25.02.2022 18:00:41

MÄRKTE USA/Hoffnung auf Gespräche im Ukraine-Krieg beflügelt Börse

NEW YORK (Dow Jones)--Die Hoffnung auf eine mögliche Lösung im Ukraine-Krieg treibt an der Wall Street zum Wochenausklang die Kurse nach oben. Russland ist nach Angaben des Kreml zu Verhandlungen mit der Ukraine bereit. Zuvor hatte bereits der ukrainische Präsident Selenskyj Bereitschaft zu Gesprächen signalisiert. Putins Bedingung für ein Gespräch soll jedoch die Kapitulation der Ukraine sein. Kritisch dürfte es nach Einschätzung aus dem Handel auch werden, wenn es um die Forderungen Russlands um eine Entmilitarisierung der Ukraine gehe.

Der Dow-Jones-Index baut seine Gewinne bis zum Mittag auf 1,9 Prozent aus. Für den S&P-500 geht es um 1,8 Prozent nach oben. Der Nasdaq-Composite zeigt sich 1,2 Prozent im Plus. Gleichwohl bleibt die Lage angespannt, was weiterhin für Volatilität an den Börsen sorgen dürfte.

"Angesichts der stark negativen Stimmung scheint der Markt die Ukraine-Krise als systemisches Risiko zu interpretieren", so Florian Ielpo, Leiter der Makroabteilung bei Lombard Odier. Es sei aber wichtig, sich daran zu erinnern, dass geopolitische systemische Risikoereignisse wie der Brexit, die Nordkorea-Krise und die Trump-Wahl in den USA alle von kurzer Dauer gewesen seien. Ein langfristiger Bärenmarkt werde in der Regel nicht durch geopolitische Unruhen ausgelöst, daher geht Lombard Odier davon aus, dass die Korrektur vorübergehend sein wird.

Dollar gibt leicht nach - Brent wieder unter 100 Dollar

Der Dollar gibt mit den jüngsten Entwicklungen einen Teil der Vortagesgewinne wieder ab. Der Dollar-Index fällt um 0,4 Prozent. Auch die Ölpreise kommen leicht zurück, Brent liegt wieder unter der Marke von 100 Dollar je Barrel, die am Vortag erstmals seit sieben Jahren wieder überschritten wurde. Die fundamentalen Rahmenbedingungen auf dem Ölmarkt lassen einen weiteren Preisanstieg erwarten und es besteht die Aussicht, dass die Preise die Marke von 115 Dollar pro Barrel oder mehr erreichen, so RBC Capital Markets. Die Analysten prognostizieren, dass die Sorte Brent im Jahr 2022 durchschnittlich bei 101 Dollar und 2023 bei 98 Dollar liegen wird.

Dagegen sind die US-Anleihen weiter gesucht. Die Rendite zehnjähriger Papiere liegt bei 1,98 Prozent nach 1,97 Prozent im späten Handel am Vortag. Der Goldpreis fällt als aktuell nicht gefragter "sicherer Hafen" zurück und rutscht deutlicher unter die Marke von 1.900 Dollar je Feinunze.

Daneben steht der geldpolitische Kurs der US-Notenbank im Fokus. Nachdem mit dem Konflikt in der Ukraine die Erwartung an einen Zinsschritt um 50 Basispunkte auf der März-Sitzung zuletzt wieder gesunken war, zeigt sich Fed-Gouverneur Christopher Waller für eine Leitzinserhöhung um einen halben Prozentpunkt im März offen. Voraussetzung sei, dass die Wirtschaftsdaten in den nächsten Wochen Anzeichen einer Beschleunigung des Preisdrucks zeigten.

Überzeugend fielen die veröffentlichten US-Konjunkturdaten aus. So erhöhte sich der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter im Januar doppelt so stark wie erwartet. Auch die persönlichen Ausgaben und Einkommen für Januar fielen besser aus als von den Ökonomen prognostiziert. Der Index der Verbraucherstimmung Uni Michigan für Februar lag in zweiter Lesung ebenfalls über den Erwartungen.

Intuit mit schwachem Ausblick

Bei den Einzelwerten verliert die Aktie von Intuit 1,7 Prozent. Der Ausblick des Software-Unternehmens für das Gesamtjahr lag leicht unter den Erwartungen der Analysten. Dagegen hat das Unternehmen im zweiten Geschäftsquartal die kürzlich revidierte Umsatzprognose übertroffen.

Die Aktien von Beyond Meat stürzen dagegen um 8,6 Prozent ab, nachdem das Unternehmen über einen unerwartet hohen Quartalsverlust berichtet hat.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 33.854,39 +1,9% 630,56 -6,8%

S&P-500 4.365,83 +1,8% 77,13 -8,4%

Nasdaq-Comp. 13.635,64 +1,2% 162,05 -12,8%

Nasdaq-100 14.141,32 +1,2% 166,65 -13,4%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 1,60 +1,2 1,58 86,6

5 Jahre 1,89 +2,5 1,87 63,0

7 Jahre 1,97 +2,5 1,95 53,5

10 Jahre 1,98 +1,1 1,97 47,0

30 Jahre 2,28 -0,5 2,28 37,5

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 9:05 Uhr Do, 17:03 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1256 +0,5% 1,1204 1,1119 -1,0%

EUR/JPY 130,14 +0,6% 129,17 128,53 -0,6%

EUR/CHF 1,0439 +0,7% 1,0354 1,0322 +0,6%

EUR/GBP 0,8396 +0,3% 0,8350 0,8367 -0,1%

USD/JPY 115,60 +0,1% 115,27 115,59 +0,4%

GBP/USD 1,3408 +0,2% 1,3417 1,3291 -0,9%

USD/CNH (Offshore) 6,3153 -0,1% 6,3140 6,3279 -0,6%

Bitcoin

BTC/USD 39.336,35 +3,9% 38.517,04 36.133,58 -14,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 91,04 92,81 -1,9% -1,77 +22,3%

Brent/ICE 96,81 99,08 -2,3% -2,27 +24,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.884,96 1.903,99 -1,0% -19,03 +3,0%

Silber (Spot) 23,91 24,22 -1,3% -0,31 +2,6%

Platin (Spot) 1.055,28 1.061,98 -0,6% -6,70 +8,7%

Kupfer-Future 4,48 4,46 +0,6% +0,03 +0,4%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/cln/ros

(END) Dow Jones Newswires

February 25, 2022 12:01 ET (17:01 GMT)

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