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21.08.2015 22:42:47

MÄRKTE USA/Aktien an Wall Street taumeln weiter abwärts

   NEW YORK (Dow Jones)--Die Angst vor einem Erlahmen der Weltwirtschaft hat am Freitag die Märkte durcheinander gewirbelt. Während Sicherheit gefragt war, taumelte die Wall Street nach den bereits derben Verlusten der Vortage nochmals in die Tiefe. Auch der Ölpreis stürzte ab. Nachdem der Dow-Jones-Index am Donnerstag die Marke bei 17.000 Punkten gerissen hatte, ist nun der S&P-500 unter die 2.000er-Marke gefallen.

   Eine Gegenwehr war nicht in Sicht. Damit reagierten die Börsianer panikartig auf enttäuschende Konjunkturdaten aus China und neuerliche massive Verluste an der Börse in Schanghai. Und auch die US-Industrie hat spürbar an Schwung verloren, wie der entsprechende Einkaufsmanagerindex anzeigte, der im August auf den tiefsten Stand seit Oktober 2013 gefallen ist.

   Der Dow-Jones-Index verlor 3,1 Prozent auf 16.460 Stellen. Seit dem Jahreshoch im Mai hat er über 10 Prozent verloren, was der Definition einer sogenannten Korrektur entspricht. Zudem war es beim Dow der höchste Zweitages-Verlust seit der Finanzkrise. Der S&P-500 gab 3,2 Prozent auf 1.971 Punkte nach, der Nasdaq-Composite sogar 3,5 Prozent auf 4.706 Punkte. Der Umsatz an der NYSE stieg am kleinen Verfalltag auf 1.338 (Donnerstag: 928) Millionen Aktien. Dabei entfielen auf nur 492 (509) Kursgewinner 2.716 (2.684) -verlierer, unverändert gingen 58 (69) Titel aus dem Handel.

   Favorisiert wurden weiter sichere Häfen wie US-Anleihen und Gold. Die Zehnjahresrendite in den USA war zuletzt bereits auf ein Dreieinhalbmonatstief knapp unter 2,10 Prozent gesunken und lag nun bei 2,05. Die Feinunze Gold kostete 1.159 Dollar, ging im Tageshoch aber auch schon mit gut 1.165 um, verglichen mit einem Wochentief von 1.110. Gold verzeichnete den größten Wochengewinn seit Januar.

   Die Abwärtsfahrt beim Ölpreis setzte sich ungebremst fort. Der Preis für die US-Sorte WTI fiel zwischenzeitich unter 40 Dollar je Barrel, ein Niveau, das zuletzt im Februar 2009 gesehen wurde. Es war die achte Woche in Folge mit Verlust - zuletzt gab es eine derart lange Serie 1986, als es zehn Wochen lang abwärts gegangen war. Neben den Sorgen um China drückten auch neue Daten zu den aktiven Ölförderanlagen in den USA, die die fünfte Woche hintereinander gestiegen sind. Zum Settlement verlor das Barrel WTI 2,1 Prozent auf 40,45 Dollar.

   Der Dollar zeigte sich dagegen weiter schwach zum Euro, weil am Markt nach Veröffentlichung des Protokolls der jüngsten US-Notenbanksitzung und angesichts der Turbulenzen in China immer mehr Akteure damit rechen, dass die erwartete Zinserhöhung in den USA nicht schon im September kommen wird. Der Euro ist über die Marke von 1,13 Dollar gestiegen und notierte bei 1,1363. Vor dem Protokoll lag er am Mittwoch noch bei unter 1,11. Der Yen legte zum Dollar ebenfalls zu und wurde damit seinem Ruf als Zufluchtshafen in Krisenzeiten gerecht.

   "Die Bullen liegen nach dem Handel gestern schon blutend am Boden und jetzt hat China den Todesstoß geliefert", so der martialische Kommentar zur Stimmungslage von Jonathan Sudaria, einem Händler bei der London Capital Group. In China ist der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe auf ein Sechseinhalbjahrestief gesunken und liegt zudem deutlich unter der auf Expansion hindeutenden Schwelle.

