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07.06.2024 17:58:40

MÄRKTE EUROPA/Zinsspekulation erhält nächsten Dämpfer

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten haben sich die Kurse angesichts der nachlassenden Zinssenkungsfantasie gut gehalten. Ein unerwartet starker US-Arbeitsmarktbericht löste nur einen kurzen Abwärtsschub aus. "Die Zinssenkungsfantasie ist zwar draußen", so ein Marktteilnehmer. "Dafür spricht der gute Arbeitsmarkt für einen starken US-Konsum und damit für eine gute Konjunktur sowie günstige Perspektiven für die Unternehmensgewinne", sagte er. Der DAX schloss nur noch 0,5 Prozent im Minus bei 18.557 Punkten und damit gut 130 Punkte über seinem Tagestief, der Euro-Stoxx-50 hielt sich mit einem Minus von 0,3 Prozent auf 5.053 Punkte noch besser. Stärkere Spuren hinterließ der Bericht an anderen Märkten: Die Renditen stiegen, Euro und Gold gerieten unter Druck.

Mit dem starken Arbeitsmarktbericht erwartet DeVere für dieses Jahr keine Zinssenkung mehr in den USA. Die US-Wirtschaft sei "super-heiß" gelaufen, so Nigel Green, CEO des Vermögensverwalters. Die Anleger sollten nun über eine Umgestaltung des Portfolios denken: Während die Bewertung für Growth-Stocks oder Wachstumsaktien mit den hohen Zinsen sinken könnte, könnten so genannte Value-Stocks oder Zykliker mit niedriger Bewertung besser laufen.

Die US-Wirtschaft hat mit 272.000 neuen Stellen im Mai deutlich mehr neue Stellen geschaffen als erwartet. Auch die Stundenlöhne stiegen schneller als prognostiziert. Allerdings ist auch die separat erfasste Arbeitslosenquote leicht gestiegen - auf 4,0 Prozent.

Versorger leiden - Banken jubeln

Mit dem US-Arbeitsmarktbericht hat der Stoxx-Index der Versorger die Rote Laterne unter den Branchenindizes übernommen. Die Versorger gelten als besonders zinssensibel. Der Stoxx-Index der Versorger gab um 1 Prozent nach. Im DAX fielen RWE um 2 Prozent und Eon um 1,9 Prozent. Noch stärker erwischte es ausgewählte Immobilienwerte: Vonovia sackten um 7,2 Prozent, im MDAX verloren LEG 5 Prozent. Hier kamen auch noch Abstufungen hinzu: Morgan Stanley hatte Vonovia auf "Untergewichten" und LEG Immobilien auf "Gleichgewichten" gesenkt. Daneben fielen Daimler Truck um 4,2 Prozent. Die Analysten der Citigroup meinen, die Gewinnenerwartungen seien zu hoch.

Gewinner waren die Bankentitel, also klassische "Value-Werte", die zudem von der Erwartung zu länger hohen Zinsen profitierten: Ihr Stoxx-Branchenindex gewann 0,2 Prozent. Im DAX stiegen Commerzbank um 1,9 Prozent und Deutsche Bank um 0,2 Prozent. In Amsterdam gewannen ING 0,3 Prozent: Nachdem am Donnerstag die UBS das Kursziel für den niederländischen Finanzkonzern auf 18,30 Euro erhöht hatte, zog nun Barclays mit einem auf 20 Euro erhöhten Kursziel nach.

Im Plus notierten auch die Technologieakien: Ihr Stoxx-Index gewann 0,4 Prozent. Infineon stiegen um 3,7 Prozent auf 38,01 Euro, nachdem Exane BNP das Kursziel auf 53 Euro erhöht hatte. Im deutschen SDAX markierten Süss Microtec mit einem Plus von 5 Prozent auf 61 Euro schon wieder neue Jahreshochs. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser erwarten, dass Süss in den kommenden Monaten die Prognose erhöhen wird. Das Kursziel haben sie auf 63 Euro angehoben.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

