06.09.2017 22:12:43
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MÄRKTE USA/Einigung im Schuldenstreit verhilft Aktien zur Erholung
NEW YORK (Dow Jones)--Leicht erholt von den Verlusten des Vortags haben sich die US-Aktienmärkte am Mittwoch gezeigt. Anleger reagierten erleichtert auf die Nachricht, dass eine Zahlungsunfähigkeit der USA vorerst nicht zu befürchten ist.
Anfangs dämpften zwar zahlreiche Unwägbarkeiten die Kauflaune, wie etwa aufgefrischte Zinssorgen, die Furcht vor den möglichen Zerstörungen eines neuen Hurrikans und die andauernden Spannungen in der Nordkorea-Krise. Gegen sie konnten sich selbst gute Konjunkturdaten nicht durchsetzen.
Erst als bekannt wurde, dass sich US-Präsident Donald Trump und die Spitzen des Kongresses auf eine Anhebung der Schuldenobergrenze und Staatshilfen für die von Hurrikan Harvey Betroffenen geeinigt hatten, stabilisierten sich die Aktienkurse. Der Dollar machte einen Teil seiner Verluste wett, und die Anleger zogen Geld aus vermeintlich sicheren Häfen wie Staatsanleihen, Gold oder sogenannten Fluchtwährungen wie dem Yen ab.
Der Dow-Jones-Index stieg um 0,3 Prozent auf 21.808 Punkte. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite rückten ebenfalls um je 0,3 Prozent vor. Umgesetzt wurden 813 (Dienstag: 907) Millionen Aktien. Dabei wurden 1.823 Kursgewinner und 1.114 -verlierer gesehen, während 139 Titel unverändert schlossen.
Angeführt wurde die Erholung der Börsen vom Energiesektor, der im Windschatten der Ölpreise stieg. Zweitstärkster Sektor waren Einzelhandelswerte, nachdem sich die Bekleidungskette Gap zuversichtlich zu den Ertragsaussichten ihrer Tochter Old Navy geäußert hatte und die Gap-Aktie daraufhin um 7,5 Prozent stieg. Kommentare einzelner Branchenvertreter auf einer von Goldman Sachs ausgerichteten Einzelhandelskonferenz kamen ebenfalls gut an. Finanzwerte gewannen einen Teil des verlorenen Terrains zurück, befördert von steigenden Anleiherenditen. Banken und Versicherer hatten am Dienstag unter Druck gestanden, nachdem Fed-Gouverneurin Lael Brainard zur Vorsicht beim Anheben der Zinsen geraten hatte. Das Bankengeschäft profitiert gewöhnlich von einem höheren Zinsniveau.
Derweil rechnen Experten damit, dass bis Sonntag Wirbelsturm "Irma" die Küste von Florida erreichen könnte. Es handelt sich um einen der schwersten Hurrikans, die jemals im Atlantik aufgetaucht sind. Ein weiterer Unsicherheitsfaktor ist die Sitzung der Europäischen Zentralbank, deren Ergebnis am Donnerstag mitgeteilt wird. Vor allem der Devisenmarkt wartet gespannt auf die Aussagen von Präsident Mario Draghi.
Das vorbörslich mitgeteilte Handelsbilanzdefizit war nicht ganz so hoch wie befürchtet. Die nach der Startglocke veröffentlichten Einkaufsmanager-Daten zum Dienstleistungsgewerbe von ISM und Markit überraschten ebenfalls positiv. Der Konjunkturbericht Beige Book der US-Notenbank enthielt nichts wirklich Neues und hatte daher keinen Einfluss auf die Märkte.
Eine Personalie aus der US-Notenbank lässt die Märkte ebenfalls kalt. Vize-Chairman Stanley Fischer hat seinen Rücktritt erklärt und nannte dafür "persönliche Gründe". Seine Amtszeit als stellvertretender Chairman wäre kommendes Jahr im Juni ausgelaufen. Nun wird er sein Amt schon Mitte kommenden Monats aufgeben. Der Abgang von ein oder zwei Entscheidungsträgern der Fed werde deren Politik nicht wesentlich ändern, meinte John Manley, leitender Aktienstratege bei Wells Fargo Funds Management.
Europäischer Gerichtshof stärkt Intel Unter den Einzelwerten legten Intel um 2,1 Prozent zu. Der Europäische Gerichtshof hatte ein Kartellurteil gegen den Halbleiterhersteller Intel aufgehoben und an die vorgelagerte Instanz zurückverwiesen.
Die Hochstufung auf Neutral von Sell durch die UBS und die Ölpreiserholung verhalfen der Aktie von Exxon Mobil zu einem Plus von 2,1 Prozent.
Die Aktien der Baumarktkette Home Depot stiegen um 2,4 Prozent. Das Unternehmen könnte vom Reparaturbedarf nach den heftigen Stürmen profitieren.
Duluth Holdings, die Mutter des Bekleidungsherstellers Duluth Trading, legten 1,6 Prozent zu. Das Unternehmen schlug die Markterwartungen zur zweiten Periode umsatzseitig recht deutlich. Insbesondere die Neueröffnung von Ladengeschäften hatte die Erlösentwicklung befeuert.
