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19.02.2015 22:42:34

MÄRKTE USA/Griechenland-Krise dämpft Kauflaune

   Die Anleger an der Wall Street haben am Donnerstag wenig entschlossen gehandelt und die Indizes auf eine Achterbahnfahrt geschickt. Mit den Blue Chips im Dow ging es abwärts, während die Nasdaq-Indizes zulegten. Ein Hauptthema war die Zuspitzung in der Griechenland-Krise, weitere Themen waren der Ölpreis und Berichtsunternehmen. Griechenland stellte einen Antrag auf Verlängerung des Kreditprogramms, der vom deutschen Finanzministerium aber als unzureichend bezeichnet wurde.

   Verbindlicher äußerten sich der deutsche SPD-Koalitionspartner, EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und der französische Premierminister. Nun muss die Eurogruppe am Freitag austüfteln, ob ein Kompromiss erreichbar ist. Die Zeit wird immer knapper, denn das gegenwärtige Hilfsprogramm über 240 Milliarden Euro endet am 28. Februar. Die Investoren zeigten sich vor diesem Hintergrund eher vorsichtig.

   Der Dow-Jones-Index verlor 0,2 Prozent auf 17.986 Punkte. Der S&P-500 fiel um 0,1 Prozent auf 2.097 Punkte. Allerdings erreichte der Index im Verlauf ein neues Allzeithoch bei 2.102,13 Punkten. Der Nasdaq-Composite gewann dagegen 0,4 Prozent auf 4.925 Punkte, das war ein Mehrjahreshoch. Umgesetzt wurden an der NYSE 693 (Mittwoch: 734) Millionen Aktien. Den 1.517 (1.737) Kursgewinnern standen 1.632 (1.434) -verlierer gegenüber, 101 (89) Titel schlossen unverändert.

   Insgesamt wird die Lage um Griechenland an den Märkten allerdings relativ entspannt gesehen. Die Entwicklung der letzten Tage lege immer mehr die Vermutung nahe, dass die Finanzmärkte eine Staatspleite Griechenlands und einen Austritt des Landes aus dem Euro "kaum noch als großes Risiko erachten", sagte ein Aktienhändler.

   Konjunkturdaten blieben ohne Wirkung. Die wöchentlichen US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fielen unerwartet gut aus, der Philadelphia-Fed-Index blieb hinter den Erwartungen, blieb aber im Expansionsbereich und belegte so die weitere Stärkung der US-Wirtschaft.

   Mehr im Blick stand die Entwicklung am Ölmarkt, der sehr wechselhaft tendierte. Zum Settlement verlor der Preis für ein Barrel der Sorte WTI 1,9 Prozent auf 51,16 Dollar. Hier belasteten besonders die Daten des American Petroleum Institute, die eine extreme Zunahme des Angebots anzeigten. Doch der Preis entfernte sich deutlich vom Tagestief, nachdem Daten des Energieministeriums publiziert wurden. Der dort verzeichnete Zuwachs der Rohöl-Bestände fiel geringer aus als von manchem befürchtet.

   Am Goldmarkt gabe der Preis leicht nach auf 1.207 Dollar je Feinunze. Am Mittwoch war der Preis für noch zwischenzeitlich erstmals seit Anfang Januar unter die Marke von 1.200 Dollar gerutscht, erholte sich aber mit dem Fed-Protokoll. Schwächer zeigten sich die Notierungen am "sicheren Hafen" der US-Staatsanleihen. Händler sprachen von einer Korrekturbewegung nach den kräftigen Vortagesgewinnen im Gefolge des "lockeren" Fed-Protokolls. Die Rendite zehnjähriger Papiere stieg um vier Basispunkte auf 2,11 Prozent.

   Am Devisenmarkt rutschte der Euro mit den Entwicklungen um Griechenland wieder unter die Marke von 1,14 Dollar. Aktuell geht die Gemeinschaftswährung mit 1,1362 Dollar um, nach einem Tageshoch bei 1,1455 Dollar. Doch insgesamt fiel die Entwicklung im Anschluss an die neusten Griechenland-Nachrichten recht moderat aus, hieß es aus dem Handel.

   Am Aktienmarkt wurden die letzten Höhepunkte der auslaufenden Berichtssaison abgearbeitet. Bei Wal-Mart gerieten gute Umsatzzahlen in den Schatten des schwachen Gewinnausblicks. Die Aktie gab um 3,2 Prozent nach. Das Online-Reisebüro Priceline Group wartete mit starken Zahlen auf, was die Aktie 8,5 Prozent nach oben trieb. Ähnlich sah es bei der Restaurantkette B.J.s Restaurants aus, die einen unerwartet starken Gewinnanstieg auswies. Die Aktie sprang um 14 Prozent nach oben.

   T-Mobile US hat mit seinem Viertquartalsergebnis deutlich besser abgeschnitten als im Konsens erwartet. Ursächlich dafür ist, dass T-Mobile den Konkurrenten Kunden abjagen konnte, ohne dass damit ähnlich hohe Kosten verbunden waren wie im früheren Jahresverlauf 2014. Die Papiere legten um 2,8 Prozent zu.

   Der britische Getränkedosenhersteller Rexam will sich von seinem US-Wettbewerber Ball übernehmen lassen. Rexam empfahl seinen Aktionären am Donnerstag die Annahme der Übernahmeofferte, die das Unternehmen mit 4,4 Milliarden Britischen Pfund bewertet. Für Ball ging es um 4,3 Prozent nach unten.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.985,77 -0,24 -44,08 S&P-500 2.097,45 -0,11 -2,23 Nasdaq-Comp. 4.924,70 0,37 18,34 Nasdaq-100 4.411,86 0,48 20,95

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 5/8% 2-jähr. 99 24/32 -1/32 0,625% +2,0Bp 1% 3-jähr. 99 28/32 -3/32 1,045% +3,4Bp 1 5/8% 5-jähr. 98 14/32 -8/32 1,576% +5,5Bp 2 1/8% 7-jähr. 97 8/32 -11/32 1,922% +5,6Bp 2% 10-jähr. 99 -13/32 2,112% +4,5Bp 2 1/2% 30-jähr. 95 8/32 -24/32 2,733% +3,8Bp

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.05 Uhr Mi, 17.16 Uhr EUR/USD 1,1362 -0,49% 1,1418 1,1363 EUR/JPY 135,16 -0,29% 135,55 135,38 EUR/CHF 1,0791 0,40% 1,0748 1,0717 USD/JPY 118,96 0,21% 118,72 119,14 GBP/USD 1,5411 -0,32% 1,5460 1,5440 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   February 19, 2015 16:11 ET (21:11 GMT)

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