22.07.2015 22:42:46
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MÄRKTE USA/Apple-Enttäuschung drückt Aktienkurse
NEW YORK (Dow Jones)--Enttäuschende Unternehmensbilanzen und -ausblicke haben den US-Börsen zur Wochenmitte den zweiten Tag in Folge Verluste beschert. Vor allem die Umsatzprognose von Apple hatte die Erwartungen des Marktes verfehlt. Überdies verkaufte der Konzern weniger iPhones, als einige Analysten erwartet hatten. Dass das Unternehmen dennoch erneut prächtig verdient hatte, fiel nicht ins Gewicht. Mit einem Kursverlust von 4,3 Prozent war die Apple-Aktie schwächster Wert im Dow-Jones-Index. Dieser wiederum fiel um 0,4 Prozent auf 17.851 Punkte zurück.
Außer Apple hatten mit Microsoft und Yahoo! zwei weitere Technologieunternehmen von Rang am Vorabend enttäuschende Geschäftszahlen vorgelegt. Für den technologielastigen Nasdaq-Composite ging es daher etwas deutlicher um 0,7 Prozent nach unten. Der S&P-500 verlor 0,2 Prozent. Das Umsatzvolumen war mit 841 (Dienstag: 781) Millionen Aktien relativ lebhaft. Den 1.329 Kursgewinnern standen 1.839 -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 87 Titel.
Apple ist sowohl im S&P-500 als auch im Nasdaq das Unternehmen mit der größten Marktkapitalisierung. Daher können Kursbewegungen der Aktie beträchtliche Ausschläge der Indizes bewirken. Apple sei nicht nur ein riesiges Unternehmen, erklärte Chris Gaffney von EverBank World Markets die breiten Kursverluste. Weltweit hingen viele andere Unternehmen vom Erfolg des US-Konzerns ab. Weil die künftige Nachfrage nach Apple-Produkten möglicherweise nicht so groß sei wie erhofft, seien die Aktien dieser Zulieferer in Übersee unter Druck geraten, fügte er hinzu.
Keine Unterstützung erhielten die Aktienmärkte von überzeugenden Nachrichten vom Immobilienmarkt. Im Juni wurden mehr bestehende Häuser verkauft als erwartet. Dagegen profitierte der Dollar von den Daten. Der Euro fiel zeitweise unter die Marke von 1,09 Dollar zurück, nachdem am Dienstagabend noch rund 1,0940 Dollar für die Gemeinschaftswährung gezahlt worden waren. Im späten US-Geschäft kostete der Euro gut 1,0910 Dollar.
Die US-Staatsanleihen legten zu, trotz der besseren Immobiliendaten, die von einer Belebung der US-Wirtschaft zeugen und eine baldige Zinserhöhung der US-Notenbank wahrscheinlicher machen. Die Rendite zehnjähriger Treasurys sank dank steigender Kurse um 2 Basispunkte auf 2,32 Prozent. Der Rentenmarkt profitiere von Zweifeln am chinesischen Wirtschaftswachstum und dem daraus resultierenden Verfall der Rohstoffpreise, sagten Beobachter. Die deutlich gesunkenen Preise für Rohöl, Kupfer und Gold hätten die Furcht vor einer stärkeren Inflation gelindert. Besonders die Anleihen mit längeren Laufzeiten hätten davon Auftrieb erhalten. Die Inflation gilt als ärgster Feind der Anleiheanleger, denn sie frisst unter Umständen die Renditen völlig auf.
Am Ölmarkt gab der Preis für das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI um 3,3 Prozent bzw 1,67 Dollar auf 49,19 Dollar nach, nachdem die US-Regierung überraschend einen Anstieg ihrer Rohölvorräte gemeldet hatte. Analysten hatten mit einer Abnahme der Lagerbestände gerechnet. Brentöl verbilligte sich um 1,6 Prozent bzw 0,91 Dollar auf 56,13 Dollar.
