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05.03.2013 23:01:30

MÄRKTE USA/Dow-Jones-Index steigt auf ein neues Allzeithoch

Von Thomas Rossmann Der Dow-Jones-Index hat die Auswirkungen der Finanzkrise 2009 endgültig hinter sich gelassen und am Dienstag mit 14.286,37 Punkten ein neues Allzeithoch markiert. "Es ist wirklich eine beeindruckende Leistung, dass der Index aus diesem tiefen Krater wieder herausgeklettert ist", sagte Analyst Jack Ablin von BMO Private Bank. Bis auf rund 6.500 Punkte war der Dow-Jones-Index mit den Auswirkungen der Immobilien- und Finanzkrise im Januar 2009 nach unten gerauscht. Wohl kaum ein Experte hätte es damals gewagt zu prognostizieren, dass binnen vier Jahren wieder ein Allzeithoch erreicht wird.

   Dabei begann die gute Laune an der Wall Street schon am Vortag. Die Vizepräsidentin der US-Notenbank, Janet Yellen, hält die lockere Geldpolitik in den USA weiterhin für notwendig. Der Dow-Jones-Index stieg darauf am Vorabend auf den höchsten Stand seit fünf Jahren. Diese Entwicklung setzte sich am Dienstag fort. Weitere Nahrung bekam die aufgehellte Stimmung durch den besser als erwartet ausgefallenen ISM-Index für das Nicht-Verarbeitende Gewerbe. Dieser stieg im Februar auf 56,0 und übertraf damit die Erwartungen der Ökonomen, die einen leichten Rückgang auf 55,0 prognostiziert hatten.

   Der ISM-Service Index ist für den US-Markt von besonderer Bedeutung, da 85 Prozent aller Arbeitsplätze vom Dienstleistungs-Sektor abhängen. Schon sein Schwester-Index für die Industrie hatte vergangene Woche mit guten Werten überrascht. Der Dow-Jones-Index stieg um 0,9 Prozent auf 14.254 Punkte und schloss die Sitzung damit auch auf einem neuen Allzeithoch. Der S&P-500 legte um 1,0 Prozent auf 1.540 Punkte zu. Der Nasdaq-Composite erhöhte sich um 1,3 Prozent auf 3.224 Punkte. Der Umsatz lag bei 0,68 (Montag: 0,69) Milliarden Aktien. Auf die 2.252 (1.688) Kursgewinner kamen 804 (1.341) -verlierer. Unverändert schlossen 101 (133) Titel.

   Allerdings mahnten einige Analysten trotz der steigenden Kurse dennoch zur Vorsicht. Die am vergangenen Freitag automatisch in Kraft getretenen Ausgabenkürzungen in den USA würden von den Investoren derzeit einfach beiseite geschoben. Doch sollte es hier nicht in absehbarer Zeit zu einer Lösung kommen, könnte sich dies wieder als Belastung für die Märkte erweisen. Vor allem, wenn das zarte Pflänzchen der US-Konjunkturerholung darunter leiden sollte.

   Keine Feierstimmung herrschte dagegen bei den US-Anleihen. Der besser als erwartete ISM-Index sei ein weiterer Belastungsfaktor für die Notierungen gewesen, da sich die Nachfrage für den sicheren Hafen damit weiter abgeschwächt habe. Auch die jüngsten recht guten Konjunkturdaten aus Europa würden sich in dieses Bild einfügen. Doch mit der Bekanntgabe der US-Arbeitsmarktdaten für den Februar am Freitag könnte sich die Richtung am Markt, im Falle einer Enttäuschung, auch schnell wieder umkehren, hieß es von einem Teilnehmer. Die Rendite für zehnjährige Papiere legte auf 1,90 Prozent zu.

