19.06.2015 22:43:46
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MÄRKTE USA/Nach der Fed-Rally kommt die Grexit-Angst
NEW YORK (Dow Jones)--Nach drei Tagen mit Gewinnen zeigten sich die Anleger an der Wall Street am Freitag wenig kaufwillig. Vor allem die Griechenland-Krise verdarb ihnen den Appetit auf Aktien. Kommt der "Grexit", der Austritt des Landes aus der Eurozone? Gerade vor dem Wochenende erschienen den Börsianern die Unwägbarkeiten zu groß. Die Verluste blieben aber begrenzt, da die Investoren noch immer die börsenfreundlichen Töne der Fed vom Mittwoch im Ohr hatten.
Nachdem am Freitag die EZB weitere Notkredite für die griechischen Banken abgesegnet hat, richtet sich das Augenmerk nun auf den Montag. Dann soll ein Treffen der Staats- und Regierungschefs der Eurozone eine Lösung bringen. Ratspräsident Donald Tusk und andere Politiker schraubten im Vorfeld schon einmal die Erwartungen herunter. Vermutlich geht es allenfalls darum, mit einer Zwischenlösung etwas Zeit zu erkaufen.
Der Dow-Jones-Index fiel um 0,6 Prozent auf 18.014 Punkte. Der S&P-500 verlor 0,5 Prozent auf 2.110 Punkte. Für den Nasdaq-Composite ging es um 0,3 Prozent auf 5.117 Punkte nach unten. Der Umsatz explodierte zum großen Verfalltag auf 1,865 (Donnerstag: 0,717) Milliarden Aktien. Den 1.293 (2.118) Kursgewinnern standen 1,875 (1.054) Verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 89 (99) Titel.
Auf Wochenbasis erzielte die Wall Street ein klares Plus. Am Donnerstag hatte der Nasdaq-Composite sein altes Allzeithoch aus dem Jahr 2000 erstmals überwunden. Anlass für die Stärke waren vor allem Aussagen der US-Notenbank vom Mittwoch, die eine langsamere Gangart beim künftigen Zinserhöhungszyklus signalisierten.
Einige Unternehmen präsentierten Geschäftszahlen, darunter am Vortag nach US-Börsenschluss Smith & Wesson. Teilnehmer bezeichneten die Viertquartalszahlen des Schusswaffenherstellers als "stark", waren aber mit dem Ausblick nicht zufrieden. Die Analysten der RBC stuften die Aktie gleichwohl auf "Outperform" hoch. Auch die Analysten von Wunderlich glauben, dass sich die Prognosen von Smith & Wesson als konservativ erweisen werden. Die Aktie drehte nach hohen Verlusten schließlich ins Plus und gewann 0,5 Prozent.
Gute Zahlen legte auch das Softwareunternehmen Red Hat vor. Der Kurs stieg um 1 Prozent. Der Schokoladenhersteller Hershey hat mit Absatzproblemen zu kämpfen, vor allem in China, wie einem Zwischenbericht des Konzerns zu entnehmen ist. Jahrelang hat der Süßigkeitengigant beim Wachstum die Lebensmittelbranche hinter sich gelassen, nun musste er seine Ziele für Umsatz und Ergebnis kürzen. Für die Aktie ging es 3,7 Prozent abwärts.
FitBit zeigten sich auch am zweiten Handelstag in guter Form. Nachdem die Aktie des Herstellers von Fitness-Armbändern am Donnerstag 50 Prozent über dem Emissionspreis geschlossen hatte, ging es nun weitere 11 Prozent aufwärts.
Am Anleihemarkt legten die Kurse aufgrund der Ungewissheit um Griechenland deutlich zu. Unter den US-Anleihekäufern könnte auch der eine oder andere griechische Investor sein. In der laufenden Woche haben die Griechen jedenfalls drei Milliarden Euro von ihren Bankkonten abgehoben. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen sank um 8 Basispunkte auf 2,27 Prozent.
Der Euro gab mit den jüngsten Nachrichten zu Griechenland etwas nach, erholte sich im Tagesverlauf aber wieder. Er pendelte schließlich um 1,1350 Dollar und lag damit nur noch leicht unter dem Stand vom späten Donnerstag.
Nicht nur die leichte Erholung des Dollar lastete auf dem Ölpreis. Am Markt wird auch befürchtet, dass der Ausstoß der saudischen Ölproduktion zulegen wird. Zudem wächst die Sorge, dass die Griechenlandkrise und ihre Folgen die Nachfrage drosseln könnte. Das Barrel Leichtöl der US-Sorte WTI ermäßigte sich um 1,4 Prozent auf 59,61 Dollar. Der Goldpreis zeigte sich mit 1.202 Dollar je Feinunze kaum verändert.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 18.014,28 -0,56 -101,56 S&P-500 2.109,76 -0,54 -11,48 Nasdaq-Comp. 5.117,00 -0,31 -15,95 Nasdaq-100 4.513,42 -0,41 -18,42Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 5/8% 2-jähr. 100 +2/32 0,621% -2,8Bp 1% 3-jähr. 100 13/32 +4/32 0,989% -4,0Bp 1 1/2% 5-jähr. 99 20/32 +9/32 1,577% -6,3Bp 1 7/8% 7-jähr. 99 7/32 +16/32 1,994% -8,0Bp 2 1/8% 10-jähr. 98 24/32 +24/32 2,268% -8,4Bp 2 1/2% 30-jähr. 98 29/32 +1-20/32 3,056% -8,5Bp
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.09 Uhr Do, 17.30 Uhr EUR/USD 1,1348 0,07% 1,1341 1,1414 EUR/JPY 139,24 -0,32% 139,68 140,19 EUR/CHF 1,0408 -0,52% 1,0462 1,0481 USD/JPY 122,70 -0,39% 123,19 122,83 GBP/USD 1,5872 0,06% 1,5863 1,5896 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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June 19, 2015 16:13 ET (20:13 GMT)
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