12.12.2024 18:30:44

MÄRKTE USA/Kleine Gewinnmitnahmen - Adobe stürzen ab

DOW JONES--Nach den Kursgewinnen zur Wochenmitte in Reaktion auf verfestigte Zinssenkungserwartungen für die Entscheidung der US-Notenbank am 18. Dezember nehmen Anleger am Donnerstag Gewinne an der Wall Street mit. Am Mittag (Ortszeit) fällt der Dow-Jones-Index um 0,1 Prozent auf 44.122 Punkte, dem Index drohen den sechsten Tag in Folge Abgaben. S&P-500 und Nasdaq-Composite büßen 0,1 bzw. 0,2 Prozent ein. Der Nasdaq-Composite hatte am Vortag ein Allzeithoch markiert und erstmals die Marke von 20.000 Punkten überwunden.

Trotz der Gewinnmitnahmen sprechen Händler von keinem Abgabedruck: Denn nachdem die Verbraucherpreise für November kein Störfeuer für die Zinsspekulation gebracht hatten, ändern daran auch die Erzeugerpreise kaum noch etwas. "Die Märkte sind erleichtert, dass es nicht ein höherer Wert war, der die Fed daran hindern würde, nächste Woche die Zinsen zu senken", sagt Marktstratege Henry Allen von der Deutschen Bank mit Blick auf die Verbraucherpreise des Vortages.

Die Daten des Tages untermauern die Hoffnungen auf eine Fed-Zinssenkung in der kommenden Woche. Die Erzeugerpreise im November sind zwar auf Monatssicht etwas höher ausgefallen als prognostiziert, in der wichtigeren Kernrate bestätigen sie aber exakt die Schätzungen. Zudem sind die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten etwas schwächer als gedacht hereingekommen, auch dieser Umstand spricht für Zinssenkungen.

Am Rentenmarkt fielen die Renditen nach den neuen Preisdaten leicht, können sich im Anschluss jedoch wieder erholen und zeigen sich mit einem moderaten Plus.

EZB legt mit Zinssenkung vor

Der Dollar profitierte nur kurzzeitig von der Schwäche des Euro, der nach der EZB-Zinsentscheidung bis auf 1,0463 Dollar abrutschte, sich aber im Verlauf wieder über der Marke von 1,05 Dollar festsetzen konnte. Der Dollar-Index verliert 0,1 Prozent. Die Gemeinschaftswährung wurde etwas von gesenkten Leitzinsen der Europäischen Zentralbank (EZB) belastet. Diese hat gegenüber der Fed nun vorgelegt, doch wurden die Inflationserwartungen leicht nach unten angepasst - ein Hinweis gegen aggressive Zinssenkungen im weiteren Zyklus. Dieser Umstand sichere den Euro nach unten ab, heißt es.

Gold reagiert trotz des günstigen Umfeldes sinkender Zinsen mit Abgaben. Die Feinunze reduziert sich nach zuletzt vier Tagen mit Aufschlägen um 1,3 Prozent auf 2.683 Dollar. "Die Komponenten, die in den von der Fed bevorzugten PCE-Index einfließen, waren durchweg schwach und deuten zusammen mit den gestern veröffentlichten Preisdaten auf einen gedämpften Anstieg (...) hin", sagt Analyst Paul Ashworth von Capital Economics mit Blick auf die Erzeugerpreise. Im Handel wertet man dies als Signal auf mittelfristig weniger Zinssenkungen.

Die Ölpreise zeigen sich wenig verändert. Schärfere US-Sanktionen durch die US-Regierung unter Präsident Joe Biden gegen den Ölexporteur Russland und seine Schattentankerflotte stützen die Preise nicht. Laut ING hat die US-Regierung kein Interesse daran, den Ölfluss aus Russland komplett abzuscheiden. OCBC gibt stattdessen zu bedenken, dass die Erölnachfrage aus China enttäuschen könnte. Die Volksrepublik ist der größte Rohölimporteur weltweit.

Adobe werden abgestraft

Unternehmensseitig hat Adobe enttäuscht. Das Softwareunternehmen, das Anwendungen wie Photoshop und Illustrator entwickelt, übertraf im Berichtsquartal zwar die Erwartungen, enttäuschte sie aber mit dem Ausblick. Mit einem Abschlag von 112,8 Prozent wird dies geahndet.

