21.02.2013 15:31:30
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MÄRKTE USA/Fed-Protokoll dürfte erneut für Abgaben sorgen
"Wir sehen eigentlich keinen Grund, warum die Märkte derart heftig reagieren. Denn es gibt nichts wirklich Neues. Die jüngsten Verlautbarungen aus dem Kreise der Fed zeigen lediglich die Spaltung des Gremiums und die Konfusion unter den Mitgliedern", merken die Nordea-Analysten an. Wirkliche Hinweise auf eine Beendigung der extrem lockeren Geldpolitik fänden sich in den Fed-Aussagen nicht. Doch mit den Kursen dürfte es zunächst nach unten gehen. Die Futures auf den S&P-500 und den Nasdaq-100 liegen mit 0,1 bzw. 0,3 Prozent im Minus.
Profiteur der Fed-Aussagen ist der US-Dollar, der zum Euro deutlich aufwertet. Sollte die US-Notenbank die Ausweitung ihrer Bilanz mit frisch gedruckten Dollarscheinen begrenzen oder gar einstellen, reduziert sich dadurch die Verwässerung des Dollars und damit letztlich die Inflationsgefahr. Der Euro fällt unter die Marke von 1,32 Dollar, nachdem er im Vorfeld der Veröffentlichung des Fed-Protokolls noch klar über der Marke von 1,33 Dollar notierte.
Die US-Konjunkturdaten haben bislang keinen größeren Einfluss. Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen der US-Arbeitslosenversicherung kletterte in der vergangenen Woche um 20.000 auf 362.000. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten lediglich einen Anstieg auf 350.000 vorhergesagt. Die Verbraucherpreise stagnierten zum Start ins neue Jahr. Im weiteren Verlauf stehen noch der Philadelphia-Fed-Index für Februar, der Index der Frühindikatoren für Januar und die Verkäufe bestehender Häuser, ebenfalls für Januar, auf der Agenda.
An den Rohstoffmärkten dominieren negative Vorzeichen. Der Ölpreis der Sorte WTI fällt unter die Marke von 94 Dollar je Barrel und setzt damit seine am Vortag eingeleitete Tendenz fort. Er notiert damit auf dem niedrigsten Stand seit rund drei Wochen. Es wird vor allem auf die Aussagen des Fed-Protokolls verwiesen. Kurzfristig sei der Markt allerdings auch überkauft gewesen. Auch der Goldpreis setzt seine Abwärtsbewegung fort, wenn auch mit einem verminderten Tempo. Hier kostet die Feinunze 1.571 Dollar, nach einem Settlement bei 1.578 Dollar am Vortag. Sollte die Fed die geldpolitischen Zügel anziehen, verringert sich die Inflationsgefahr. Gold würde dann nicht mehr als Schutz gegen die Geldentwertung gebraucht.
Die Notierungen am US-Anleihemarkt ziehen weiter an. Die Rendite zehnjähriger Titel fällt auf 1,97 Prozent. Hier sorgen die schwächeren wöchentlichen US-Arbeitsmarktdaten für Käufe. Es stützen aber auch die negativen Konjunkturdaten aus Europa. So sind die Einkaufsmanager-Indizes aus Frankreich und Deutschland enttäuschend ausgefallen.
Bei den Einzelwerten stehen unter anderem Wal-Mart im Blickpunkt des Interesses. Der US-Einzelhändler hat im vierten Geschäftsquartal erneut mehr verdient. Zu Gute kam dem Konzern auch eine niedrigere Steuerquote. In den USA kletterten die Einnahmen auf vergleichbarer Basis aber nur um 1 Prozent. Marktteilnehmer werteten dies als dürftig. Sie hatten hier eher mit dem Doppelten gerechnet, Wal-Mart selbst hatte bis zu 3 Prozent für möglich gehalten. Allerdings wurde die Dividende für das laufende Jahr um 18 Prozent erhöht, der stärkste Anstieg in der Unternehmensgeschichte. Die Aktie reagiert mit einem vorbörslichen Plus von 1,6 Prozent.
Die Titel von VeriFone brechen um über 35 Prozent ein. Der Anbieter elektronischer Bezahlsysteme hatte seinen Ausblick auf das erste Quartal gesenkt und dies unter anderem mit Projektverschiebungen bei einigen Kunden erklärt. Die Titel von Tesla fallen um knapp sechs Prozent. Der Hersteller elektrisch betriebener Sportwagen hatte für sein viertes Quartal unter den Erwartungen liegende Ergebnisse gemeldet.
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February 21, 2013 09:01 ET (14:01 GMT)
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