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27.04.2016 22:56:48

MÄRKTE USA/Fed-Aussagen bringen keine Klarheit über Zinsschritte

   Von Thomas Rossmann

   NEW YORK (Dow Jones)--Die mit Spannung erwarteten Aussagen der US-Notenbank haben den Investoren an der Wall Street zur Wochenmitte keine Klarheit über das weitere Tempo der Zinsschritte in den USA gebracht. Es blieb offen, ob die Fed bereits auf ihrer Sitzung im Juni erneut an der Zinsschraube drehen wird. "Das Statement hat nichts gebracht, was der Markt nicht erwartet hat", so Analyst Tom di Galoma von Seaport Global Securities. Ein Belastungsfaktor waren die schwachen Quartalsergebnisse von Apple und Twitter.

   Die Notenbanker um Fed-Präsidentin Janet Yellen verwiesen auf durchwachsene Daten zu Wirtschaft, Inflation und Finanzmärkten. Die Fed sieht die heimische Wirtschaft noch immer anfällig für Störfeuer von außerhalb. Deshalb haben die Währungshüter signalisiert, dass sie bei den Zinserhöhungen in diesem Jahr nur noch zwei Mal nachlegen wollen. Noch Ende 2015 hatten sie doppelt so viele Schritte auf dem Zettel.

   An den Finanzmärkten ist für 2016 gar kein Zinsschritt mehr eingepreist, doch viele Ökonomen rechnen noch mit ein oder zwei Erhöhungen. Besonders der Juni-Termin gilt als heißer Tipp, sollte sich die Fed zu einem weiteren Zinsschritt entschließen. Die Fed-Fund-Futures preisen die Wahrscheinlichkeit einer Erhöhung des Zinsniveaus im Juni mit 19 Prozent ein - vor den Fed-Aussagen waren es noch 21 Prozent.

   Der Dow-Jones-Index gewann 0,3 Prozent auf 18.042 Punkte. Der S&P-500 stieg um 0,2 Prozent auf 2.095 Punkte. Der Nasdaq-Composite verzeichnete dagegen ein Minus von 0,5 Prozent auf 4.863 Punkte. Der Umsatz kletterte leicht auf 0,99 (Dienstag: 0,92) Milliarden Aktien. Es gab dabei 2.164 (2.374) Kursgewinner und 928 (707) -verlierer. Unverändert schlossen 107 (106) Titel.

Apple nach Umsatzrückgang unter Druck Tagesverlierer im Dow-Jones-Index war die Apple-Aktie mit einem Abschlag von 6,3 Prozent. Der Konzern hat im zweiten Quartal erstmals seit 2003 überhaupt wieder einen rückläufigen Umsatz vermeldet. Zudem liegt das Unternehmen, das von einigen Akteuren als eine Art Indikator für den Zustand der US-Konjunktur gesehen wird, mit der Umsatzprognose für das laufende Quartal klar unter den bisherigen Analystenschätzungen.

   Die Twitter-Aktie brach um 16,3 Prozent ein. Der lang erwartete Turnaround des Kurznachrichtendienstes lässt weiter auf sich warten. Zwar hat das Social-Media-Unternehmen seinen Verlust im ersten Quartal mehr als halbiert, allerdings gelang es Twitter nicht, das Wachstum auf frühere Niveaus zu heben.

   Der Flugzeugbauer Boeing hat im ersten Quartal unter dem Strich weniger verdient als im Vorjahreszeitraum und die Markterwartungen verfehlt. Allerdings wurde die Jahresprognose bestätigt. Die Aktie schloss mit einem Plus von 2,9 Prozent. Nach Handelsende stehen mit Facebook und Texas Instruments zwei weitere prominente Vertreter auf der Agenda.

   Im Blickpunkt standen aber auch Comcast und Dreamworks. Der US-Kabelkonzern Comcast verhandelt - wie mit der Angelegenheit vertraute Personen sagen - über eine Übernahme der DreamWorks Animation SKG für mehr als 3 Milliarden Dollar. Das wäre eine deutliche Prämie auf Dreamworks' aktuellen Marktwert von rund 2,3 Milliarden Dollar. Comcast hat im ersten Quartal zudem mehr verdient als erwartet und zahlreiche Video-Kunden hinzugewonnen - und das in einem insgesamt schwachen Pay-TV-Markt. Dreamworks schossen um 18,7 Prozent nach oben, Comcast gewannen 0,4 Prozent.