Hewlett Packard Enterprise gaben anfängliche Gewinne ab und verloren 1,9 Prozent. Der Konzern verbuchte im dritten Quartal zwar einen Gewinnrückgang, schnitt aber dennoch besser ab als befürchtet.
Navistar profitierten von neuen Quartalszahlen und gewannen 7 Prozent. Der Nutzfahrzeughersteller, an dem VW beteiligt ist, ist in die Gewinnzone zurückgekehrt und hat die Erwartungen der Experten bei Gewinn und Umsatz übertroffen.
Microchip Technology fielen um 0,4 Prozent. Der Halbleiterproduzent hat den Ausblick auf das zweite Quartal bestätigt, den der Konzern bereits Anfang August im Rahmen seines Geschäftsausweises geliefert hatte.
United Continental hatte seine Prognosen für das laufende Quartal gesenkt und führte als Grund die Auswirkungen durch Hurrikan Harvey an. Für die Aktie ging es 1,3 Prozent nach unten.
Nach einer Gewinnwarnung stürzte die Aktie der Hotelsuchmaschine trivago um über 16 Prozent ab. In ihrem Gefolge verloren Expedia 2,2 Prozent und TripAdvisor 0,5 Prozent.
Ölpreis mit Furcht vor Irma rauf Sturm Irma brachte auch den Ölmarkt in Bewegung, dort bauten die Preise ihre jüngsten Gewinne noch aus. Mit dem auf das Festland zulaufenden Hurrikan steigt die Furcht, dass die Ölproduktion hierunter zu leiden hat. Zudem benötigen die von Sturm Harvey beschädigten und nun wieder instand gesetzten Raffinerien wieder Rohöl. Der Preis für die Sorte WTI stieg um 1 Prozent auf 49,16 Dollar. Brentöl verteuerte sich um 1,5 Prozent auf 54,20 Dollar.
Der Euro war mit nachlassenden Erwartungen an eine US-Zinserhöhung im Tageshoch bis auf 1,1950 Dollar gestiegen. Die Gemeinschaftswährung kam zwar nach der Einigung im Schuldenstreit zurück, behauptete sich aber oberhalb der Marke von 1,19 Dollar, unter die sie am Dienstag zeitweise gefallen war. Viele Teilnehmer gehen nicht davon aus, dass es der EZB gelingen wird, den Euro kleinzureden. Am Donnerstag wird sich Mario Draghi nach der Sitzung der EZB äußern.
Kräftig nach oben ging es mit dem kanadischen Dollar. Der "Loonie" stieg auf fast 0,82 US-Dollar von 0,8060, nachdem die Bank of Canada für viele Beobachter überraschend den Leitzins um 25 Basispunkte erhöht hatte.
Die sicheren Häfen Gold und Anleihen verzeichneten kleinere Verluste, nachdem sie in jüngster Zeit hohe Niveaus erklommen haben. Gold ermäßigte sich um 0,3 Prozent auf 1.334 Dollar je Feinunze. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen stieg um 4 Basispunkte auf 2,10 Prozent.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 21.807,64 0,25 54,33 10,35 S&P-500 2.465,54 0,31 7,69 10,13 Nasdaq-Comp. 6.393,31 0,28 17,74 18,77 Nasdaq-100 5.951,13 0,31 18,40 22,36US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,31 2,8 1,28 10,8 5 Jahre 1,68 3,9 1,64 -24,2 7 Jahre 1,93 4,3 1,89 -31,6 10 Jahre 2,10 4,2 2,06 -34,3 30 Jahre 2,72 4,0 2,68 -34,6
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:48 Di, 17:19 % YTD EUR/USD 1,1915 -0,05% 1,1921 1,1912 +13,3% EUR/JPY 130,25 +0,50% 129,60 129,72 +5,9% EUR/CHF 1,1403 +0,18% 1,1383 1,1404 +6,5% EUR/GBP 0,9137 -0,16% 0,9151 1,0934 +7,2% USD/JPY 109,31 +0,54% 108,73 108,88 -6,5% GBP/USD 1,3041 +0,12% 1,3025 1,3025 +5,7%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 49,14 48,66 +1,0% 0,48 -13,8% Brent/ICE 54,21 53,38 +1,6% 0,83 -7,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.334,22 1.338,79 -0,3% -4,57 +15,9% Silber (Spot) 17,88 17,90 -0,1% -0,02 +12,3% Platin (Spot) 1.004,25 1.008,50 -0,4% -4,25 +11,1% Kupfer-Future 3,13 3,11 +0,9% +0,03 +24,3% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln
(END) Dow Jones Newswires
September 06, 2017 16:11 ET (20:11 GMT)
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Duluth Holdings Inc (B) | 0,00 | 0,00% | |
Expedia Inc. | 176,90 | 0,16% | |
Gap Inc. | 23,15 | 1,00% | |
Hewlett Packard Enterprise Co. | 19,85 | -0,23% | |
Intel Corp. | 22,72 | 1,61% | |
Microchip Technology Inc. | 64,55 | 0,47% | |
TripAdvisor Inc. | 13,41 | 0,64% | |
United Airlines Holdings Inc Registered Shs | 91,69 | -0,35% |