MÄRKTE USA/Dow klettert auf neues Fünfjahres-Hoch

   Die Bullen übernehmen das Ruder: Gerade einmal zwei Tage hat es gedauert, bis die massiven Verluste vom Montag an Wall Street wieder aufgeholt wurden. Nachdem Schnäppchenkäufer bereits am Dienstag die gesunkenen Kurse zum Einstieg nutzten, ging es nun nochmals stramm bergauf. Der Dow-Jones-Index überwand bravourös die 14.000er-Marke, der S&P-500 kletterte wieder über 1.500 Punkte. Zumindest für den Tag schien die Sorge um Italien und die Eurozone vergessen.

   Kurz nach Börsenstart machten Daten zum Immobilienmarkt Mut. Die ausstehenden Hausverkäufe haben im Januar den höchsten Stand seit April 2010 erreicht. Und das Minus beim Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter war mit 5,2 Prozent weniger schlimm als befürchtet.

   Der Dow-Jones-Index gewann 1,3 Prozent auf 14.075 Punkte. Im Tagesverlauf erreichte der Index den höchsten Stand seit Oktober 2007. Der S&P-500 stieg um 1,3 Prozent auf 1.516 Punkte. Der Nasdaq-Composite legte um 1 Prozent auf 3.162 Punkte zu. Die Umsätze fielen allerdings auf 0,67 (Dienstag: 0,77) Milliarden Aktien. Auf 2.312 (2.030) Kursgewinner kamen 731 (1.003) -verlierer. Unverändert schlossen 100 (111) Titel.

   Vor allem die zuletzt schwer gebeutelten Finanzwerte waren gesucht. Die Aktie von J.P.Morgan führte als größter Gewinner den Dow an, 3,5 Prozent lief sie nach oben. Die Papiere des Sektors waren vor allem wegen der möglicherweise wieder aufflammenden Eurokrise verkauft worden, doch am Mittwoch sahen die Anleger alles in rosigem Licht. Dazu passte auch eine Auktion italienischer Anleihen, die ungeachtet des unglücklichen Wahlausgangs halbwegs anständig über die Bühne ging.

   Die Apple-Aktie machte bei der Rally nicht mit. Auf der Hauptversammlung machte CEO keine näheren Angaben, was mit den voluminösen Barmitteln des Konzerns geschehen soll - eine herbe Enttäuschung für viele Eigner. Die Aktie verlor ein Prozent.

   Aussagen von Notenbank-Chef Ben Bernanke spielten zwar am Aktienmarkt kaum eine Rolle, wohl aber beim Gold. Dessen Preis sank wieder unter 1.600 Dollar je Feinunze, da Bernanke die Sorge vor einem Zurückfahren der lockeren Geldpolitik weckte. Die Fed könne ihre Strategie bald überprüfen, sagte er. Der Ölpreis legte leicht zu um 13 Cents auf 92,76 Dollar je Barrel WTI-Öl. Die Lagerbestände an Rohöl in Amerika waren niedriger als erwartet.

   Am Devisenmarkt ist der Krisenmodus erst einmal überwunden. Der Euro schwang sich deutlich über die Marke von 1,31 Dollar. Spiegelbildlich zum Aktienmarkt ging es mit den Anleihen nach unten, Sicherheit war am Mittwoch nicht gefragt. Die Rendite der zehnjährigen Treasurys legte auf 1,90 Prozent zu. Eine Auktion siebenjähriger Notes zog überdies noch Mittel ab.

   Bei den Einzelwerten brachen die Aktien von First Solar kräftig um 13,8 Prozent ein. Das Unternehmen hat mit seiner Umsatz- und Cashflow-Prognose für das erste Quartal massiv enttäuscht.

   Auch für die Aktie von Target ging es nach unten, und zwar um 1,4 Prozent. Der Einzelhändler hat unter hohen Kosten zu leiden, auch wenn sich Ergebnis und Umsatz über Erwarten entwickelt haben. Anders die Aktie von Dollar Tree, die um gut zehn Prozent nach oben schoss. Hier stützten gute Quartalszahlen des Einzelhändlers.

   Positives auch von Priceline.com. Das Internet-Reisebüro hat bei internationalen Buchungen, Autovermietung und im Hotel-Geschäft kräftig zugelegt. Die Aktie belohnte es mit einem Plus von 2,6 Prozent.

DEVISEN zuletzt '+/- % Mi, 10.24 Uhr Di, 17.45 Uhr EUR/USD 1,3136 0,46% 1,3076 1,3063 EUR/JPY 121,1143 1,01% 119,8989 119,2135 EUR/CHF 1,2216 0,33% 1,2176 1,2173 USD/JPY 92,1750 0,51% 91,7030 91,3220 GBP/USD 1,5157 0,13% 1,5137 1,5131 === Kontakt zum Autor: ralf.zerback@dowjones.com

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   February 27, 2013 16:15 ET (21:15 GMT)

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