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03.08.2017 22:20:46

MÄRKTE USA/Dow-Jones-Index verteidigt 22.000-Punktemarke

   Von Victor Reklaitis und Florian Faust

   NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hat am Donnerstag einen Konsolidierungstag eingelegt. Händler sprachen von vorsichtiger Zurückhaltung vor dem zum Wochenschluss anstehenden Arbeitsmarktbericht. Dieser gilt als wichtige Orientierungshilfe, denn neben der Teuerung stellt der Arbeitsmarkt das wichtigste Kriterium für die Geldpolitik der US-Notenbank. Der Dow-Jones-Index markierte ein weiteres Allzeithoch und verteidigte letztlich die Marke von 22.000 Punkten, die er am Vortag dank der Apple-Rally erstmals in seiner Geschichte erobert hatte. Bei Apple wurden Gewinne eingestrichen, die Titel schlossen 1,0 Prozent im Minus. Der Dow gewann 10 Punkte auf 22.026, S&P-500 und Nasdaq-Composite fielen dagegen um 0,2 bzw. 0,4 Prozent. An der NYSE wurden rund 836 (Mittwoch: 833) Millionen Aktien gehandelt. Dabei kamen auf 1.261 (1.172) Kursgewinner 1.691 (1.765) -verlierer, unverändert gingen 125 (134) Titel aus der Sitzung.

Konjunkturdaten bewegen wenig "Wann immer ein wichtiger Index einen neuen Meilenstein erklimmt, sehen wir anschließend eine Seitwärtsbewegung oder einen Rücksetzer. Das ist keineswegs ungewöhnlich", sagte Derivatestratege Randy Frederick von Schwab Center for Financial Research. Der marktbreite S&P-500 wurde derweil vom Energiesektor ausgebremst, der 1,3 Prozent verlor. Concho Resources und Noble Energy brachen um 8,7 bzw. 8,0 Prozent ein - belastet von gefallenen Ölpreisen.

   Einen Vorgeschmack auf den Arbeitsmarktbericht lieferten die wöchentlichen Daten. Die Zahl der Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe fiel etwas niedriger als erwartet aus. Damit lagen die Erstanträge auf einen 44-Jahrestief und untermauerten die gute Verfassung des Arbeitsmarktes. Auch sonst überwogen die positiven Konjunkturdaten. Der Auftragseingang der US-Industrie hat sich im Juni wie erwartet deutlich erhöht. Vom Dienstleistungssektor kamen indes uneinheitliche Signale: Der von IHS Markit erhobene Einkaufsmanagerindex für Juli stieg in zweiter Veröffentlichung. Dagegen sank der ISM-Index deutlich stärker als erwartet. Doch hatten Anleger ohnehin fast nur Augen für die Berichtssaison.

Tesla gehen ab mit Zahlen An vorderster Front stand Tesla. Der Verlust des Elektroautobauers fiel nicht so hoch aus wie befürchtet und der Umsatz übertraf die Prognosen. Die Aktie gewann 6,5 Prozent. Take-Two Interactive Software rückten sogar um 12,2 Prozent vor. Das Unternehmen hatte einen starken Umsatzanstieg gemeldet und zugleich den Erlösausblick angehoben. Fitbit verzeichnete zwar einen Umsatzrückgang, der Anbieter von tragbaren Fitnessmessgeräten schnitt damit aber dennoch besser als befürchtet ab. Die Aktie schoss um 14,8 Prozent empor.

   Zynga meldete den besten Umsatz seit vier Jahren. Der Kurs des digitalen Spieleanbieters legte um 2,5 Prozent zu. Für Marathon Oil ging es nach einer erhöhten Produktionsprognose um 3,9 Prozent aufwärts, auch wenn das Unternehmen mit dem Zweitquartalsgewinn je Aktie die Analystenerwartungen knapp verfehlt hatte. Kellogg wartete mit besser als prognostiziert ausgefallenen Zweitquartalszahlen auf. Die Aktie des Frühstücksflockenherstellers legte um 4,3 Prozent zu.

   Auf der Verliererseite stürzten Avon um 10,7 Prozent ab. Nachdem die Zweitquartalszahlen des Kosmetikkonzerns bei Umsatz und Gewinn die Analystenerwartungen verfehlt hatten, kündigte CEO Sheri McCoy ihren Rücktritt für März an. Aktivistische Investoren hatten schnellere Fortschritte angemahnt. Der Börsenbetreiber ICE hat bei stabilen Einnahmen im zweiten Quartal mehr verdient. Analysten hatten jedoch auf mehr gehofft. Die Titel büßten 2,8 Prozent ein. Hologic sausten um 8,6 Prozent nach unten. Der Medizintechnikanbieter hatte beim Umsatz die Erwartungen übertroffen, beim Ergebnis aber verfehlt. Einen echten Spielverderber stellten indes Teva. Der Generikahersteller verschreckte mit einem Milliardenverlust und einer Gewinnwarnung. Zudem kürzte das Unternehmen die Dividende und warnte, dass möglicherweise Kreditbedingungen neu verhandelt werden müssten. Die Papiere stürzten um 24,0 Prozent ab.

