiss in irgendeiner Form rechnet, scheint etlichen Teilnehmern ein "Grexit" unvermeidbar.

   Am Devisenmarkt hatte der Dollar schon am Mittwoch in Reaktion auf die Fed-Aussagen auf breiter Front nachgegeben. Die Schwäche setzte sich am Donnerstag fort. Für einen Euro wurden in der Spitze 1,1425 Dollar gezahlt, später dann immer noch 1,1375 Dollar.

   Staatsanleihen gaben in Reaktion auf die Konjunkturdaten Gewinne ab. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen stieg im Gegenzug um 5 Basispunkte auf 2,35 Prozent.

   Die Aussicht auf nur langsam steigende Zinsen ließ die Anleger zu Gold greifen, denn das zinslose Edelmetall würde erst an Attraktivität verlieren, wenn anderswo, etwa am Anleihemarkt, höhere Renditen winkten. Überdies stützte die schwächere US-Währung den Preis, denn sie verbilligt Gold für Käufer aus dem Nichtdollarraum. Die Feinunze Gold verteuerte sich um 2,1 Prozent auf 1.202 Dollar und stieg in die Nähe eines Vierwochen-Hochs.

   Der Ölpreis profitierte ebenfalls von der Abwertung des Greenback. Das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI kostete mit 60,45 Dollar 0,9 Prozent mehr als am Vorabend. Auch die Daten zu den Ölvorräten der US-Regierung vom Vortag würden nun in neuem Licht betrachtet, hieß es aus dem Handel. Habe der Markt sich zunächst auf die geringere Kapazitätsauslastung der Raffinerien "eingeschossen", so wurde nun wohlwollend zur Kenntnis genommen, dass sich die Rohölbestände schon die siebte Woche in Folge verringert haben. Das nähre Hoffnungen auf einen Abbau des Überangebots.

   Die am Mittwoch nach Börsenschluss veröffentlichten Geschäftszahlen von Oracle kamen derweil nicht gut an. Die Aktie gab um 4,8 Prozent nach. Oracle hatte sowohl beim Gewinn wie auch beim Umsatz die Analystenschätzungen verfehlt. Die Aktien von Jabil Circuit büßten gut 7 Prozent ein. Zwar lag der Quartalsgewinn im Rahmen der Erwartungen, doch der Umsatz enttäuschte.

   Die Aktie von News Corp legte 2,2 Prozent zu. Erstmals seit der Trennung von 21st Century Fox im Jahr 2013 will der Medienkonzern eine halbjährliche Bardividende ausschütten. Google stiegen um 1,8 Prozent und Facebook um 1,4 Prozent. EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager hat sich bei einer Veranstaltung in London gegen neue Gesetze zur Regulierung marktbeherrschender Internetunternehmen wie Google und Facebook ausgesprochen.

   Sehr erfolgreich verlief der Börsengang von Fitbit, dem Hersteller von Fitness-Armbändern. Die zu 20 Dollar Emissionspreis an die Zeichner gelangte Aktie stieg am ersten Handelstag auf 29,68 Dollar, also um fast 50 Prozent.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 18.115,78 1,00 180,04 S&P-500 2.121,20 0,99 20,76 Nasdaq-Comp. 5.132,95 1,34 68,07 Nasdaq-100 4.531,85 1,41 62,87

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 5/8% 2-jähr. 99 30/32 +1/32 0,649% -1,2Bp 1% 3-jähr. 100 9/32 unv. 1,032% unv. 1 1/2% 5-jähr. 99 10/32 -3/32 1,644% +2,0Bp 1 7/8% 7-jähr. 98 22/32 -8/32 2,079% +3,9Bp 2 1/8% 10-jähr. 98 -13/32 2,352% +4,6Bp 2 1/2% 30-jähr. 97 5/32 -1-13/32 3,143% +7,4Bp

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.16 Uhr Mi, 17.30 Uhr EUR/USD 1,1374 0,19% 1,1353 1,1244 EUR/JPY 139,80 0,13% 139,62 139,65 EUR/CHF 1,0478 0,23% 1,0454 1,0430 USD/JPY 122,90 -0,05% 122,96 124,18 GBP/USD 1,5888 0,44% 1,5819 1,5704 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/raz

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   June 18, 2015 16:13 ET (20:13 GMT)

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