   Für den Dollar ging es nach den guten ISM-Daten zwischenzeitlich ebenfalls stärker nach oben. Er kletterte gegenüber Euro und Yen deutlich, konnte diese Aufschläge aber nicht verteidigen. Der gute ISM-Index habe gezeigt, dass sich die Konjunktur in den USA besser erhole, als in Europa und Japan, hieß es von einem Händler. Der Euro notierte im späten US-Handel bei 1,3044 Dollar und damit wieder fast auf dem Niveau vor Bekanntgabe des ISM-Index.

   Der Goldpreis legte ebenfalls leicht zu. Händler sprachen von verstärkter physischer Nachfrage aus Indien und China, nachdem der Goldpreis zuletzt auf ein Siebenmonatstief abgerutscht war. Negative Aspekte wurden vom Markt ausgeblendet. So hat die Bank of America-Merrill Lynch ihre Schätzungen für den Goldpreis für dieses und das kommende Jahr nach unten genommen. Mit einem Sprung über die Marke von 2.000 Dollar je Feinunze rechnen die Experten erst 2014. Die Feinunze notierte zum Settlement bei 1.574,90 Dollar, ein Plus von 0,2 Prozent.

   Auch der Ölpreis zog an. Ein Barrel der Sorte WTI kostete zum Settlement 90,82 Dollar, ein Aufschlag von 0,8 Prozent. Der Blick sei auf Venezuela gerichtet gewesen, sagte ein Händler. Der viertgrößte Ölexporteur in die USA sei mit der Verschlechterung des Gesundheitszustandes von Präsident Chavez wieder verstärkt in den Fokus gerückt. Die Verunsicherung in Bezug auf die weitere Entwicklung in Venezuela könnte kurzfristig für einen Anstieg des Ölpreises sorgen, merkte ein Analyst an.

   Gesucht waren vor allem die Sektoren Technologie, Industrie und Finanzen bei den Investoren. So kletterten die Aktien von American Express um 2,0 Prozent. Stärkster Wert im Dow-Jones-Index waren Cisco mit einem Plus von 2,3 Prozent. Viele Aktien seien im Verhältnis zu Unternehmensgewinnen weiterhin günstig bewertet, fügte ein Teilnehmer an.

   Bei den Einzelaktien standen Gardner Denver im Fokus des Marktes, da die Übernahme des Pumpenherstellers durch den Investor KKR offenbar näher rückt. Kreisen zufolge hat KKR das bislang auf 75 Dollar lautende Angebot erhöht. Die Aktien von Gardner Denver legten um 0,6 Prozent zu. Deutlich unter Druck standen die Titel von J.C.Penney, die um über zehn Prozent einbrachen. Hintergrund ist ein Medienbericht über die geplante Platzierung eines großen Aktienpakets.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 14.253,77 0,89 125,95 S&P-500 1.539,79 0,96 14,59 Nasdaq-Comp. 3.224,13 1,32 42,10 Nasdaq-100 2.799,25 1,44 39,71

Kupon Fälligkeit Kurs Veränderung Rendite Veränderung 1/4% 2-year 100 flat 0,242% flat 3/8% 3-Year 100 2/32 dn 1/32 0,356% +1,0BP 3/4% 5-year 99 28/32 dn 2/32 0,776% +1,6BP 1 1/4% 7-Year 99 28/32 dn 4/32 1,269% +1,9BP 2% 10-year 100 29/32 dn 6/32 1,898% +2,1BP 3 1/8% 30-year 100 10/32 dn 12/32 3,108% +2,0BP

DEVISEN zuletzt '+/- % Di, 8.18 Uhr Mo, 17.53 Uhr EUR/USD 1,3044 0,12% 1,3028 1,2994 EUR/JPY 121,6885 0,31% 121,3165 121,2833 EUR/CHF 1,2279 0,08% 1,2269 1,2246 USD/JPY 93,2970 0,16% 93,1500 93,3450 GBP/USD 1,5123 0,06% 1,5114 1,5080 === Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@dowjones.com

DJG/DJN/ros (END) Dow Jones Newswires

   March 05, 2013 16:31 ET (21:31 GMT)

   Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 31 PM EST 03-05-13

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