02.11.2015 22:49:47

MÄRKTE USA/Einkaufsmanagerindizes stützen Aktienkurse

   NEW YORK (Dow Jones)--Nach einem eher verhaltenen Start haben die US-Börsen am Montag Rückenwind von heimischen Konjunkturdaten bekommen. Der ISM-Index der Einkaufsmanager im verarbeitenden Gewerbe der USA fiel etwas besser aus als erwartet. Sein vom Markit-Institut ermitteltes Pendant legte sogar deutlicher zu. Schlechte Nachrichten aus China dämpften allerdings die Freude darüber und verhinderten deutlichere Kursgewinne an der Wall Street. Im Reich der Mitte verharrten die entsprechenden Einkaufsmanagerindizes unter der Expansionsschwelle.

   Überdies steht am Freitag mit dem offiziellen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung der eigentliche Höhepunkt der Woche an. Die sogenannten Payrolls werden auch deshalb mit Interesse erwartet, weil sie Hinweise auf den Zeitpunkt der anstehenden Zinswende geben könnten. Der Begleitkommentar zur US-Notenbanksitzung in der vergangenen Woche legte nahe, dass die Fed vielleicht doch schon in diesem Jahr die Zinsen erhöhen wird. In den Wochen davor hatten schwächere US-Konjunkturdaten Erwartungen geweckt, dass die Notenbanker diesen Schritt ins kommende Jahr verschieben würden. Gute Arbeitsmarktdaten würden die Chancen auf eine Zinserhöhung im Dezember erhöhen, sagte Mark Luschini, Chef-Investmentstratege bei Janney Montgomery Scott.

   Der Dow-Jones-Index stieg um 0,9 Prozent auf 17.829 Punkte. Der S&P-500 gewann 1,2 Prozent und der Nasdaq-Composite 1,5 Prozent. Die Umsätze gingen auf 868 Millionen (Freitag: 1,14 Milliarden) Aktien zurück. Kursgewinner waren mit 2.565 Titel klar in der Überzahl, ihnen standen nur 613 -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 63 Titel.

   Der Markit-Einkaufsmanagerindex stieg in der zweiten Veröffentlichung im Oktober auf 54,1 von 53,1 Punkten im Vormonat. Der vom Institute of Supply Management (ISM) ermittelte Index sank dagegen im Oktober auf 50,1 Punkte und blieb damit knapp oberhalb der Expansionsschwelle, die ein Wachstum signalisiert. Ökonomen hatten einen Rückgang auf 49,9 vorhergesagt, nachdem im Vormonat der viel beachtete Index schon auf 50,2 Zähler gefallen war. Als ermutigend bezeichneten Beobachter, dass der Subindex für die Auftragseingänge kräftig gestiegen war, was für die nahe Zukunft hoffen lasse.

   Hingegen ging die Beschäftigungskomponente des ISM-Index deutlich zurück. Das verhinderte nach Aussagen von Devisenhändlern, dass der Dollar in Reaktion auf den überraschend gut ausgefallenen Index stärker zulegte. Der Euro notierte im späten US-Handel wenig verändert bei gut 1,1010 Dollar. Die Gemeinschaftswährung profitierte etwas von Aussagen des EZB-Präsidenten Mario Draghi. Er hatte im Gespräch mit der italienischen Wirtschaftszeitung Il Sole - 24 Ore gesagt, es sei keineswegs sicher, dass die Europäische Zentralbank bei ihrer nächsten Sitzung neue wirtschaftsfördernde Maßnahmen ankündigen müsse. Er relativierte damit seine Aussagen im Anschluss an die jüngste EZB-Sitzung: Damals hatte Draghi die Bereitschaft der Notenbank signalisiert, ihr Anleihekaufprogramm auszudehnen, und damit den europäischen Börsen Auftrieb gegeben.

   US-Staatsanleihen waren angesichts der Kursgewinne am Aktienmarkt nicht gefragt. Sinkende Kurse trieben die Rendite zehnjähriger Anleihen um 3 Basispunkte auf 2,18 Prozent nach oben.

