08.09.2022 18:38:39

MÄRKTE USA/Leichte Abgaben - Volatilität bleibt hoch

NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street zeigt sich am Donnerstagmittag (Ortszeit) mit leichten Abschlägen. Die Volatilität bleibt weiter hoch. Nach einem schwächeren Start konnten zwischenzeitliche Gewinne nicht behauptet werden. An der Schwankungsanfälligkeit dürfte sich im Vorfeld der Inflationsdaten in der kommenden Woche nichts ändern, heißt es von Goldman Sachs. Am Dienstag stehen die US-Verbraucherpreise für den August auf der Agenda. Gerade vor dem Hintergrund der jüngsten Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell.

Dieser ließ in einer Rede keinerlei Zweifel aufkommen, dass die Fed solange am geldpolitischen Straffungskurs festhält, bis die Inflation zurückgeht. Die Fed akzeptiere die Verantwortung für Preisstabilität, sagte Powell. "Die Kommentare von Powell sind nicht bahnbrechend. Es gab nichts wirklich Neues. Er betonte weiterhin die Bedeutung einer strafferen Politik zur Bekämpfung der Inflation", merkt Goldman Sachs an.

"Bevor Powell sprach, erwarteten die Märkte mit überwältigender Mehrheit eine Anhebung um 75 Basispunkte auf der FOMC-Sitzung im September", heißt es in einem Kommentar von LH/M Monetary Policy Analytics. "Da in ein paar Tagen die 'Blackout-Periode' beginnt, war dies Powells Chance, 50 Basispunkte wieder auf den Tisch zu legen. Er hat sich dagegen entschieden, also bleibt es bei 75 Basispunkten", so die Analysten.

Der Dow-Jones-Index verliert 0,4 Prozent auf 31.454 Punkte. Der S&P-500 fällt ebenfalls um 0,4 Prozent und für den Nasdaq-Composite geht es um 0,5 Prozent nach unten.

EZB ebenfalls mit großem Zinsschritt

Nachdem die US-Notenbank bereits bei ihren letzten beiden Sitzungen den Leitzins um 75 Basispunkte erhöht hatte, zog nun die Europäische Zentralbank (EZB) nach. Viele Ökonomen hatten angesichts der extrem hohen Inflation mit einem solch großen Zinsschritt gerechnet. "Der EZB-Rat wird seinen geldpolitischen Pfad im Lichte der eingehenden Informationen und der sich entwickelnden Inflationsaussichten regelmäßig neu bewerten", erklärte die Notenbank. Zugleich wurden weitere Zinserhöhungen in der Zukunft signalisiert. Zudem legte die EZB neue Projektionen vor und erhöhte ihre Inflationsprognosen deutlich, während sie ihre Wachstumsprognosen für die beiden kommenden Jahre senkte.

Konjunkturseitig ist die wöchentliche Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe entgegen den Erwartungen gesunken, was der Fed mehr Spielraum bei den geldpolitischen Straffungen eröffnet.

Dollar etwas fester - Ölpreise steigen

Für den Dollar geht es mit den Powell-Aussagen leicht nach oben. Der Dollar-Index legt um 0,1 Prozent zu. Hier stützt die Aussicht auf weitere kräftige Zinserhöhungen durch die Fed, heißt es. Im Gegenzug gerät der Euro trotz des großen Zinsschritts der EZB und dem Bekenntnis zu weiteren Zinsanhebungen etwas unter Druck und fällt wieder unter die Dollar-Parität. Händler sprechen von einer Dollar-Stärke und weniger von einer Euro-Schwäche.

