12.02.2013 22:55:30

MÄRKTE USA/Banken-Werte treiben Dow-Jones-Index über 14.000 Punkte

Von Thomas Rossmann Nach einem Tag Pause haben die Indizes an der Wall Street ihre Aufwärtstendenz am Dienstag fortgesetzt. Der Dow-Jones-Index schloss dabei auf dem höchsten Stand seit dem 12. Oktober 2007. Zunächst sah es nach einem verhaltenen Handelstag aus, doch im Verlauf nahmen die Kurse dann Fahrt auf. Angeführt wurde der Markt dabei von den Werten aus dem Banken-Sektor, die den positiven Vorgaben aus Europa folgten. Allerdings sorgte die nach Sitzungsende anstehende Rede zur Lage der Nation von US-Präsident Barack Obama für etwas Zurückhaltung. "Die Investoren werden genau auf mögliche Aussagen zum Thema Steuern und Ausgaben hören", sagte Analyst Lawrence Creatura von Federated Investors.

   Der Dow-Jones-Index verbesserte sich um 0,3 Prozent auf 14.019 Punkte. Der S&P-500 legte um 0,2 Prozent auf 1.519 Punkte zu. Der Nasdaq-Composite zeigte sich dagegen mit einem Minus von 0,2 Prozent auf 3.186 Punkte. Das Umsatzvolumen stieg auf 0,61 (Montag: 0,49) Milliarden Aktien. Dabei standen den 1.963 (1.356) Kursgewinnern 1.080 (1.669) -verlierer gegenüber, unverändert schlossen 120 (124) Titel.

   Die Blicke waren aber auch auf den Devisenmarkt gerichtet. Und hier stand der Yen im Zentrum des Geschehens. Die japanische Währung machte einen deutlichen Satz nach oben gegenüber Dollar und Euro. Im Devisenhandel wurde auf inoffizielle Aussagen verwiesen, wonach das Bekenntnis der G7-Industrienationen zu freien Wechselkursen vom Morgen ein Ausdruck der Sorge über Japans Währungspolitik gewesen sei. "Die G7-Erklärung wurde fehlinterpretiert. Sie signalisiert Besorgnis über exzessive Kursbewegungen des Yen", zitierte die Nachrichtenagentur Reuters einen nicht genannten G7-Vertreter. Japan werde am Wochenende beim Treffen der führenden Industrie- und Schwellenländer G20 "im Fokus" stehen, hieß es weiter.

   Der Dollar fiel auf 93,54 Yen zurück. Vor Verbreitung der Meldung lag die US-Devise noch deutlich über 94 Yen. Der Euro legt einen kleinen Zwischenspurt ein und machte sich auf den Weg in Richtung der Marke von 1,35 Dollar. Im späten US-Handel notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,3453 Dollar. Auslöser für die Aufwärtsbewegung waren Aussagen der Schweizer Notenbank. Das Land will weiterhin Maßnahmen zur Schwächung seiner Währung durchführen.

   Die Konjunkturagenda war erneut weitgehend leer. Der Stimmungsindex für kleinere und mittelgroße Unternehmen, der Geschäftsklimaindex der National Federation of Independent Business, stieg im Dezember weniger deutlich, als von Volkswirten erhofft. Zudem hat Moody's den globalen Wachstumsausblick 2013 für insgesamt acht der G20-Staaten gesenkt. Der US-Haushalt wies im Januar einen Überschuss von 2,88 Milliarden Dollar aus, während Ökonomen mit einem Defizit von 2 Milliarden Dollar gerechnet hatten. Zur Begründung wurde vom US-Finanzministerium auf höhere Steuereinnahmen verwiesen.

   Auf der Unternehmensseite standen unter anderem Coca-Cola im Fokus. Beim weltgrößten Getränkehersteller bremste das schwache Geschäft in Europa und China den Konzern etwas aus. Weltweit wuchs der Absatz nur um 3 Prozent. Das war das Mindestmaß, das sich Coca-Cola vorgenommen hatte. Der harte Preiswettbewerb führte in Europa, wo die Kunden angesichts der Wirtschaftskrise ihr Geld zusammenhalten, zu einem Absatzrückgang von 5 Prozent. Und auch im für Coca-Cola wichtigen chinesischen Markt sank der Absatz um 4 Prozent. Die Aktie von Coca-Cola fiel um 2,7 Prozent und war damit schwächster Wert im Dow-Jones-Index.