   Furcht vor einer konjunkturbedingt schwächeren Nachfrage aus China bremste den Ölpreis. Überdies hatte die russische Ölförderung im Oktober den höchsten Stand seit Ende der Sowjetära erreicht, wie das Land mitteilte. Das Barrel Leichtöl der US-Sorte WTI kostete zum Settlement 46,14 Dollar und damit 1 Prozent bzw 0,45 Dollar weniger als am Freitag. Die europäische Sorte Brent ermäßigte sich um 1,6 Prozent bzw 0,77 Dollar auf 48,79 Dollar.

   Am Goldmarkt dominierte dagegen die Erwartung, dass die US-Notenbank noch in diesem Jahr die Zinswende vollziehen könnte. Gold, das keine Zinsen abwirft, würde im Fall einer Zinserhöhung unattraktiver. Für die Feinunze wurden zum Settlement 1.135,90 Dollar gezahlt, 0,5 Prozent bzw 5,50 Dollar weniger als am Freitag.

   An der Börse waren Übernahmen ein zentrales Thema neben der Bilanzsaison, die sich in den USA ihrem Ende nähert. Unter anderem verteuerten sich die Aktien von Dyax um gut 28 Prozent. Der Pharmakonzern Shire will das Biotech-Unternehmen Dyax übernehmen und dafür bis zu 6,5 Milliarden Dollar zahlen. Parfumhersteller Coty kündigte den Kauf des Kosmetik- und Körperpflegegeschäfts der brasilianischen Hypermarcas für 1 Milliarde Dollar an. Der Kurs der Coty-Aktie stieg um 2,5 Prozent.

   Dagegen fiel die Visa-Aktie um 3 Prozent. Das Unternehmen übernimmt seine ehemalige Tochter Visa Europe für bis zu 21,2 Milliarden Euro. Es ist die größte Transaktion in der Geschichte des Unternehmens. Die Quartalszahlen hatten dagegen kaum Einfluss. Der Gewinn erreichte im vierten Quartal 1,5 Milliarden US-Dollar, nach 1,1 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum. Die Einnahmen erhöhten sich um 11 Prozent auf 3,6 Milliarden Dollar.

   Gut kamen dagegen die Zahlen von Clorox und Estee Lauder an, auch wenn die jeweiligen Ausblicke "nur" bestätigt wurden. Clorox verbesserten sich um 3,1 Prozent und Estee Lauder um 8,1 Prozent.

   Trotz des Ölpreisrückgangs gehörten Aktien von Branchenunternehmen zu den größten Gewinnern, wofür Marktteilnehmer keine stichhaltige Erklärung hatten. Im Dow stiegen Chevron um 4,5 Prozent und Exxon Mobil um 3,1 Prozent. Stark nachgefragt wurden ferner die Aktien des Pharmakonzerns Pfizer, die um 3,7 Prozent zulegten. Anleger hofften auf Renditechancen in Sektoren, die auch dann "liefern", wenn ein Wirtschaftsaufschwung ausbleibe, meinte Stephen Parker, Portfoliomanager bei J.P. Morgan Private Bank, zum Kursplus der Pfizer-Aktie.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.828,76 0,94 165,22 S&P-500 2.104,05 1,19 24,69 Nasdaq-Comp. 5.127,15 1,45 73,40 Nasdaq-100 4.703,92 1,18 55,08

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 5/8% 2-year 99 24/32 dn 1/32 0,755% +2,1BP 7/8% 3-year 99 14/32 dn 3/32 1,069% +3,0BP 1 3/8% 5-year 99 3/32 dn 5/32 1,564% +3,6BP 1 3/4% 7-year 99 20/32 dn 8/32 1,930% +3,9BP 2% 10-year 98 12/32 dn 9/32 2,185% +3,4BP 2 7/8% 30-year 98 12/32 dn 13/32 2,957% +2,1BP

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.26 Uhr Fr, 17.35 Uhr EUR/USD 1,1013 -0,16% 1,1031 1,1033 EUR/JPY 133,00 0,08% 132,90 133,24 EUR/CHF 1,0868 -0,19% 1,0889 1,0884 USD/JPY 120,78 0,25% 120,48 120,78 GBP/USD 1,5413 -0,09% 1,5427 1,5444 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/cln

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   November 02, 2015 16:19 ET (21:19 GMT)

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Pfizer Inc. 25,37 -0,69% Pfizer Inc.
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