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09.05.2019 18:34:45

MÄRKTE USA/Handelsstreit drückt Wall Street erneut

NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street geht am Donnerstag auf Talfahrt. Denn derzeit sieht es danach aus, dass die von US-Präsident Donald Trump angekündigten höheren Zölle auf chinesische US-Importe ab Freitag gelten. Zudem verschreckt die verschärfte Tonart von Trump im Handelsstreit, denn er spricht an die Adresse Pekings vom Bruch von Zusagen. Im Gegenzug kündigte das chinesische Handelsministerium bereits Vergeltungsmaßnahmen an. Die am Berichtstag wieder beginnenden Verhandlungen zwischen Chinesen und Amerikanern in Washington dürften an einer neuen Zollrunde wohl kurzfristig nichts mehr ändern, zumal Berichte nahelegen, dass eine Einigung noch in weiter Ferne liege.

Gegen Mittag US-Ostküstenzeit verliert der Dow-Jones-Index 1,1 Prozent auf 25.687 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite büßen 0,8 bzw. 0,9 Prozent ein. Für den Wochenverlauf steht bei Dow & Co bereits ein Minus von jeweils rund 2 Prozent zu Buche. "Investoren hatten die zusätzlichen Zölle auf chinesische Waren nicht eingepreist. Es müssen Kernprobleme für ein Abkommen geklärt werden und ich bin nicht sicher, dass dies in den nächsten 24 Stunden passieren wird", sagt Marktstrategin Katie Nixon von Northern Trust Wealth Management. Der Volatilitätsindex, auch als "Angstbarometer" bezeichnet, springt derweil nach oben. Händler verweisen zudem auf die Verschärfung der US-Sanktionen gegenüber dem Iran und die drohende Eskalation am Persischen Golf.

Daten spielen keine Rolle

Die Konjunkturdaten des Tages können nicht aus dem Schatten des Handelsstreits treten. Am ehesten wird noch die Handelsbilanz beäugt. Das Defizit der USA ist im März leicht gestiegen. Das US-Defizit im Handel mit China verringerte sich im März jedoch auf den niedrigste Stand seit April 2016. Diese Daten dürften die Verhandlungsposition der Chinesen stärken und daher nicht zur Lösung beitragen. Inflations- und die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten werden weitgehend ignoriert.

Aktien aus dem Halbleitersektor zeigen sich mit Abgaben von im Schnitt 2,6 Prozent angesichts der zunehmenden Sorgen um die weiteren Entwicklungen im Handelsstreit. So reduzieren sich die Aktien von Micron Technology um 2,2 Prozent und Lam Research fallen um 1,8 Prozent. Auch Industriewerte, die ebenfalls sensibel auf Handelsentwicklungen reagieren, zeigen sich mit deutlichen Kursverlusten. Hier geht es für die Boeing-Aktie um 3,1 Prozent nach unten, Caterpillar büßen 2,2 Prozent ein.

Disney hat mit den Geschäftszahlen für das zweite Quartal die Markterwartungen übertroffen. Allerdings schwächelte das Kerngeschäft etwas. Für die Titel geht es mit dem schwachen Trend des Gesamtmarktes um 0,7 Prozent nach unten. Intel verlieren dagegen 5,1 Prozent. Das Halbleiterunternehmen rechnet in den kommenden Jahren mit niedrigeren Gewinnen. Im Gefolge fallen die Aktien von Advanced Micro Devices um 1,7 Prozent.

Für die Chevron-Aktie geht es um 2,4 Prozent aufwärts. Der US-Ölkonzern wird das Gebot für Anadarko nicht erhöhen, womit Occidental zum Zuge kommen wird. Chevron erhält für die Absage des Deals im Gegenzug eine Zahlung von einer Milliarde Dollar von Anadarko. Chevron kündigte in der Folge an, die Aktienrückkäufe um 25 Prozent auf 5 Milliarden Dollar im Jahr erhöhen zu wollen.

Die Fossil-Aktie haussiert um 11,6 Prozent, nachdem das Unternehmen einen etwas geringer als erwartet ausgefallenen Verlust für das erste Quartal gemeldet und beim Umsatz die Erwartungen übertroffen hat.