Ölpreise erneut mit Höchstständen Eine Berg- und Talfahrt erlebten die Ölpreise zur Wochenmitte. Anfängliche Gewinne gaben die Notierungen mit den wöchentlichen US-Lagerbestandsdaten wieder vollständig ab. Diese stiegen laut Energy Information Administration um 1,9 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche und damit etwas stärker als das erwartete Plus von 1,7 Millionen. Der tendenziell weiter schwächere Dollar sorgte dann allerdings wieder für eine Erholung. Für ein Fass der US-Sorte WTI wurden zum US-Settlement 45,33 Dollar aufgerufen, ein Plus von 2,9 Prozent. Damit wurde erneut ein Jahreshöchststand zum Settlement markiert. Für Brent ging es um 3 Prozent auf 47,09 Dollar nach oben.

   Der Goldpreis legte ebenfalls zu und verbesserte sich zum US-Settlement um 0,5 Prozent auf 1.250 Dollar. Hier stützte, dass die US-Notenbank keine Hinweise auf einen möglichen Zinsschritt im Juni lieferte. "Die Aussagen beinhalteten keine Überraschungen", sagte Analyst George Gero von RBC Wealth Management. "Es sieht so aus, als ob sich der Markt wieder auf die politischen und ökonomischen News konzentrieren muss", ergänzte der Teilnehmer.

   In der Summe wenig tat sich am Devisenmarkt. Der Dollar reagierte mit einer erhöhten Volatilität auf die Aussagen der US-Notenbank. Im späten US-Handel lag der Euro bei 1,1312 Dollar und damit in etwa auf dem Niveau vor dem Statement der Fed und knapp über dem Niveau vom Dienstagabend. "Es ist ein ziemlich ausgewogenes Statement aus unserer Perspektive", erklärte Jonathan Rick, Stratege bei Crédit Agricole. "Die Notenbanker haben einige positive und negative Punkte herausgenommen und eine stärker ausgewogene Position bezogen."

   Die ausgebliebenen Hinweise der Fed auf eine baldige Zinserhöhung sorgten bei den US-Anleihen für ein deutliches Plus. Nach zuletzt sieben Handelstagen mit Abgaben ging es damit erstmals wieder aufwärts. "In den Aussagen deutet nichts daraufhin, dass die Fed in Eile ist", so Analyst Gary Pollack von der Deutschen Bank. Nach den jüngsten Abgaben seien nun wieder verstärkt Käufer an den Markt gekommen. Die Rendite der zehnjährigen Treasurys fiel um 7 Basispunkte auf 1,86 Prozent.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 18.041,55 0,28 51,23 3,54 S&P-500 2.095,15 0,16 3,45 2,51 Nasdaq-Comp. 4.863,14 -0,51 -25,14 -2,88 Nasdaq-100 4.416,63 -0,82 -36,33 -3,85

ANLEIHEN Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 3/4% 2-year 99 26/32 up 1/32 0,841% -2,4 Bp 7/8% 3-year 99 21/32 up 4/32 0,993% -4,0 Bp 1 3/8% 5-year 100 5/32 up 9/32 1,341% -6,1 Bp 1 1/2% 7-year 99 2/32 up 14/32 1,641% -7,0 Bp 1 5/8% 10-year 97 28/32 up 19/32 1,861% -6,8 Bp 2 1/2% 30-year 95 27/32 up 31/32 2,700% -5,2 Bp

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:31 Di, 17.19 Uhr % YTD EUR/USD 1,1312 +0,04% 1,1307 1,1307 +4,2% EUR/JPY 126,17 +0,40% 125,67 125,78 -1,1% EUR/CHF 1,1000 +0,02% 1,0998 1,1001 +1,1% GBP/EUR 1,2847 -0,33% 1,2889 1,2902 -5,4% USD/JPY 111,53 +0,34% 111,15 111,23 -5,0% GBP/USD 1,4533 -0,27% 1,4573 1,4590 -1,5%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 45,27 44,04 2,79 1,23 +11,2% Brent/ICE 47,25 45,74 3,30 1,51 +16,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.245,95 1.242,60 +0,3% +3,35 +17,5% Silber (Spot) 17,25 17,16 +0,5% +0,09 +24,8% Platin (Spot) 1.024,70 1.013,00 +1,2% +11,70 +14,9% Kupfer-Future 2,22 2,24 -0,8% -0,02 +3,9% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/ros

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   April 27, 2016 16:26 ET (20:26 GMT)

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