03.04.2018 14:25:43

MÄRKTE USA/Nach Kursrutsch kleine Erholung an Wall Street erwartet

NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem Einbruch zu Wochenbeginn dürften sich die US-Börsen am Dienstag wieder etwas erholen. Der Future auf den S&P-500 zeigt sich vorbörslich 0,6 Prozent höher. Mehr als eine Gegenbewegung wird nach Meinung von Beobachtern aber nicht zu erwarten sein. Die Angst vor einem weltweiten Handelskrieg und einer verschärften Regulierung der Technologiebranche sitze den Anlegern noch immer im Nacken, heißt es. Speziell Technologiewerte dürften daher anfällig für weitere Verluste bleiben.

Andererseits sei der April erfahrungsgemäß einer der besten Monate an den Aktienmärkten. Trotz des holprigen Starts in den Monat bestehe daher noch Hoffnung.

Am Montag war es an den US-Börsen zu einem regelrechten Ausverkauf gekommen, nachdem China in Reaktion auf die kürzlich eingeführten US-Strafzölle auf Stahl und Aluminium seinerseits Strafzölle auf US-Produkte beschlossen hatte. Dazu kamen wiederholte Verbalattacken des US-Präsidenten gegen Amazon. Donald Trump wirft dem Handelskonzern vor, zu wenig Steuern in den USA zu zahlen und die US-Post auszunutzen. In Verbindung mit dem jüngst enthüllten Datenmissbrauch bei Facebook kamen Befürchtungen auf, dass besonders Unternehmen, die Geld mit den Daten ihrer Kunden verdienen, strengeren Vorschriften unterworfen werden könnten.

In diesem Umfeld kommt die Aussage von Facebook-CEO Mark Zuckerberg, dass es mehrere Jahre dauern könne, bis das Datenproblem gelöst sei, nicht gut an. Immerhin scheint die Facebook-Aktie nach der Talfahrt der vergangenen Handelstage zunächst einen Boden gefunden zu haben. Sie tendiert vorbörslich 0,6 Prozent höher.

Spotify-IPO unter keinem guten Stern

Mit dem aktuell eher negativen Sentiment im Technologiesektor könnte der Börsengang von Spotify am Dienstag unter keinem guten Stern stehen. Der Musikstreamingdienst plant ein sogenanntes Direct Listing, bei dem bestehende Aktien an die Börse gebracht werden, ohne dass vorher ein Ausgabekurs festgelegt wird. Spotify hat für den Börsengang Goldman Sachs, Morgan Stanley und Allen & Co als Berater engagiert, verzichtet aber auf die sonst bei IPOs übliche Begleitung durch Konsortialbanken. Damit spart das Unternehmen zwar etliche Millionen Dollar, dafür bestimmt den Kurs allein der Markt, ohne dass Konsortialbanken eingreifen, was Überraschungen in beide Richtungen möglich macht.

Longfin brechen vorbörslich um über 22 Prozent ein, nachdem das Fintech-Unternehmen mit Schwerpunkt auf der Blockchain-Technologie Ermittlungen der US-Börsenaufsicht SEC öffentlich gemacht hat. Die SEC untersucht den Handel mit Longfin-Wertpapieren und hat ferner Dokumente zum Börsengang des Unternehmens und zur Übernahme des Blockchain-Spezialisten Ziddu.com angefordert. Longfin hat ferner eingeräumt, dass seine Finanzberichterstattung möglicherweise fehlerhaft ist.

Öl macht nach Ausverkauf etwas Boden gut - Kaum Interesse an sicheren Häfen

Die Ölpreise, die am Montag einen Ausverkauf erlebt hatten, machen etwas Boden gut, wobei der festere Dollar die Erholung bremst. Der Preis für ein Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI steigt um 0,3 Prozent auf 63,21 Dollar. Brentöl gewinnt 0,1 Prozent auf 67,71 Dollar. Öl hatte am Vortag unter Befürchtungen gelitten, dass ein Handelskrieg letztlich auch die Nachfrage nach dem Rohstoff dämpfen könnte. Zudem wurde bekannt, dass Russland seine Ölförderung im März um 20.000 Barrel pro Tag erhöht und damit die mit der Opec vereinbarte Obergrenze überschritten hat.

Am Devisenmarkt legt der Dollar leicht zu. Für einen Euro werden etwa 1,23 Dollar gezahlt. Am Montag um die gleiche Zeit waren es etwa 1,2340 Dollar.

Die Aufwertung des Dollar dämpft das Interesse an Gold. In dem Edelmetall, das zu Wochenbeginn auch als sicherer Hafen gesucht war, werden Gewinne mitgenommen. Die Feinunze ermäßigt sich um 0,2 Prozent auf 1.340 Dollar.

Staatsanleihen sind vor dem Hintergrund der zu erwartenden Erholung der Aktienmärkte nicht gefragt. Sinkende Notierungen lassen die Rendite zehnjähriger Titel um 3 Basispunkte auf 2,76 Prozent steigen.

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US-Anleihen

Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD

2 Jahre 2,26 2,0 2,24 105,6

5 Jahre 2,57 2,3 2,55 64,6

7 Jahre 2,70 2,3 2,68 45,3

10 Jahre 2,76 3,1 2,73 31,7

30 Jahre 2,99 2,9 2,96 -7,4

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 14.25 Do, 17.25 Uhr % YTD

EUR/USD 1,2309 +0,05% 1,2342 1,2300 +2,5%

EUR/JPY 130,76 +0,41% 131,25 130,72 -3,3%

EUR/CHF 1,1774 +0,21% 1,1762 1,1771 +0,5%

EUR/GBP 0,8751 -0,05% 0,8773 1,1409 -1,6%

USD/JPY 106,23 +0,36% 106,34 106,29 -5,7%

GBP/USD 1,4064 +0,10% 1,4070 1,4033 +4,1%

Bitcoin

BTC/USD 7.372,67 +4,9% 7.066,45 7.462,47 -46,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 63,21 63,01 +0,3% 0,20 +4,9%

Brent/ICE 67,71 67,64 +0,1% 0,07 +3,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.339,63 1.342,52 -0,2% -2,89 +2,8%

Silber (Spot) 16,60 16,60 -0,0% -0,00 -2,0%

Platin (Spot) 928,80 934,50 -0,6% -5,70 -0,1%

Kupfer-Future 3,06 3,05 +0,3% +0,01 -7,7%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/cln/bam

(END) Dow Jones Newswires

April 03, 2018 08:26 ET (12:26 GMT)

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