   Auf Unternehmensseite hatte Hewlett-Packard bereits nach Börsenschluss am Vortag Quartalszahlen präsentiert und den 15. Umsatzrückgang in einem Zeitrahmen von 16 Quartalen verzeichnet. Das Unternehmen verfehlte beim Umsatz leicht die Prognosen der Analysten, lag beim Ergebnis aber etwas darüber. Der Kurs stieg um 0,4 Prozent.

   Ebenfalls ihre Bücher geöffnet haben Salesforce.com, Intuit und Gap. Der Anbieter cloudbasierter Software hat in der abgelaufenen Periode die Markterwartungen zum Gewinn übertroffen und zugleich den Ausblick angehoben. Der Kurs von Salesforce gewann 2 Prozent. Intuit verloren dagegen 13 Prozent. Der Anbieter von Bilanzierungssoftware verfehlte die Marktprognosen und lieferte zudem einen schwachen Ausblick. Das Unternehmen will nun bestimmte Produkte einstellen. Gap gaben um 4,4 Prozent nach. Der Modeeinzelhändler erfüllte die Marktvorhersagen.

   Deere hat im dritten Quartal unter rückläufiger Nachfrage nach Landtechnikprodukten gelitten und unerwartet hohe Umsatzeinbußen hinnehmen müssen. Die Gewinnerwartungen hat das Unternehmen jedoch geschlagen, was Marktteilnehmer auf eine gute operative Leistung und strikte Kostenkontrolle zurückführen. Dennoch hat Deere die im Mai angehobene Zielsetzung für das Gesamtjahr wieder kassiert. Die Aktie rutschte um gut 8 Prozent ab.

   Der Sportartikeleinzelhändler Foot Locker hat im zweiten Quartal die Gewinnschätzungen des Marktes dank eines 9,6-prozentigen Zuwachses bei den Umsätzen pulverisiert. Das Unternehmen scheint von den Sorgen und Nöten anderer Branchenunternehmen unberührt zu sein, heißt es. Trotzdem verlor die Aktie im allgemeinen Abwärtstrend 3,8 Prozent.

   Boeing gaben um 3,9 Prozent nach. Der Flugzeugbauer streitet sich derzeit mit einem Zulieferer über ein wichtiges Triebwerksbauteil für sein Arbeitspferd 737. Boeing droht damit eine Verzögerung bei der Produktion des Modells, für das eigentlich die am schnellsten steigenden Produktionszahlen jemals für eine Passagiermaschine avisiert waren.

   Besonders heftig erwischte es auch die Apple-Aktie, die nachrichtenlos 5,9 Prozent verlor. Seit ihrem Allzeithoch im April hat sie nun über 20 Prozent abgegeben.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.459,55 -3,13 -531,14 S&P-500 1.970,90 -3,18 -64,83 Nasdaq-Comp. 4.706,04 -3,52 -171,45 Nasdaq-100 4.197,27 -4,28 -187,86

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 5/8% 2-jähr. 100 +3/32 0,629% -5,3Bp 1% 3-jähr. 100 5/32 +5/32 0,949% -5,4Bp 1 5/8% 5-jähr. 100 29/32 +8/32 1,432% -5,6Bp 2% 7-jähr. 101 12/32 +9/32 1,788% -4,3Bp 2 1/8% 10-jähr. 99 18/32 +10/32 2,052% -3,7Bp 2 1/2% 30-jähr. 102 23/32 +7/32 2,741% -1,1Bp

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.15 Uhr Do, 17.33 Uhr EUR/USD 1,1363 0,70% 1,1284 1,1199 EUR/JPY 138,83 0,08% 138,71 138,36 EUR/CHF 1,0779 -0,09% 1,0788 1,0777 USD/JPY 122,18 -0,62% 122,95 123,54 GBP/USD 1,5698 -0,05% 1,5706 1,5679 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   August 21, 2015 16:12 ET (20:12 GMT)

   Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 12 PM EDT 08-21-15

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