30.07.2018 18:01:44

MÄRKTE USA/Aktienschwäche dauert vor allem im Technologiesektor an

NEW YORK (Dow Jones)--Zwar läuft die Berichtsperiode in den USA insgesamt erfreulich, dennoch hatten Aktienanleger in den vergangenen Sitzungen auch einige herbe Enttäuschungen zu verdauen. Daher will nach zwei schwachen Börsentagen am Montag keine richtige Kauflaune aufkommen. Der Dow-Jones-Index verliert gegen Mittag (Ortszeit New York) 0,3 Prozent auf 25.383 Punkte, der S&P-500 und Nasdaq-Composite fallen um 0,4 bzw. 1,1 Prozent.

Sollte der marktbreite S&P-500 erneut im Minus schließen, wäre es der dritte Tag in Folge mit Verlusten. Auch nach der zweitägigen Talfahrt der Technologiewerte gibt es für die Branchentitel weiterhin kein Halten. Sie waren durch die Enttäuschungen verbunden mit rasanten Einbrüchen der Kurse bei Facebook und Twitter massiv belastet worden.

Bislang im Juli verbuchen die drei wichtigsten Indizes aber Aufschläge und dokumentieren damit die übergeordnet gute Berichtssaison, die Sorgen über die Handelsstreitigkeiten mehr als wettmacht. Der S&P-500 liegt seit Monatsbeginn 3,7 Prozent vorn, Dow-Jones und Nasdaq-Composite 4,9 bzw. 3 Prozent.

Anleger brächten die Rendite des S&P-500 zu großen Teilen mit der Stärke der "FANG-Aktien" in Verbindung, sagt ein Händler. "Tatsächlich sind 92 Prozent der Gewinne des S&P-500 im Jahr 2018 außerhalb der Großen sechs (Apple, Microsoft, Amazon, Facebook, Alphabet und Netflix) auf einer gleichgewichteten Basis aufgetreten. Dies zeigt, dass es in diesem Jahr breite Möglichkeiten gibt, Geld zu verdienen."

Caterpillar überzeugt

Mehr Geld verdienen als bislang angepeilt will auch Catarpillar. Der Baumaschinenkonzern übertrifft die Markterwartungen und hebt die Gewinnprognose für 2018 an. Die Aktie legt um 1,4 Prozent zu. CBS sinken nach ihrem Einbruch vom Wochenschluss um weitere 4,1 Prozent. Einige Mitglieder des Verwaltungsrates des Medienkonzerns haben am Wochenende über eine mögliche Demission von CEO Les Moonves diskutiert, nachdem diesem Fehlverhalten gegenüber Frauen vorgeworfen worden war.

MGM Resorts International steigen um 1,1 Prozent. Der Kasinobetreiber gründet in den USA ein Gemeinschaftsunternehmen für Sportwetten und Onlineglücksspiel. MGM stößt damit in einen Markt vor, den der Oberste Gerichtshof der USA jüngst geöffnet hat. Bank of America-Merril Lynch hat AT&T auf "Kaufen" hochgestuft, die Titel des Telekommunikationskonzerns rücken um 2,9 Prozent vor.

Belastet wird der Dow-Jones-Index von Kursverlusten der Kreditkartengesellschaften American Express und Visa, deren Titel um 2,6 und 2,7 Prozent nachgeben. Hintergrund sind Vorwürfe, die ehemalige und derzeitige Mitarbeiter von American Express erheben. Demnach soll die Fremdwährungssparte von American Express Unternehmenskunden mit niedrigen Umtauschgebühren geködert, dann aber die Gebühren erhöht haben, ohne die Kunden zu informieren, berichten informierte Kreise. Auf diesem Wege sollten der Umsatz und die Provisionen der Mitarbeiter gesteigert werden. Um die Gebührenänderungen bemerken zu können, hätten sich die Kunden in ihr Konto einloggen und den von American Express gebotenen Wechselkurs mit dem Marktkurs zum Zeitpunkt der jeweiligen Transaktion vergleichen müssen.

