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06.09.2013 22:44:31

MÄRKTE USA/Anleger vermissen bei Daten die Klarheit

   Der lange mit Spannung erwartete US-Arbeitsmarktbericht für August hat den Aktien-Anlegern am Freitag an der Wall Street keine Klarheit gebracht. Da die Daten etwas schwächer ausfielen als erwartet, rechnen viele Teilnehmer nun mit einem weniger drastischen Schwenk in der US-Geldpolitik. Allerdings waren nach Meinung von Experten die Zahlen nicht so schwach, dass eine frühe Drosselung der Wertpapierkäufe nun gänzlich vom Tisch ist.

   Goldman Sachs beispielsweise geht davon aus, dass es bereits im September zu einer Reduzierung der Käufe kommt, allerdings nicht im ursprünglich erwarteten Maß. Am Markt hatte sich die Überzeugung verbreitet, die Notenbank werde die monatlichen Käufe auf 65 von zuvor 85 Milliarden Dollar senken.

   Auch erste Reaktionen von Fed-Repräsentanten gab es. So hat die Präsidentin der Fed-Filiale von Kansas City, Esther George, eine Senkung der Käufe im September auf 70 Milliarden Dollar vorgeschlagen. In der ersten Jahreshälfte 2014 solle dann das Programm ganz auslaufen. George gilt als Vertreterin eines harten geldpolitischen Kurses.

   Nach einigem Auf und Ab tendierten die Indizes schließlich nur wenig verändert. Der Dow-Jones-Index verlor 0,1 Prozent auf 14.923 Zähler. Der S&P-500 verharrte bei 1.655 Punkten. Der technologielastige Nasdaq-Composite verzeichnete ein Plus von einem Punkt auf 3.660 Punkte. Der Umsatz stieg auf 0,67 (Donnerstag: 0,63) Milliarden Aktien an. Dabei kamen auf 1.741 (1.453) Kursgewinner 1.295 (1.625) -verlierer, unverändert schlossen 106 (80) Titel.

   Auch Syrien blieb auf der Agenda. Die Zuspitzung in der Krise sorgte im Frühhandel für einen Schreckensmoment, zwischenzeitlich fiel der Dow-Jones-Index ein Prozent ins Minus. Während US-Präsident Obama seine Entschlossneheit zu einem Militärschlag bekräftigte, sagte der russische Präsident Putin, das syrische Regime weiter mit Waffen beliefern zu wollen. Mit Obamas Aussage, der US-Militärschlag werde begrenzt bleiben, kam es dann zu einer Erholung. Doch die Stimmung bleibt weiter nervös.

   Anleihen, Öl und Gold reagierten stark auf die neuen Entwicklungen. Bei den Treasurys kam es zu einer markanten Erholung, nachdem die zehnjährigen Papiere im asiatische Geschäft erstmals seit über zwei Jahren mit mehr als drei Prozent rentierten. Angesichts der attraktiveren Renditen kamen Käufer in den Markt, so dass die Renditen auf 2,93 Prozent fielen. Die rückläufigen Renditen lockten zwischenzeitlich auch wieder mehr Käufer in den Aktienmarkt.

   Der Goldpreis reagierte zunächst negativ auf die US-Daten, dann setzte sich die Erkenntnis durch, dass diese keine massive Drosselung der Anleihekäufe nahelegen. Nach einem Tief bei 1.358 Dollar je Feinunze erholte sich der Preis auf 1.389 Dollar. Auch die Verschärfung in der Syrien-Krise stützte den Preis. Ähnlich beim Öl, das mit dem Konflikts massiv nach oben lief. Der Preis stieg auf 110,53 Dollar je Fass der Sorte WTI, das war ein Plus von 21,6 Dollar oder zwei Prozent und zugleich der höchste Stand seit 28 Monaten.

   Der Euro erholte sich etwas von seinen jüngsten Schwächeanfällen. Nachdem er am Freitagmorgen nahe an die Marke von 1,31 Dollar fiel, stieg er am Nachmittag und notierte schließlich um 1,3170 Dollar.

   Mit der Apple-Aktie ging es 0,6 Prozent aufwärts. Mit Interesse wurde am Markt ein Bericht aufgenommen, dass der iPhone-Hersteller demnächst Geräte mit einem größeren Schirm anbieten will. Damit könnten etwa Samsung Kunden abspenstig gemacht werden. Die Titel von Quiksilver schnellten um 32 Prozent in die Höhe. Der Sportartikelhersteller meldete für das dritte Quartal aufgrund von Restrukturierungskosten zwar einen Gewinneinbruch, übertraf allerdings mit dem bereinigten Ergebnis die Markterwartungen.

   Für die Aktien von Smith & Wesson ging es dagegen zehn Prozent nach unten. Der Handfeuerwaffenanbieter überzeugte zwar mit den Ergebnissen für das erste Quartal, doch der Ausblick blieb deutlich hinter den Erwartungen zurück. Der Einzelhandelskonzern J.C. Penney begräbt laut Medienberichten die Marke Martha Stewart wegen schwacher Umsätze, die Aktie gewann 0,4 Prozent.

   Im Dow legten Johnson & Jonson um 0,1 Prozent zu. Der Pharmakonzern treibt den Verkauf seines Diagnostikgeschäfts offenbar voran. Das Unternehmen verhandele derzeit mit mehreren potenziellen Interessenten über das Geschäft mit Bluttests, sagten mit den Vorgängen vertraute Personen. Sie beziffern den Wert der Sparte auf rund 5 Milliarden US-Dollar.

=== Index Schlussstand Bewegung % Bewegung abs. Dow Jones Industrial 14.922,50 -0,1% -14,98 S&P-500 1.655,16 +0,0% +0,08 Nasdaq-Composite 3.660,01 +0,0% +1,23 Nasdaq-100 3.133,38 +0,1% +3,44

DEVISEN zuletzt '+/- % Fr, 8.10 Uhr Do, 17.32 Uhr EUR/USD 1,3177 0,39% 1,3125 1,3114 EUR/JPY 130,4753 -0,38% 130,9678 131,1982 EUR/CHF 1,2356 -0,34% 1,2398 1,2388 USD/JPY 99,0500 -0,76% 99,8115 100,0360 GBP/USD 1,5628 0,17% 1,5602 1,5586 === Kontakt zum Autor: ralf.zerback@dowjones.com

   DJG/DJN/raz

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   September 06, 2013 16:13 ET (20:13 GMT)

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