Auf dem Goldpreis lastete erneut die Erwartung von US-Zinserhöhungen. Diese würden das Edelmetall, das keine Zinsen abwirft, unattraktiv machen. Überdies hatten ABN Amro und Goldman Sachs ihre Goldpreisprognosen gesenkt. Für die Feinunze wurde erstmals seit März 2010 ein Settlementpeis von unter 1.100 Dollar ermittelt. Sie ermäßigte sich um 1,1 Prozent bzw 12 Dollar auf 1.091,50 Dollar.
ABN Amro erwartet für das laufende Jahr einen Rückgang bis auf 1.000 Dollar je Feinunze, 2016 soll es dann sogar bis auf 800 Dollar runter gehen. Hauptgründe für die eklatante Schwäche seien das schlechte Anlegersentiment vor der Zinserhöhung in den USA und die maue physische Nachfrage in den Hauptmärkten. "Auch wenn wir damit rechnen, dass die chinesische Nachfrage, vor allem bei Goldschmuck, anziehen dürfte, wird dies nicht ausreichen, den Negativtrend zu stoppen", sagten die Experten. Auch Goldman Sachs sieht den Goldpreis kurzfristig unter 1.000 Dollar.
An der Börse fielen die Aktien von Microsoft um 3,7 Prozent. Das Unternehmen verbuchte im vierten Geschäftsquartal seinen bisher höchsten Quartalsverlust. Auch Yahoo! hat das zurückliegende Quartal mit einem Verlust abgeschlossen. Ursächlich dafür waren hohe Investitionen, um den Internetverkehr auf der Webseite zu steigern. Die Kostenentwicklung kam bei den Anlegern nicht gut an; die Aktie verbilligte sich um 1,2 Prozent.
Besser als erwartet hatte dagegen Coca-Cola abgeschnitten. Der Getränkehersteller steigerte den Gewinn im zweiten Quartal um 20 Prozent. Gleichwohl verlor die Aktie 0,7 Prozent. Die Boeing-Aktie rückte um 1 Prozent vor, nachdem der Flugzeughersteller ein überraschend deutliches Umsatzplus gemeldet hatte.
Unter dem Strich läuft die aktuelle Bilanzsaison der US-Unternehmen bislang besser als erwartet. Anhand der bisher vorgelegten Quartalsausweise zeichnet sich ein durchschnittlicher Gewinnrückgang um 3 Prozent ab. Analysten hatten erwartet, dass die Gewinne im Schnitt um 4,5 Prozent schrumpfen.
Neben der Berichtssaison gab es aber auch noch andere Themen. So drückten Befürchtungen, dass die Kartellbehörden den geplanten Kauf von Baker Hughes durch Halliburton verhindern könnten, die Kurse beider Unternehmen. Baker Hughes fielen um 3,9 Prozent zurück, während Halliburton um 0,8 Prozent nachgaben.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.851,04 -0,38 -68,25 S&P-500 2.114,15 -0,24 -5,06 Nasdaq-Comp. 5.171,77 -0,70 -36,35 Nasdaq-100 4.623,24 -1,09 -51,16Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 5/8% 2-year 99 27/32 dn 1/32 0,706% +2,4BP 1% 3-year 99 13/32 dn 1/32 1,078% +1,6BP 1 5/8% 5-year 99 25/32 flat 1,670% flat 2 1/8% 7-year 100 13/32 up 2/32 2,062% -0,9BP 2 1/8% 10-year 98 8/32 up 6/32 2,322% -2,0BP 2 1/2% 30-year 99 6/32 up 23/32 3,042% -3,8BP
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.07 Uhr Di, 17.32 Uhr EUR/USD 1,0913 -0,28% 1,0943 1,0925 EUR/JPY 135,32 0,05% 135,26 135,36 EUR/CHF 1,0482 0,01% 1,0482 1,0474 USD/JPY 124,01 0,32% 123,62 123,91 GBP/USD 1,5603 -0,04% 1,5610 1,5548 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/cln
(END) Dow Jones Newswires
July 22, 2015 16:12 ET (20:12 GMT)
Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 12 PM EDT 07-22-15
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Halliburton Co. | 25,70 | -0,19% | |
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