   Auch die Titel von Goodyear wiesen mit einem Abschlag von 0,4 Prozent ein negatives Vorzeichen auf. Vor allem die Umsatzentwicklung im Schlussquartal 2012 hatte hier die Investoren enttäuscht. Dagegen zeigte sich die Avon-Aktie von ihrer schönsten Seite und legte um gut 20 Prozent zu. Der Kosmetikhersteller hat die Umsatzprognose des Marktes getroffen. Und die bereinigten Gewinnschätzungen im vierten Quartal lagen über den Schätzungen.

   Gesucht waren aber vor allem die Bankenwerte. Hier wurde zur Begründung auf positive Vorgaben aus Europa verwiesen, wo der Sektor nach guten Geschäftszahlen von Barclays deutlich zulegte. Analysten verwiesen zudem auf die "recht aggressiven" Maßnahmen der Bank zur Kostensenkung. An der Wall Street kletterten die Aktien von J.P.Morgan um 1 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit viereinhalb Jahren. Die Titel von Bank of America, Goldman Sachs und der Citigroup verbesserten auf die höchsten Stände seit Frühjahr 2011.

   Im Technologie-Sektor ging es für die Apple-Aktie nach zuletzt drei Handelstagen mit Aufschlägen um 2,5 Prozent nach unten. Zuletzt hatten die Titel solch eine positive Tendenz im November vergangenen Jahres verzeichnet.

   Der Ölpreis der Sorte WTI stieg auf das höchste Niveau seit einer Woche und notierte zum Settlement bei 97,51 Dollar je Barrel, ein Aufschlag von 0,5 Prozent. Vor allem die Schwäche des Dollar gegenüber dem Euro stützte das Sentiment, hieß es aus dem Handel. Ein schwacher Greenback macht Öl für Investoren aus anderen Währungsräumen attraktiver. Zudem hat die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) ihre Prognosen für die Ölnachfrage in diesem Jahr leicht nach oben genommen. Begründet wird dies mit einer steigenden Nachfrage aus China.

   Der Goldpreis bewegte sich kaum und notierte zum Settlement bei 1.649,60 Dollar je Feinunze. Leicht gestützt worden sei das Edelmetall vom schwächeren Dollar, hieß es von einem Teilnehmer. Insgesamt sei der Handel aber in ruhigen Bahnen verlaufen.

   Die US-Anleihen verzeichneten Abgaben. Bei der Auktion dreijähriger Titel im Volumen von 32 Milliarden Dollar wurde eine solide Nachfrage registriert. Allerdings lag die Rendite mit 0,411 Prozent auf dem höchsten Stand seit April 2012. Insgesamt sprachen Händler von einer erfolgreichen Auktion. Das US-Schatzamt wird in dieser Woche Titel im Volumen von 72 Milliarden Dollar am Markt platzieren. Auch die steigenden Kurse am Aktienmarkt hätten auf dem Sentiment gelastet. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen lag bei 1,98 Prozent.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 14.018,70 0,34 47,46 S&P-500 1.519,43 0,16 2,42 Nasdaq-Comp. 3.186,49 -0,17 -5,51 Nasdaq-100 2.762,62 -0,43 -12,02

Kupon Fälligkeit Kurs Veränderung Rendite Veränderung 1/4% 2-year 99 31/32 dn 1/32 0,266% +1,2 Bp 3/8% 3-Year 99 29/32 dn 1/32 0,402% +1,6 Bp 7/8% 5-year 100 1/32 dn 5/32 0,869% +3,1 Bp 1 3/8% 7-Year 100 dn 7/32 1,375% +3,3 Bp 1 5/8% 10-year 96 26/32 dn 10/32 1,984% +3,8 Bp 2 3/4% 30-year 91 17/32 dn 25/32 3,193% +4,3 Bp

DEVISEN zuletzt '+/- % Di, 7.39 Uhr Mo, 18.00 Uhr EUR/USD 1,3453 0,50% 1,3386 1,3413 EUR/JPY 125,8595 0,02% 125,8297 125,3585 EUR/CHF 1,2338 0,14% 1,2321 1,2324 USD/JPY 93,5425 -0,44% 93,9590 93,4580 GBP/USD 1,5653 -0,05% 1,5662 1,5668 === Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@dowjones.com

DJG/DJN/ros (END) Dow Jones Newswires

   February 12, 2013 16:24 ET (21:24 GMT)

   Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 24 PM EST 02-12-13

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