   Die Papiere des Satelliten-TV-Anbieters Dish Network verbilligten sich nach schwachen Geschäftszahlen um 4,5 Prozent. AmerisourceBergen brachen um 10,5 Prozent ein, nachdem Arzneimittelvertreiber über sinkende Generikapreise berichtet hatte. 3D Systems rauschten 21,3 Prozent gen Süden, der 3d-Druckerhersteller enttäuschte mit Geschäftszahlen und Ausblick.

Pfund nach Notenbank-Entscheidung leichter Am Devisenmarkt blieb der Euro im Vorwärtsgang. Damit baut dieser die kräftigen Gewinne, die ihn innerhalb von drei Wochen von 1,14 auf deutlich über 1,18 Dollar getragen hatten, noch etwas aus. Der Euro kletterte auf 1,1874 nach Wechselkursen um 1,1856 am Vorabend. Der schwache ISM-Indes für das Dienstleistungsgewerbe drücke den Greenback etwas, hieß es. Leerverkaufspositionen und damit Wetten auf fallende Dollarkurse erreichten ein Fünfjahreshoch. Eine stärkere Tagesbewegung wies das britische Pfund auf, das gegen Euro und Dollar unter Druck geriet, nachdem die heimische Notenbank den Zinssatz unverändert belassen hatte. Zugleich senkte sie die Wachstumsprognose.

   Am Rentenmarkt setzte sich die Schaukelbewegung der vergangenen Tage fort. Nach den Abgaben des Vortages legten die Notierungen nun wieder zu. Für die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen ging es um 5 Basispunkte auf 2,22 Prozent nach unten. Gestützt wurden die Notierungen von der Entscheidung der Bank of England, den Leitzinssatz auf rekordniedrigem Niveau zu belassen. US-Anleihen seien Gilts gefolgt, hieß es. Ein OECD-Bericht zeigte zudem, dass sich die Verbraucherpreise unter den 20 größten Volkswirtschaften auf einem Achtjahrestief bewegen.

   Am Ölpreise kamen nach den Vortagesgewinnen zurück. Der Preis für ein Fass US-Leichtöl der Sorte WTI sank um 1,1 Prozent auf 49,03 Dollar. Europäisches Referenzöl der Sorte Brent verbilligte sich um 0,7 Prozent auf 52,01 Dollar. Im Handel wurden die fallenden Preise mit dem in der kommenden Woche anstehenden Treffen des Erdölkartells Opec in Verbindung gebracht. Dort soll über die Einhaltung der beschlossenen Förderbegrenzungen gesprochen werden. Zuletzt hatten Daten belegt, dass trotz beschlossener Produktionskürzungen die Förderung gestiegen war.

   Gold zog im späten US-Handel um 0,2 Prozent auf 1.269 Dollar je Feinunze an. Die global niedrigen Verbraucherpreise und das Festhalten der britischen Notenbank an ihrer ultralockeren Geldpolitik stützten den Goldpreis.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 22.026,10 0,04 9,86 11,45 S&P-500 2.472,16 -0,22 -5,41 10,42 Nasdaq-Comp. 6.340,34 -0,35 -22,30 17,78 Nasdaq-100 5.891,20 -0,39 -23,03 21,13

US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,34 -1,6 1,36 14,1 5 Jahre 1,79 -3,0 1,82 -13,3 7 Jahre 2,04 -4,5 2,09 -20,3 10 Jahre 2,23 -4,4 2,27 -21,9 30 Jahre 2,80 -6,1 2,86 -27,0

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.15 Uhr Mi, 17.21 Uhr % YTD EUR/USD 1,1876 +0,28% 1,1843 1,1860 +12,9% EUR/JPY 130,68 -0,29% 131,06 130,95 +6,3% EUR/CHF 1,1504 +0,17% 1,1484 1,1472 +7,4% EUR/GBP 0,9036 +0,94% 0,8953 1,1162 +6,0% USD/JPY 110,03 -0,58% 110,68 110,42 -5,9% GBP/USD 1,3143 -0,64% 1,3228 1,3237 +6,5%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,93 49,59 -1,3% -0,66 -14,1% Brent/ICE 51,94 52,36 -0,8% -0,42 -11,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.268,25 1.266,70 +0,1% +1,55 +10,1% Silber (Spot) 16,64 16,58 +0,3% +0,06 +4,5% Platin (Spot) 963,90 947,50 +1,7% +16,40 +6,7% Kupfer-Future 2,88 2,88 -0,2% -0,01 +14,1% === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

   DJG/DJN/flf

   (END) Dow Jones Newswires

   August 03, 2017 16:16 ET (20:16 GMT)

   Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 16 PM EDT 08-03-17

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