Ölpreise mit Abgaben - "Sichere Häfen" weiter gesucht

Die Ölpreise geben nach. Der wieder eskalierte Handelsstreit zwischen den USA und China belastet, weil China in der Folge weniger Erdöl nachfragen könnte. Zudem zeigen aktuelle Daten, dass das Erdölkartell Opec im April die Förderung erhöht hat. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fällt um 1,0 Prozent auf 61,47 Dollar, für Brent geht es um 0,6 Prozent auf 70,37 Dollar nach unten.

Der Goldpreis steigt um 0,3 Prozent auf 1.285 Dollar je Feinunze. Das Edelmetall profitiere wieder verstärkt von seinem Status als "sicherer Hafen", heißt es. Auch die US-Anleihen profitieren von der wieder deutlich gestiegenen Suche nach Sicherheit. Die Rendite der zehnjährigen US-Anleihen fällt um 4,3 Basispunkte auf 2,44 Prozent. Erstmals seit März ist die Zinsstrukturkurve wieder invers, d.h. dass die Zinsen am kurzen Ende des Marktes über jenen des langen liegen. Dies gilt als Zeichen der Krise.

Zudem bleibt der Yen als Fluchtwährung gesucht, die japanische Devise kann ihre Gewinne noch leicht ausbauen auf ein Dreimonatshoch. Der Dollar fällt aktuell auf 109,64 Yen, nach 110,10 Yen im späten US-Handel des Vortages. Der Renminbi wertet derweil im Umfeld des eskalierenden US-chinesischen Handelsstreits weiter ab - auf das niedrigste Niveau seit Anfang 2019.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 25.696,91 -1,04 -270,42 10,16

S&P-500 2.856,76 -0,79 -22,66 13,96

Nasdaq-Comp. 7.872,16 -0,90 -71,16 18,64

Nasdaq-100 7.543,99 -0,97 -73,56 19,18

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 2,25 -5,3 2,30 104,8

5 Jahre 2,23 -5,5 2,29 30,7

7 Jahre 2,33 -4,9 2,38 8,2

10 Jahre 2,44 -4,3 2,48 -0,4

30 Jahre 2,87 -2,5 2,89 -20,2

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.10 Uhr Mi, 17.20 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1221 +0,23% 1,1196 1,1186 -2,1%

EUR/JPY 123,03 -0,19% 123,07 123,51 -2,2%

EUR/CHF 1,1378 -0,41% 1,1418 1,1433 +1,1%

EUR/GBP 0,8622 +0,20% 0,8600 0,8576 -4,2%

USD/JPY 109,65 -0,41% 109,92 110,42 +0,0%

GBP/USD 1,3013 +0,04% 1,3020 1,3044 +2,0%

Bitcoin

BTC/USD 6.014,51 +2,01% 6.056,51 5.843,39 +61,7%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 61,41 62,12 -1,1% -0,71 +30,9%

Brent/ICE 69,91 70,37 -0,7% -0,46 +27,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.284,66 1.280,90 +0,3% +3,76 +0,2%

Silber (Spot) 14,76 14,85 -0,6% -0,09 -4,8%

Platin (Spot) 850,13 862,00 -1,4% -11,87 +6,7%

Kupfer-Future 2,76 2,79 -0,8% -0,02 +4,8%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/ros

(END) Dow Jones Newswires

May 09, 2019 12:34 ET (16:34 GMT)

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Aktien in diesem Artikel

AMD (Advanced Micro Devices) Inc. 134,38 1,40% AMD (Advanced Micro Devices)  Inc.
Boeing Co. 145,08 1,92% Boeing Co.
Caterpillar Inc. 380,50 0,00% Caterpillar Inc.
Chevron Corp. 153,40 -1,54% Chevron Corp.
Fossil Inc 1,10 -0,68% Fossil Inc
Intel Corp. 23,66 1,18% Intel Corp.
Lam Research Corp. 720,00 -0,54% Lam Research Corp.
Micron Technology Inc. 100,22 1,91% Micron Technology Inc.
Walt Disney 109,98 -0,95% Walt Disney