Für die Ölpreise geht es nach dem Absturz am Vortag um bis zu 2,0 Prozent nach oben. Hier hatten mit den schwachen Konjunkturdaten aus China die Sorgen vor einer sinkenden Nachfrage wieder zugenommen. Dagegen haben die deutlicher als erwartet gestiegenen wöchentlichen US-Lagerdaten keinen negativen Einfluss. Hier wurde eine Zunahme um 8,845 Millionen Barrel vermeldet, während Analysten lediglich einen Anstieg um 0,3 Millionen Barrel vorhergesagt hatten. "Die Kombination aus einem deutlichen Rückgang der Raffinerieaktivität, einem Anstieg der Importe und einer Freigabe von 7,5 Millionen Barrel aus der strategischen US-Ölreserve hat zu einem kräftigen Anstieg der US-Rohölvorräte geführt", so Matt Smith von Kpler.

Mit leichten Abgaben zeigen sich die Notierungen am Anleihemarkt. Die Rendite zehnjähriger Papiere steigt um 1,4 Basispunkte auf 3,28 Prozent. Der Goldpreis gibt mit dem etwas festeren Dollar leicht nach. Der Preis für die Feinunze fällt um 0,7 Prozent.

McCormick nach Zahlen leichter

Unter den Einzelwerten fallen McCormick um 7,3 Prozent. Das dritte Geschäftsquartal ist für den Gewürz-Hersteller schlechter gelaufen als erwartet. Für das Geschäftsjahr erwartet das Unternehmen nun ein niedrigeres Wachstum.

Nach den vielen Neueinstellungen der vergangenen Jahre wird der Onlinekonzern Amazon (-1,4%) das Tempo bei der Schaffung neuer Jobs wohl verlangsamen. Um die besonders während der Pandemie hohe Nachfrage der Kunden bedienen zu können, hatte der US-Konzern das Personal in vielen Teilen der Welt teils erheblich aufgestockt.

Der Elektroautobauer Tesla (-0,1%) hat die Auslieferungen aus seinem Werk in Schanghai nach der Erweiterung seiner Fertigungsstraßen deutlich gesteigert. Aus der Fabrik, in der das Model Y und das Model 3 hergestellt werden, wurden im August fast 77.000 Autos ausgeliefert.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 31.453,65 -0,4% -127,63 -13,4%

S&P-500 3.964,96 -0,4% -14,91 -16,8%

Nasdaq-Comp. 11.734,06 -0,5% -57,84 -25,0%

Nasdaq-100 12.192,40 -0,5% -66,99 -25,3%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 3,49 +5,4 3,44 276,3

5 Jahre 3,39 +2,8 3,36 212,8

7 Jahre 3,37 +2,2 3,35 192,7

10 Jahre 3,28 +1,4 3,27 177,0

30 Jahre 3,43 +2,3 3,41 153,5

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:57 Mi, 17:01 % YTD

EUR/USD 0,9953 -0,5% 0,9998 0,9949 -12,5%

EUR/JPY 143,46 -0,3% 143,68 143,75 +9,6%

EUR/CHF 0,9685 -1,0% 0,9764 1,0184 -6,7%

EUR/GBP 0,8675 +0,0% 0,8684 0,8676 +3,2%

USD/JPY 144,15 +0,3% 143,70 144,48 +25,2%

GBP/USD 1,1471 -0,6% 1,1508 1,1465 -15,2%

USD/CNH (Offshore) 6,9666 +0,1% 6,9633 6,9756 +9,6%

Bitcoin

BTC/USD 19.129,65 -1,2% 19.235,64 18.905,59 -58,6%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 83,57 81,94 +2,0% +1,63 +17,8%

Brent/ICE 89,09 88 +1,2% +1,09 +20,5%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 219,66 213,88 +2,7% +5,78 +239,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.706,00 1.718,30 -0,7% -12,31 -6,8%

Silber (Spot) 18,41 18,53 -0,6% -0,12 -21,0%

Platin (Spot) 875,65 871,00 +0,5% +4,65 -9,8%

Kupfer-Future 3,50 3,44 +1,8% +0,06 -21,0%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros/err

(END) Dow Jones Newswires

September 08, 2022 12:38 ET (16:38 GMT)

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