17.03.2015 14:28:31

MÄRKTE USA/An Wall Street dürften Gewinnmitnahmen dominieren

   Von Florian Faust

   NEW YORK (Dow Jones)--Wie schon an den Vortagen scheint die Wall Street erneut den Vorgaben der Überseebörsen in Europa zu folgen - wenn auch nicht mit der gleichen Dynamik. Am Vortag bescherte die EZB-Liquiditätsflut den Börsen auf dem alten Kontinent Rekordstände, was auch US-Aktien einen ordentlichen Schub verpasste. Am Dienstag werden in Europa Gewinne mitgenommen und auch an der Wall Street deuten die Aktienterminkontrakte rund 40 Minuten vor der Startglocke vorbörslich auf einen etwas leichteren Handelsbeginn am Kassamarkt hin. Allerdings liegen die Ursachen der erkennbaren Vorsicht in den USA, wo die Vertreter der Notenbank zu ihrer zweitägigen Sitzung zusammenkommen.

   "Auch wenn sich der S&P-500 am Montag erholt hat, letztlich sind die US-Indizes noch immer in einer Handelsspanne gefangen. Jedes Aufwärtspotenzial wird vorläufig von der Unsicherheit über die geldpolitischen Vorhaben der Fed gedeckelt. Und nach unten ist der Markt durch die wachsende Volkswirtschaft und das Gewinnpotenzial der Unternehmen abgesichert. Der wechselhafte Markt ist typisch in Zeiten des Übergangs", sagt Marktstratege Colin Cieszinski von CMC Markets. Anleger erhoffen sich spätestens Mittwoch eine Antwort auf die dringendste Frage nach dem Termin der anstehenden Zinswende in den USA. Denn wird den Märkten das billige Geld entzogen, fehlt der entscheidende Treiber der jüngsten Zeit. Die quantitativen Lockerungen in Europa veranschaulichten auf eindrucksvolle Weise, wo die Ursachen der aktuellen Aktienrally zu suchen sind, heißt es im Handel.

   Fest steht, dass zumindest der Immobilienmarkt der USA kaum für eine schnelle Zinsanhebung herhalten kann. Denn die US-Baubeginne haben im Februar wegen des eisigen Winters in einigen Landesregionen einen heftigen Rückschlag erlitten. Die Zahl der ersten Spatenstiche fiel im Vergleich zum Vormonat um 17,0 Prozent, Ökonomen hatten nur einen Rückgang um 2,3 Prozent prognostiziert. Zudem stürzt der Ölpreis wieder ab - ein Umstand, der in der jüngsten Zeit immer wieder auch den Aktienmarkt belastet hatte.

   Aktuell drückt der erneute Ölpreisverfall Aktien aus dem Energiesektor. Rohöl der US-Sorte WTI bricht um weitere 2,3 Prozent auf das Sechsjahrestief von 42,86 US-Dollar ein. Im Energiesektor sinken Exxon Mobil, Chevron und ConocoPhillips um 0,8 Prozent, 0,7 Prozent bzw. 1,4 Prozent. Die Beratungsfirma Energy Aspects schätzt, dass einer der weltweit größten Ölproduzenten Saudi-Arabien seinen Ausstoß diesen Monat auf mehr als 10 Millionen Barrel am Tag ausweiten wird. Auch für den Irak und Libyen geht die Beratungsfirma von weiter steigenden Förderraten aus.

   Am Rentenmarkt ziehen die Notierungen an, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fällt um fünf Basispunkte auf 2,05 Prozent. Rentenhändler verweisen auf die wegbrechenden Ölpreise, die die Inflation und damit die größte Bedrohung für festverzinsliche Wertpapiere überhaupt milderten. Außerdem sprächen die Immobiliendaten nicht für eine baldige Zinserhöhung. Dieser Umstand steigere die Attraktivität der ausgegebenen Schuldtitel, weil höher verzinste wohl noch etwas auf sich warten ließen, heißt es weiter.

   Trotz der desaströsen Baudaten zeigen sich Dollar und Gold relativ unbeeindruckt. Der Goldpreis fällt auf 1.152 Dollar, nachdem die Feinunze am Vorabend noch 1.155 Dollar gekostet hatte. Der Euro zieht ganz leicht auf 1,0623 Dollar an und wird damit nahe am Tageshoch gehandelt.

   Am Aktienmarkt ziehen American Airlines vorbörslich um 5,1 Prozent an. Das Papier wird in den S&P-500-Index aufgenommen. Für Black Diamond geht es um 16,3 Prozent nach oben. Für Fantasie sorgen hier Pläne des Sportartikelausrüsters, strategische Alternativen für all seine Marken auszuloten. Plug Power brechen um knapp 10 Prozent ein. Die Umsatzentwicklung des Brennstoffzellenherstellers im vierten Quartal war weniger robust als von den Analysten prognostiziert, obwohl bei den Auslieferungen ein weiterer Rekordstand erreicht wurde.

=== DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.16 Uhr Mo, 17.33 Uhr EUR/USD 1,0624 0,34% 1,0588 1,0593 EUR/JPY 128,70 0,24% 128,39 128,39 EUR/CHF 1,0645 -0,23% 1,0670 1,0641 USD/JPY 121,17 -0,09% 121,28 121,29 GBP/USD 1,4765 -0,47% 1,4834 1,4815 === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

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   March 17, 2015 08:57 ET (12:57 GMT)

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