WTI über 70 Dollar

Am Ölmarkt ziehen die Preise derweil an. US-Leichtöl der Sorte WTI wird am Montag zeitweise erstmals seit zwei Wochen über der 70-Dollarmarke gehandelt. Händler sprechen von einer robusten Sommernachfrage in den USA bei gleichzeitigen Angebotsproblemen in Staaten wie Venezuela oder Libyen. "Der Erdölmarkt sendet eine Menge widersprüchlicher Signale aus", merken die Analysten von JBC Energy mit Blick auf die steigende Fördermenge in Saudi-Arabien und Russland an. WTI verteuert sich um 1,9 Prozent auf 69,97 Dollar je Fass, europäisches Referenzöl der Sorte Brent um 0,9 Prozent auf 74,96 Dollar.

Der Goldpreis wird dagegen gefährlich nahe an der wichtigen Unterstützungsmarke von 1.220 Dollar gehandelt, die Feinunze zeigt sich kaum verändert bei 1.224 Dollar. In der Woche der Notenbanken mit den Sitzungen der Federal Reserve, der Bank of Japan und der Bank of England dürfte es sich vor allem um das Thema Straffung der Geldpolitik drehen. Dies seien keine guten Aussichten für das Edelmetall, heißt es.

Der Dollar neigt zur Schwäche, der ICE-Dollarindex büßt 0,4 Prozent ein. Während von der US-Notenbank kein konkreter Schritt erwartet wird, gibt es Spekulationen zur japanischen Notenbank in verschiedene Richtungen. Möglicherweise könnte das Inflationsziel gesenkt werden. Der Yen gibt zum Greenback leicht nach, der Euro steigt dagegen auf etwa 1,1715 Dollar nach Wechselkursen um 1,1654 am Freitagabend.

Am US-Rentenmarkt "flirtet" die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen wieder mit der 3-Prozent-Marke, sie steigt um 2 Basispunkte auf 2,97 Prozent. Zwar rechnen Rentenhändler nicht mit einem Zinsschritt der Fed am Mittwoch, gleichwohl könnte die US-Notenbank den Weg für zwei weitere Zinserhöhungen im Jahr verbal ebnen, heißt es im Handel zur Schwäche der US-Anleihen.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 25.383,07 -0,27 -67,99 2,69

S&P-500 2.807,53 -0,40 -11,29 5,01

Nasdaq-Comp. 7.650,16 -1,13 -87,26 10,82

Nasdaq-100 7.205,19 -1,26 -91,59 12,64

US-Anleihen

Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD

2 Jahre 2,68 0,8 2,67 147,5

5 Jahre 2,85 0,5 2,84 92,4

7 Jahre 2,93 1,0 2,92 68,0

10 Jahre 2,97 1,6 2,95 52,6

30 Jahre 3,10 1,6 3,08 3,0

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 08.30 Uhr Fr, 17.16 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1716 +0,49% 1,1656 1,1649 -2,5%

EUR/JPY 130,00 +0,50% 129,47 129,29 -3,9%

EUR/CHF 1,1578 -0,15% 1,1600 1,1588 -1,1%

EUR/GBP 0,8914 +0,24% 0,8893 0,8881 +0,3%

USD/JPY 110,96 +0,01% 111,07 110,99 -1,5%

GBP/USD 1,3144 +0,26% 1,3109 1,3116 -2,7%

Bitcoin

BTC/USD 8.159,00 -0,4% 8.164,77 8.007,19 -40,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 69,97 70,46 +1,9% 1,28 +18,6%

Brent/ICE 74,96 74,29 +0,9% 0,67 +16,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.223,90 1.223,33 +0,0% +0,57 -6,1%

Silber (Spot) 15,51 15,50 +0,1% +0,02 -8,4%

Platin (Spot) 830,70 830,30 +0,0% +0,40 -10,6%

Kupfer-Future 2,79 2,79 +0,0% +0,00 -16,3%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln/flf

(END) Dow Jones Newswires

July 30, 2018 12:02 ET (16:02 GMT)

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