23.02.2022 22:11:58
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MÄRKTE USA/Furcht vor russischer Invasion der Ukraine belastet Börsen
NEW YORK (Dow Jones)--Abermals mit deutlichen Verlusten sind die US-Börsen am Mittwoch aus dem Handel gegangen. Schon die Nachricht von Cyberangriffen auf ukrainische Banken und Behörden ließ anfängliche Gewinne dahinschmelzen. Die Verluste weiteten sich aus, nachdem US-Medien unter Berufung auf US-Geheimdienstvertreter berichtet hatten, Russland bereite die Invasion der Ukraine binnen 48 Stunden vor. Das ukrainische Parlament bestätigte derweil den landesweiten Ausnahmezustand.
Der Dow-Jones-Index sank um 1,4 Prozent. Der S&P-500, der schon am Dienstag in den Korrektur-Bereich gerutscht war, gab um 1,8 Prozent nach. Der Nasdaq-Composite schloss 2,6 Prozent im Minus. Dabei wurden 877 (Dienstag: 749) Kursgewinner gesehen, denen 2.496 (2.593) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 132 (148) Titel.
Die Schlagzeilen zum Ukraine-Russland-Konflikt bestimmten zwar weiter den Markt, jedoch waren die Blicke auch auf die anstehende Zinswende in den USA gerichtet. Es stelle sich dabei vor allem die Frage, welche Auswirkungen die jüngsten geopolitischen Entwicklungen und die weiterhin steigenden Energiepreise, die die Inflation zusätzlich anheizen, auf die Entscheidungen der US-Notenbank haben werden, hieß es.
Raphael Bostic, Chef der Federal Reserve Bank von Atlanta, sieht durch die Ukraine-Krise zwar einen zusätzlichen Risikofaktor für die Wirtschaftsaussichten. Jedoch unterstützt er weiterhin die sich abzeichnenden Schritte der Notenbank zur Normalisierung der Geldpolitik.
"Wir können davon ausgehen, dass die Märkte volatil bleiben werden, da sie in den nächsten Tagen je nach Entwicklung der geopolitischen Situation sprunghaft reagieren werden", sagte Nigel Green von der Finanzberatungs- und Vermögensverwaltungsgesellschaft deVere Group.
Eine Lösung des Ukraine-Russland-Konflikts scheint derzeit nicht in Sicht. Sowohl das geplante Treffen der Außenminister aus den USA und Russland als auch ein Treffen von US-Präsident Joe Biden und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin wurden abgesagt. Am Vortag hatten neben den USA und der EU noch weitere Länder Sanktionen gegen Russland verhängt.
Lowe's überzeugt mit Zahlen und erhöht Ausblick
Daneben lieferte die Berichtssaison weiter Impulse. Der Einzelhandelskonzern Lowe's hat mit den Ergebnissen für das vierte Quartal die Erwartungen der Analysten übertroffen. Sowohl Gewinn als auch Umsatz lagen über den Prognosen. Zudem wurde die Prognose für das Gesamtjahr 2022 nach oben genommen. Die Aktie gewann 0,3 Prozent. Ebay verloren 0,9 Prozent. Das Unternehmen legte nach der Schlussglocke am Mittwoch Zahlen vor.
Das Cybersicherheitsunternehmen Palo Alto Networks (+0,3%) hat die Schätzungen der Wall Street für das Quartal übertroffen und den Ausblick für das Jahr noch einmal angehoben.
Die Titel des Autoteileherstellers Tenneco verdoppelten sich nahezu auf 19,36 Dollar, nachdem die Beteiligungsgesellschaft Apollo ein Übernahmeangebot über 20 Dollar je Aktie vorgelegt hatte.
Für Mainz Biomed ging es um 8,8 Prozent aufwärts. Das Unternehmen hat der US-Arzneimittelbehörde FDA seinen Darmkrebstest zu einer vorläufigen Überprüfung vorgelegt, um technische Parameter und Endpunkte der für 2023 geplanten klinischen Studie festlegen zu können.
Ölpreise drehen mit Ukraine-Nachrichten ins Plus
Die Ölpreise erholten sich mit den jüngsten Nachrichten aus der Ukraine und zeigten sich zum Settlement behauptet. Im anschließenden elektronischen Handel gerieten die Preise jedoch etwas unter Druck mit Berichten, dass die USA ihre Rohölreserven freigeben könnten.
Der Euro gab leicht nach, weil die Akteure am Devisenmarkt aufgrund der Nachrichtenlage wieder auf Fluchtwährungen wie den Dollar setzten. Der Dollar-Index lag 0,2 Prozent im Plus. Etwas Unterstützung erfuhr die Gemeinschaftswährung indessen durch die Inflationsdaten. Diese befeuerten die Zinsdebatte nicht mehr zusätzlich, änderten aber an der Erwartungen einer Zinswende durch die Europäische Zentralbank auch nichts, heißt es. Die Inflation in der Eurozone hat im Januar ein Rekordhoch markiert.
Der Rubel wertete derweil deutlicher ab. Der Dollar stieg im späten Handel auf etwa 81,15 Rubel, im Tagestief hatte der Greenback 78,48 Rubel gekostet.
Die US-Anleihen waren weiterhin nicht gefragt. Die Sanktionen der USA gegen Russland seien nicht so heftig ausgefallen wie befürchtet, hieß es dazu. Dazu hätten sich Erwartungen gesellt, dass die US-Notenbank aufgrund der politischen Großwetterlage die Zinsen weniger energisch anheben werde. Einige Marktteilnehmer preisten nunmehr für März eine Zinserhöhung von nur 25 statt 50 Basispunkten ein. Der Goldpreis legte dagegen leicht zu auf den höchsten Stand seit über einem Jahr.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 33.131,76 -1,4% -464,85 -8,8%
S&P-500 4.225,50 -1,8% -79,26 -11,3%
Nasdaq-Comp. 13.037,49 -2,6% -344,03 -16,7%
Nasdaq-100 13.509,43 -2,6% -361,10 -17,2%
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 1,60 +4,2 1,56 86,9
5 Jahre 1,90 +3,4 1,87 64,0
7 Jahre 1,97 +3,4 1,94 53,3
10 Jahre 1,98 +4,2 1,94 47,4
30 Jahre 2,29 +5,3 2,24 39,3
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 9:39 Uhr Di, 17:13 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1305 -0,2% 1,1340 1,1340 -0,6%
EUR/JPY 129,98 -0,3% 130,46 130,42 -0,7%
EUR/CHF 1,0382 -0,5% 1,0447 1,0440 +0,1%
EUR/GBP 0,8347 +0,1% 0,8327 0,8344 -0,7%
USD/JPY 114,98 -0,1% 115,03 115,01 -0,1%
GBP/USD 1,3544 -0,3% 1,3616 1,3589 +0,1%
USD/CNH (Offshore) 6,3132 -0,2% 6,3117 6,3225 -0,7%
Bitcoin
BTC/USD 37.680,27 -0,6% 38.717,33 37.655,44 -18,5%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 92,33 91,91 +0,5% 0,42 +24,0%
Brent/ICE 96,80 96,84 -0,0% -0,04 +24,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.909,87 1.898,61 +0,6% +11,26 +4,4%
Silber (Spot) 24,58 24,12 +1,9% +0,46 +5,5%
Platin (Spot) 1.094,90 1.079,35 +1,4% +15,55 +12,8%
Kupfer-Future 4,45 4,51 -1,3% -0,06 -0,2%
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/cln
(END) Dow Jones Newswires
February 23, 2022 16:11 ET (21:11 GMT)
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