Uber Technologies erholen sich dagegen um 2,5 Prozent. Sie hatten vortags sehr negativ darauf reagiert, dass General Motors sein Robotaxi-Programm Cruise einstellt. Uber hatte im August angekündigt, mit General Motors zusammenzuarbeiten, um autonome Fahrzeuge auf seiner Plattform anzubieten. Die Partnerschaft sollte 2025 beginnen. Microsoft halten sich mit plus 1,1 Prozent wacker. Denn die Beendigung des Robotaxi-Programms hat auch für Microsoft Folgen. Der Softwarekonzern muss 800 Millionen Dollar auf seine Beteiligung an Cruise abschreiben.

Warner Bros. Discovery (+14,5%) wird die Struktur des Medienkonzerns verändern und künftig mit zwei operativen Geschäftsbereichen agieren. Der US-Konzern wird als Muttergesellschaft den Geschäftsbereich Global Linear Networks, der sich auf das lineare Fernsehgeschäft konzentriert, und den Geschäftsbereich Streaming & Studios, zu dem die Streamingdienste Max und Discovery+ sowie HBO gehören, umfassen. Laut Mitteilung will Warner dadurch die Flexibilität erhöhen. Die Maßnahme könnte das Unternehmen für zukünftige Deals rüsten.

Nordson, ein Hersteller von Klebstoffen und anderen Industrieprodukten, hat einen unter den Erwartungen liegenden Umsatz- und Gewinnausblick gegeben. Das Papier verbucht Verluste von 9,0 Prozent. Oxford Industries schrieb im dritten Quartal rote Zahlen und senkte den Ausblick, der Kurs gibt um 7,5 Prozent nach.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 44.121,83 -0,1% -26,73 +17,1%

S&P-500 6.075,38 -0,1% -8,81 +27,4%

Nasdaq-Comp. 19.984,90 -0,2% -49,99 +33,1%

Nasdaq-100 21.680,42 -0,4% -83,57 +28,9%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,17 +1,7 4,15 -25,4

5 Jahre 4,16 +2,1 4,14 15,9

7 Jahre 4,23 +2,6 4,20 25,7

10 Jahre 4,31 +3,8 4,27 42,9

30 Jahre 4,53 +4,8 4,48 56,1

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:05 Mi, 17:05 % YTD

EUR/USD 1,0506 +0,1% 1,0519 1,0489 -4,9%

EUR/JPY 159,93 -0,1% 160,36 160,00 +2,8%

EUR/CHF 0,9336 +0,6% 0,9289 0,9276 +0,6%

EUR/GBP 0,8266 +0,4% 0,8233 0,8231 -4,7%

USD/JPY 152,23 -0,1% 152,44 152,53 +8,1%

GBP/USD 1,2710 -0,3% 1,2775 1,2744 -0,1%

USD/CNH (Offshore) 7,2730 -0,1% 7,2668 7,2762 +2,1%

Bitcoin

BTC/USD 101.649,40 +0,3% 100.712,75 100.628,80 +133,4%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 70,47 70,29 +0,3% +0,18 +0,8%

Brent/ICE 73,48 73,52 -0,1% -0,04 -0,6%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 42,55 44,72 -4,9% -2,17 +16,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.683,29 2.718,43 -1,3% -35,14 +30,1%

Silber (Spot) 31,10 31,93 -2,6% -0,82 +30,8%

Platin (Spot) 935,18 945,00 -1,0% -9,83 -5,7%

Kupfer-Future 4,17 4,21 -1,0% -0,04 +5,5%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros/sha

(END) Dow Jones Newswires

December 12, 2024 12:31 ET (17:31 GMT)

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Adobe Inc. 449,35 -14,00% Adobe Inc.
Microsoft Corp. 431,65 0,86% Microsoft Corp.
Nordson Corp. 215,40 -8,92% Nordson Corp.
Oxford Industries Inc. 79,50 0,63% Oxford Industries Inc.
Uber 59,25 1,46% Uber
Warner Bros. Discovery 11,89 15,39% Warner Bros. Discovery