stand absolut in % seit

Jahresbeginn*

Euro-Stoxx-50 5.053,32 -15,77 -0,3% +11,8%

Stoxx-50 4.575,05 +0,61 +0,0% +11,8%

Stoxx-600 523,83 -0,85 -0,2% +9,4%

XETRA-DAX 18.555,39 -97,28 -0,5% +10,8%

FTSE-100 London 8.245,37 -39,97 -0,5% +6,8%

CAC-40 Paris 8.001,80 -38,32 -0,5% +6,1%

AEX Amsterdam 923,71 +0,35 +0,0% +17,4%

ATHEX-20 Athen 3.540,67 +20,54 +0,6% +13,4%

BEL-20 Brüssel 3.900,39 -16,58 -0,4% +5,2%

BUX Budapest 69.879,43 +209,69 +0,3% +15,3%

OMXH-25 Helsinki 4.603,83 -13,71 -0,3% +2,5%

ISE NAT. 30 Istanbul 11.033,98 -163,08 -1,5% +37,6%

OMXC-20 Kopenhagen 2.888,92 +22,75 +0,8% +26,5%

PSI 20 Lissabon 6.814,45 -77,34 -1,1% +5,3%

IBEX-35 Madrid 11.404,90 -39,10 -0,3% +12,9%

FTSE-MIB Mailand 34.660,38 -173,92 -0,5% +14,1%

OBX Oslo 1.334,67 +7,96 +0,6% +11,8%

PX Prag 1.546,76 -5,09 -0,3% +9,4%

OMXS-30 Stockholm 2.623,59 +13,87 +0,5% +9,4%

WIG-20 Warschau 2.428,84 -33,65 -1,4% +3,7%

ATX Wien 3.658,69 -13,25 -0,4% +6,1%

SMI Zürich 12.254,76 +13,51 +0,1% +10,0%

*bezogen auf Schlusskurs vom Vortag

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,62 +0,07 +0,05

US-Zehnjahresrendite 4,42 +0,13 +0,54

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:07 Do, 17:24 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0809 -0,8% 1,0890 1,0882 -2,1%

EUR/JPY 169,22 -0,1% 169,26 169,80 +8,8%

EUR/CHF 0,9686 -0,0% 0,9690 0,9710 +4,4%

EUR/GBP 0,8493 -0,2% 0,8518 0,8514 -2,1%

USD/JPY 156,55 +0,6% 155,41 156,05 +11,1%

GBP/USD 1,2728 -0,5% 1,2787 1,2781 +0,0%

USD/CNH (Offshore) 7,2631 +0,0% 7,2539 7,2637 +2,0%

Bitcoin

BTC/USD 71.085,96 +0,5% 71.302,32 71.415,55 +63,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 75,51 75,55 -0,1% -0,04 +4,1%

Brent/ICE 79,74 79,87 -0,2% -0,13 +4,7%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 33,08 33,11 -0,1% -0,02 +2,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.307,17 2.375,87 -2,9% -68,70 +11,9%

Silber (Spot) 29,34 31,33 -6,3% -1,98 +23,4%

Platin (Spot) 967,64 1.007,50 -4,0% -39,86 -2,5%

Kupfer-Future 4,50 4,69 -4,1% -0,19 +14,9%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/flf

(END) Dow Jones Newswires

June 07, 2024 11:59 ET (15:59 GMT)

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Commerzbank AG (spons. ADRs) 14,50 0,69% Commerzbank AG (spons. ADRs)
Commerzbank 14,80 1,27% Commerzbank
Daimler Truck 36,53 2,64% Daimler Truck
Deutsche Bank AG 16,62 -0,48% Deutsche Bank AG
E.ON SE 11,93 -1,04% E.ON SE
E.ON sp. ADRs 11,70 -1,68% E.ON sp. ADRs
Infineon AG 31,96 1,35% Infineon AG
Infineon Technologies AG (Spons. ADRS) 31,60 0,00% Infineon Technologies AG (Spons. ADRS)
ING Group 14,71 0,29% ING Group
ING Group NV (spons. ADRs) 14,50 0,69% ING Group NV (spons. ADRs)
LEG Immobilien 87,58 0,85% LEG Immobilien
PNE AG 10,82 -1,10% PNE AG
RWE AG (spons. ADRs) 30,60 -3,16% RWE AG  (spons. ADRs)
RWE AG St. 30,98 -2,12% RWE AG St.
SÜSS MicroTec SE 51,70 9,30% SÜSS MicroTec SE
Vonovia SE (ex Deutsche Annington) 31,63 0,93% Vonovia SE (ex Deutsche Annington)

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