22.02.2022 14:42:40

MÄRKTE USA/Eskalation der Ukraine-Krise dürfte für Abgaben sorgen

NEW YORK (Dow Jones)--Die weitere Eskalation in der Russland-Ukraine-Krise dürfte am Dienstag an der Wall Street für Verluste sorgen. Zu Wochenbeginn, als es kurzzeitig nach Entspannung ausgesehen hatte, wurde in den USA wegen eines Feiertages nicht gehandelt. Die nun erfolgte völkerrechtswidrige Anerkennung der Separatisten-Gebiete im Osten der Ukraine durch Moskau dürfte die angedrohten Sanktionen des Westens nach sich ziehen. Zudem hat Präsident Putin die Entsendung russischer Truppen in die Ostukraine angeordnet.

Deutschland wird aufgrund des russischen Vorgehens den Zertifizierungsprozess für die Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 vorerst stoppen, erklärte Bundeskanzler Olaf Scholz. Die EU-Sanktionen gegen Russland zielen auf Banken, Finanzmärkte sowie den Handel mit dem Land ab, heißt es aus Brüssel. Der Future auf den S&P-500 erholt sich indes von den Tagestiefs und notiert aktuell 0,3 Prozent niedriger.

"Nachdem Russland die ostukrainischen Separatisten offiziell anerkannt und Truppen in die Region verlegt hat, könnten die Märkte beginnen, eine vollständige Invasion einzupreisen", so die ING. Vor diesem Hintergrund und in Anbetracht der erhöhten Volatilität und Unvorhersehbarkeit der Situation sollten die "Aufwärtsrisiken" für sichere Währungen wie den Dollar, den Yen und den Franken überwiegen, so die Devisen-Experten.

"Der größte Teil des Ausverkaufs an den globalen Aktienmärkten in diesem Jahr kann auf die zinspolitische Wende der wichtigsten Zentralbanken zurückgeführt werden", sagt Neil Shearing, Group Chief Economist bei Capitol Economics. "Dies deutet darauf hin, dass bei einer Eskalation des Konflikts noch erhebliches Abwärtspotenzial für die Aktienmärkte und Aufwärtspotenzial für sichere Häfen, einschließlich US-Anleihen besteht".

Mit Blick auf die kommenden Zinsschritte der US-Notenbank dürften die nach der Eröffnung anstehenden Einkaufsmanagerindizes für das Verarbeitende Gewerbe und den Service-Sektor für Februar sowie der Index des Verbrauchervertrauens, ebenfalls für Februar, dennoch Beachtung finden.

Ölpreise schießen nach oben - Brent nähert sich 100-Dollar-Marke

Mit der weiteren Eskalation schießen die Ölpreise nach oben, denn Russland ist eines der weltweit größten Förderländer. Brent näherte sich dabei sogar der Marke von 100 Dollar. "Eine russische Invasion dürfte den Preis auf mindestens 130 Dollar je Barrel ansteigen lassen und WTI mit sich ziehen. Es ist schwer vorstellbar, dass Brent in absehbarer Zeit wieder unter 90 Dollar fallen wird", so Analyst Jeffrey Halley von Oanda. Allerdings zeigt sich in den langfristigen Kontrakten keine Panik, da der Markt mittlerweile fest mit der Rückkehr des Iran als Anbieter am internationalen Ölmarkt rechnet.

Home Depot überzeugt mit Zahlen - Dividendenerhöhung

Die US-Baumarktkette Home Depot ist in ihrem vierten Quartal stärker gewachsen als erwartet und hat den Gewinn im Jahresvergleich gesteigert. Die Aktionäre sollen zudem eine um 15 Prozent höhere Dividende erhalten. Für die Aktie geht es vorbörslich dennoch um 2,7 Prozent abwärts.

Für die Aktie von Medtronic geht es 0,1 Prozent nach unten. Das Medizintechnik-Unternehmen hat mit den Ergebnissen für das dritte Quartal die Erwartungen des Marktes leicht verfehlt. Der Ausblick traf dagegen die Schätzungen.

Das US-Datenanalyseunternehmen Verisk (+0,1%) verkauft seine Finanzdienstleistungstochter Verisk Financial Services für 515 Millionen Dollar in bar an Transunion. Der Verkauf sei Teil der im Vorjahr eingeleiteten Strategie zur Umgestaltung des Portfolios, um sich stärker auf seine Kerngeschäfte zu konzentrieren.

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US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 1,52 +5,1 1,47 78,6

5 Jahre 1,85 +2,9 1,82 58,6

7 Jahre 1,93 +2,2 1,91 49,4

10 Jahre 1,94 +1,7 1,93 43,3

30 Jahre 2,26 +2,0 2,24 36,4

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:24 Uhr Mo, 17:30 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1346 +0,3% 1,1294 1,1339 -0,2%

EUR/JPY 130,57 +0,7% 129,46 130,20 -0,2%

EUR/CHF 1,0425 +0,7% 1,0339 1,0379 +0,5%

EUR/GBP 0,8368 +0,6% 0,8316 0,8333 -0,4%

USD/JPY 115,07 +0,3% 114,63 114,82 -0,0%

GBP/USD 1,3559 -0,3% 1,3581 1,3609 +0,2%

USD/CNH (Offshore) 6,3226 -0,1% 6,3407 6,3237 -0,5%

Bitcoin

BTC/USD 37.515,39 -0,2% 36.633,61 38.823,96 -18,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 93,71 93,95 +2,9% 2,64 +25,2%

Brent/ICE 97,44 95,39 +2,1% 2,05 +25,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.901,31 1.906,20 -0,3% -4,89 +3,9%

Silber (Spot) 24,17 23,97 +0,8% +0,20 +3,7%

Platin (Spot) 1.088,90 1.078,00 +1,0% +10,90 +12,2%

Kupfer-Future 4,53 4,48 +0,2% +0,01 +1,4%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/ros/smh

(END) Dow Jones Newswires

February 22, 2022 08:42 ET (13:42 GMT)

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