30.04.2015 22:46:46

MÄRKTE USA/Gute US-Daten reichen nicht für Stimmungswende

   NEW YORK (Dow Jones)--Mit kräftigen Kursverlusten haben die US-Börsen den Handel am Donnerstag beendet. Frische Konjunkturdaten fielen zwar gut aus, so etwa die wöchentlichen Daten zum Arbeitsmarkt und der Einkaufsmanagerindex aus Chicago. Doch die Stimmung am Markt war nach der vorherigen Serie schwacher Daten zur US-Wirtschaft angeknackst - zumal die US-Notenbank am Vortag trotz dieser Daten keine klare Aussage in Richtung einer späteren Zinswende gewagt hat. Und wie meist zu dieser Jahreszeit machte auch nun wieder die Börsenweisheit "Sell in May" die Runde.

   Der Dow-Jones-Index verlor 1,1 Prozent auf 17.841 Punkte. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite gaben 1,0 und 1,6 Prozent nach. Das Umsatzvolumen war mit 1.079 Milliarden (Mittwoch: 869 Millionen) Aktien überdurchschnittlich lebhaft. Auf nur 741 Kursgewinner kamen 2.416 -verlierer. Unverändert schlossen 93 Titel.

   Apple-Aktien waren mit Abgaben von 2,7 Prozent schwächster Wert im Dow, nachdem das Wall Street Journal berichtet hatte, dass einer von zwei Herstellern einer wichtigen Komponente der Apple Watch defekte Teile geliefert habe.

   Die Google-Aktie verbilligte sich um 2,2 Prozent. Der Bonus, den die Aktie von den vor einer Woche veröffentlichten Quartalszahlen erhalten habe, sei aufgebraucht, sagten Händler. Der Betreiber der gleichnamigen Internetsuchmaschine habe zwar die sehr pessimistischen Erwartungen des Marktes übertroffen, doch werde den Anlegern nun bewusst, dass Google einige Probleme noch nicht gelöst habe. So mache dem Unternehmen die verstärkte Nutzung mobiler Geräte zu schaffen, auf denen die Google-Suchmaschine weniger nützlich sei. Und was das Sammeln und Verwerten von Nutzerdaten angehe, sei mit Facebook ein starker Konkurrent erwachsen.

   Quartalszahlen bewegten Einzelwerte. Vor Börsenstart hatte der Ölgigant Exxon über das abgelaufene Quartal berichtet. Während Analysten lediglich ein Ergebnis je Aktie von 82 Cent auf dem Schirm hatten, hat Exxon tatsächlich 1,17 Dollar je Anteilsschein verdient. Im Jahr davor waren es allerdings noch 2,10 Dollar; hier schlug der fallende Ölpreis zu Buche. Nach Gewinnen zum Handelsstart drehte die Aktie ins Minus und verlor 0,6 Prozent.

   Der Yelp-Kurs brach um über 23 Prozent ein. Verpasste Umsatzerwartungen und rote Zahlen beim Ergebnis im ersten Quartal setzten der Aktie schwer zu. Zudem wartete das Internetempfehlungsportal mit einer Umsatzwarnung für das laufende Quartal auf. Flextronics International gaben um 5,7 Prozent nach. Auch bei dem Technologieauftragsfertiger enttäuschten der Quartalsumsatz und der Ausblick.

   Der Kurs von Visa fiel um 1,9 Prozent. Anleger waren offenbar skeptisch, was die Quartalszahlen der Kreditkartengesellschaft anging, die Visa nach Börsenschluss am Donnerstag veröffentlichen sollte.

   Der Euro setzte seinen Anstieg fort und überwand die Marke von 1,12 Dollar. Die guten US-Daten stärkten den Greenback nur vorübergehend. Im späten Handel notierte der Euro nach einem zwischenzeitlichen Rücksetzer bei rund 1,1220 Dollar. Im Tageshoch hatte er 1,1270 Dollar gekostet.

   Am US-Rentenmarkt ging es mit den guten Wirtschaftsdaten zunächst abwärts. Besonders die im ersten Quartal überraschend deutlich gestiegenen Arbeitskosten lasteten auf den Anleihekursen, denn sie deuten darauf hin, dass die Inflation in den USA wieder anzieht. Eine stärkere Teuerung spricht jedoch für Zinserhöhungen, die wiederum die umlaufenden Schuldtitel weniger attraktiv machen würden. Im späten Geschäft erholten sich die Anleihekurse dank Positionsanpassungen zum Monatsende. Die Rendite der zehnjährigen Treasurys zeigte sich im späten Handel unverändert bei 2,04 Prozent.

   Der Goldpreis gab mit dem anziehenden Dollar und den steigenden Anleiherenditen abermals nach. Das zinslose Edelmetall ermäßigte sich um 2,3 Prozent bzw 27,60 Dollar auf 1.182,40 Dollar je Feinunze.

   Am Ölmarkt setzte sich die Erholungsbewegung fort, die Mitte März eingesetzt hatte. Der Preis für die US-Sorte WTI erreichte ein Jahreshoch. Zum Settlement notierte das Barrel WTI 1,8 Prozent bzw 1,05 Dollar höher bei 59,63 Dollar. Die europäische Sorte Brent stieg um 1,4 Prozent bzw 0,94 Dollar auf 66,78 Dollar. Anzeichen für eine allmählich sinkende Ölproduktion in Amerika stützten den Preis, nachdem am Vortag die US-Lagerbestände nicht so kräftig gestiegen waren wie am Markt erwartet. Nun rätseln die Experten, ob es sich um eine kurzfristige oder andauernde Tendenz handelt.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.840,52 -1,08 -195,01 S&P-500 2.085,51 -1,01 -21,34 Nasdaq-Comp. 4.941,42 -1,64 -82,22 Nasdaq-100 4.414,25 -1,65 -73,90

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.05 Uhr Mi, 17.35 Uhr EUR/USD 1,1219 1,24% 1,1082 1,1147 EUR/JPY 133,95 1,95% 131,39 132,52 EUR/CHF 1,0470 0,35% 1,0433 1,0453 USD/JPY 119,39 0,66% 118,61 118,93 GBP/USD 1,5355 -0,33% 1,5406 1,5445 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/cln

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   April 30, 2015 16:16 ET (20:16 GMT)

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