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15.04.2016 18:23:51

MÄRKTE USA/Anleger vor Doha-Treffen der Ölförderer vorsichtig

   Von Thomas Rossmann

   NEW YORK (Dow Jones)--An der Wall Street regiert am Freitag die Zurückhaltung. Die US-Börsen treten nach den Rekordständen von Dow-Jones und S&P-500 am Vortag auf der Stelle. Der Dow-Jones-Index zeigt sich am Mittag New Yorker Zeit kaum verändert bei 17.917 Punkten. Der S&P-500-Index verliert 0,1 Prozent, während sich der Nasdaq-Composite ebenfalls wenig verändert präsentiert.

   Hauptanlass für Nervosität und Zurückhaltung der Anleger dürfte das Treffen der Ölförderer am Sonntag in Doha sein, bei dem mögliche Förderbegrenzungen besprochen werden sollen. Spekulationen auf einen Erfolg des Treffens hatten die Ölpreise deutlich nach oben getrieben, ehe zuletzt zunehmende Zweifel daran, dass es zu einer konkreten und wirksamen Einigung kommt, die Preise wieder zurückkommen ließen. Iran steht dem Vorhaben ohnehin ablehnend gegenüber. Aktuell kostet US-Öl der Sorte WTI 40,33 Dollar, das sind 2,8 Prozent weniger als zum US-Settlement des Vortages. Brent gibt um 2,4 Prozent auf 42,81 Dollar nach.

   Auch die veröffentlichten US-Konjunkturdaten fielen überwiegend negativ aus. So hat sich die Stimmung der US-Verbraucher im April entgegen den Erwartungen kräftig eingetrübt und damit ihren seit vier Monaten anhaltenden Abwärtstrend fortgesetzt. Der an der Universität Michigan berechnete Index sackte auf 89,7 Punkte ab, wie aus der ersten Umfrage im Monat hervorgeht. Ökonomen hatten dagegen einen Anstieg auf 92,0 erwartet nach 91,0 im Vormonat.

   Die Industrieproduktion ging ebenfalls überraschend deutlich um 0,6 Prozent zurück, während Ökonomen einen Rückgang um lediglich 0,1 Prozent erwartet hatten. Auch die Kapazitätsauslastung blieb hinter den Erwartungen zurück. Der Empire State Index stieg dagegen im April kräftig auf einen Stand von 9,56 Punkten von 0,62 im März.

Goodrich setzt Pleiteserie im Energiesektor fort Unternehmensseitig liefert der dritte Antrag auf Gläubigerschutz eines Unternehmens aus der US-Energiebranche in drei Tagen Gesprächsstoff. Nach Peabody und Energy XXI hat Goodrich Petroleum Gläubigerschutz nach Chapter 11 beantragt. Die Aktie wird noch nicht gehandelt.

   Der Quartalsbericht der Citigroup wird wohlwollend aufgenommen, auch wenn es im Investmentbanking schlechter lief, als CEO John Gerspach noch im vergangenen Monat angekündigt hatte. Insgesamt hat die Bank die Erwartungen des Marktes übertroffen. Die Aktie legt um 0,8 Prozent zu. Anleger hatten ihre Erwartungen an die Ergebnisse der Banken nach oben geschraubt, nachdem JP Morgan (JPM) als erste der großen US-Banken in dieser Woche über den Verlauf des ersten Geschäftsquartals berichtet und überraschend gut abgeschnitten hatte. Der Gewinn von JPM war nicht so drastisch zurückgegangen wie befürchtet.

   Weniger zufrieden waren Beobachter mit den Zahlen von Bank of America und Wells Fargo am Donnerstag. Die Aktie der Bank of America schaffte gleichwohl ein Plus von über 2 Prozent, während Wells Fargo leicht nachgaben. Am Freitag fallen Bank of America um 0,1 Prozent, Wells Fargo sinken um 1,1 Prozent. JPM zeigen sich mit einem Minus von 0,7 Prozent. "Es ist zwar noch sehr früh in der Berichtssaison, doch es hat schon einige positive Überraschungen gegeben", sagt Oliver Pursche von Bruderman Brothers. In der kommenden Woche nimmt die Flut der Quartalsberichte dann sprunghaft zu. Unter anderem werden Morgan Stanley, Johnson & Johnson, Goldman Sachs, Intel, Yahoo und Microsoft einen Blick in die Bücher gewähren.

Erholungsansätze bei Anleihen und Gold Die in den vergangenen Tagen geschmähten "sicheren Häfen" Gold und Staatsanleihen verzeichnen wieder etwas Zulauf, was der Unsicherheit vor dem Doha-Treffen zu verdanken sein dürfte. Der Goldpreis erholt sich auf 1.232 Dollar je Feinunze, ein Plus von 0,7 Prozent. Der Preisanstieg beim Gold dürfte auch darauf zurückzuführen sein, dass der Dollar leicht nachgibt. Im Gegenzug ist der Euro unter die Marke von 1,13 Dollar gerutscht.

   Die überwiegend schwachen US-Konjunkturdaten sorgen für Käufe am US-Anleihemarkt. Die Rendite zehnjähriger Treasurys fällt um 3 Basispunkt auf 1,75 Prozent, nachdem sie am Donnerstag noch auf den bisher höchsten Stand in diesem Monat gestiegen war.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 17.916,77 -0,05 -9,66 2,82 S&P-500 2.081,56 -0,06 -1,22 1,84 Nasdaq-Comp. 4.947,07 0,02 1,18 -1,21 Nasdaq-100 4.553,97 -0,01 -0,65 -0,86

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:20 Do, 17:35 % YTD EUR/USD 1,1288 +0,21% 1,1265 1,1256 +3,9% EUR/JPY 122,81 -0,44% 123,35 122,96 -3,7% EUR/CHF 1,0920 +0,28% 1,0890 1,0890 +0,4% GBP/EUR 1,2577 +0,13% 1,2560 1,2560 -7,4% USD/JPY 108,79 -0,65% 109,50 109,25 -7,3% GBP/USD 1,4195 +0,33% 1,4148 1,4138 -3,7%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 40,33 41,50 -2,82 -1,17 +0,9% Brent/ICE 42,81 43,84 -2,35 -1,03 +5,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.232,03 1.223,80 +0,7% +8,23 +16,2% Silber (Spot) 16,27 16,17 +0,6% +0,10 +17,7% Platin (Spot) 984,95 990,75 -0,6% -5,80 +10,5% Kupfer-Future 2,15 2,17 -0,9% -0,02 +0,5% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/ros/jhe

   (END) Dow Jones Newswires

   April 15, 2016 11:53 ET (15:53 GMT)

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