23.02.2021 14:35:42

MÄRKTE USA/Börsen mit neuen Verlusten erwartet - Powell im Fokus

NEW YORK (Dow Jones)--An den US-Börsen dürfte sich am Dienstag das gleiche Bild bieten wie zu Wochenbeginn: heftige Verluste bei den Technologie- und moderatere Abgaben bei den Standardwerten. Der Nasdaq-Future liegt vorbörslich gut 1,5 Prozent im Minus, der S&P-Future fällt um 0,5 Prozent.

Nach wie vor sind es die zuletzt kräftig gestiegenen US-Anleihezinsen, die das Interesse der Anleger an riskanteren Anlageklassen wie Aktien dämpfen. Mit dem nun erreichten Jahreshoch von 1,39 Prozent im Zehnjahresbereich liegt die Rendite nur noch knapp unter der durchschnittlichen Dividendenrendite des S&P-500 von derzeit rund 1,50 Prozent.

Als Grund für den Rückzug der Anleger speziell aus Technologiewerten nennen Marktbeobachter das nunmehr absehbare Ende der Corona-Krise. Nicht zuletzt wegen der immer breiter verfügbaren Impfungen stellten mehr und mehr Länder die Lockerung oder Aufhebung der Beschränkungen in Aussicht, die zur Eindämmung der Pandemie angeordnet worden waren. Für Nutznießer der Pandemie, etwa den Online-Handel oder die Anbieter von Technologie für die Arbeit von zu Hause, könnten die Geschäfte nun wieder schlechter laufen.

Powell-Aussagen im Fokus

Im Blick steht am Nachmittag der Auftritt des US-Notenbankpräsidenten Jerome Powell vor dem Bankenausschuss des US-Senats. Es wird weithin erwartet, dass Powell noch auf längere Sicht niedrige Zinsen signalisieren wird. Anders als EZB-Chefin Christine Lagarde, die am Montag ihr Unbehagen über die steigenden Zinsen zum Ausdruck brachte, dürfte der Fed-Präsident dies nicht tun, erwartet Remi Olu-Pitan, Multiasset-Fondsmanagerin bei Schroders. Indikatoren wie Zinsniveau und Zinserhöhungserwartungen signalisierten noch keinen Handlungsbedarf, meint sie.

Auch Analyst Ricardo Evangelista von Activtrades erwartet Hinweise in Richtung einer unverändert akkommodierenden Geldpolitik. Jeglicher Hinweis, dass die Notenbank auf die steigende Inflation mittels höherer Zinsen reagieren könnte, würde Panikverkäufe am Anleihemarkt auslösen und die Nachfrage nach dem Dollar befeuern. Dass Powell sich so äußern werde, sei aber unwahrscheinlich.

Fehlender Ausblick belastet Home Depot

An Konjunkturdaten wird eine halbe Stunde nach Handelsbeginn an der Wall Street der Index des Verbrauchervertrauens für Februar veröffentlicht. Geschäftszahlen hat vorbörslich die Baumarktkette Home Depot vorgelegt. Das Unternehmen hat im vierten Quartal besser abgeschnitten als erwartet, wagt aber wegen der Corona-Pandemie und der damit verbundenen ungewissen Ertragsaussichten keinen Ausblick. Die Aktie fällt vorbörslich um 2,0 Prozent.

Gut kommen dagegen die Zahlen von Macy's (+2,7%) an. Die Kaufhauskette hat von den Hilfszahlungen an die US-Privathaushalte profitiert, mit denen während der Krise der Konsum angekurbelt werden sollte.

Um 5 Prozent abwärts geht es mit Tesla. Beobachter sehen hier erneut einen Zusammenhang mit Bitcoin. Die Kryptowährung, die erst am Sonntag bei etwa 58.000 Dollar ein Rekordhoch markiert hat, fällt am Dienstag erneut kräftig zurück. Einen wesentlichen Anteil am Anstieg von Bitcoin in den zurückliegenden Wochen hatten Äußerungen von Tesla-CEO Elon Musk. Am Wochenende schrieb er jedoch auf Twitter, der Kurs erscheine ihm "hoch". Druck kommt am Dienstag auch von US-Finanzministerin Janet Yellen, die in einem Interview mit dem zur New York Times gehörenden "Dealbook" den Bitcoin als "extrem ineffizient" bezeichnete und den hohen Energieverbrauch bei Bitcoin-Transaktionen kritisierte.

Der Dollar zeigt sich vor der Anhörung des US-Notenbankpräsidenten gut behauptet. Der Dollarindex legt um 0,2 Prozent zu.

Die Ölpreise setzen ihren Anstieg ebenfalls fort, wenn auch etwas langsamer als am Montag. Gestützt werden die Preise nach Aussagen aus dem Handel davon, dass die wegen der Winterstürme unterbrochene Ölförderung in Texas nur langsam wieder anläuft. Auch die Rally bei anderen Rohstoffen gebe dem Öl Rückenwind. Und nicht zuletzt hätten mehrere Analysten ihre Ölpreisprognosen nach oben genommen, weil sie für den Rest des Jahres ein knapperes Angebot erwarteten.

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US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 0,11 0,4 0,11 -0,4

5 Jahre 0,59 -0,6 0,60 22,8

7 Jahre 0,99 -1,1 1,00 33,9

10 Jahre 1,36 0,3 1,36 44,7

30 Jahre 2,19 1,4 2,18 54,3

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:39 Mo, 17:25 % YTD

EUR/USD 1,2144 -0,14% 1,2174 1,2147 -0,6%

EUR/JPY 127,96 +0,15% 127,98 127,64 +1,5%

EUR/CHF 1,0943 +0,42% 1,0903 1,0887 +1,2%

EUR/GBP 0,8632 -0,12% 0,8645 0,8642 -3,4%

USD/JPY 105,37 +0,28% 105,13 105,08 +2,0%

GBP/USD 1,4068 -0,02% 1,4081 1,4055 +2,9%

USD/CNH (Offshore) 6,4722 +0,12% 6,4613 6,4705 -0,5%

Bitcoin

BTC/USD 48.704,50 -10,08% 49.979,00 53.682,72 +67,7%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 61,94 61,70 +0,4% 0,24 +27,2%

Brent/ICE 65,48 65,24 +0,4% 0,24 +26,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.810,63 1.809,74 +0,0% +0,89 -4,6%

Silber (Spot) 27,89 28,18 -1,0% -0,29 +5,7%

Platin (Spot) 1.254,90 1.275,98 -1,7% -21,08 +17,2%

Kupfer-Future 4,13 4,14 -0,3% -0,01 +17,3%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln/err

(END) Dow Jones Newswires

February 23, 2021 08:36 ET (13:36 GMT)

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