27.10.2020 18:15:44
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MÄRKTE EUROPA/Weiter abwärts - Pandemie beherrscht den Markt
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach den Abgaben zum Wochenstart ist es am Dienstag an den europäischen Aktienmärkten weiter nach unten gegangen. Der DAX fiel um 0,9 Prozent auf 12.064 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 gab um 1,1 Prozent auf 3.071 Punkte nach. Zwischenzeitlich steigende Kurse wurden wegen der zunehmenden Risiko-Aversion zum Ausstieg genutzt. "Die Anleger befürchten neue Lockdowns und damit verbunden Schäden für die Wirtschaftsentwicklung", sagte ein Händler.
Andererseits gilt der DAX nach den starken Abschlägen um 1.000 Punkte innerhalb von nur sieben Handelstagen nun als überverkauft. Von daher könnte die runde Marke von 12.000 Punkten dem Verkaufsdruck zumindest erst einmal Stand halten, so ein Marktanalyst.
Während die Entwicklung am Gesamtmarkt weiterhin von Covid-19 beherrscht wurde, lieferte für die Einzelwerte einmal mehr die Berichtssaison die Impulse. Und bei den Branchen schlossen vor allem Öl-, Auto-, Versicherungs- und Einzelhandelsaktien deutlich im Minus.
HSBC nach Zahlenausweis gesucht
Der europäische Branchenindex der Banken gab um 1,7 Prozent nach. Die Drittquartalszahlen von HSBC (plus 3,4 Prozent) waren besser als erwartet ausgefallen. Hauptgrund dafür waren geringere Rückstellungen, auch waren die Kosten niedriger als im Vorfeld geschätzt ausgefallen. Die Nettozinseinnahmen lagen ebenfalls leicht über der Prognose. Positiv hob die Citigroup die harte Kernkapitalquote hervor.
Positiv wurden im frühen Handel auch die Geschäftszahlen von Banco Santander aufgenommen, für die Aktie ging es in Madrid schließlich aber um 1,5 Prozent nach unten. Das Handelsgeschäft konnte deutlich zulegen, die Zinserträge gingen weniger zurück als befürchtet und die Kostenbasis konnte drastisch gesenkt werden. Der Einnahmenrückgang wurde von den Kostensenkungsmaßnahmen aufgefangen, daher erwartet Santander trotz Corona-Krise für das Gesamtjahr 2020 einen bereinigten Gewinn um 5 Milliarden Euro.
Prosus profitiert von Ant-Börsengang
Prosus gewannen 2,9 Prozent. Stützend wirkte ein sich abzeichnender positiver Börsengang für die Tencent-Tochter Ant Group. Der IPO könnte sogar noch größer als der von Saudi Aramco ausfallen. Prosus hält eine große Beteiligung an Tencent, die laut Equita mehr als 80 Prozent des Nettovermögenswertes von Prosus ausmacht. Angesichts des geschätzten Bewertungmultiples für Ant Group sahen die Analysten Bewertungsspielraum bei Prosus von mehr als 10 Prozent.
Plattner kauft für eine Viertelmilliarde SAP-Aktien
Bei den Technologie-Aktien fielen SAP weitere 0,6 Prozent auf 96,95 Euro. Die Unternehmensführung hatte den beispiellosen Kursrutsch vom Montag zum Kauf genutzt. An der Spitze stand dabei der Aufsichtsratsvorsitzende und Mitgründer Hasso Plattner, der über die Hasso Plattner Single Asset GmbH & Co KG für knapp 249 Millionen Euro Aktien zu einem durchschnittlichen Preis von 101,03 Euro kaufte.
Gewinner Nummer eins im DAX waren Delivery Hero. Sie stiegen um 2,4 Prozent auf 94,84 Euro. Damit ist der steile Abwärtstrend der vergangenen Woche gebrochen. Marktteilnehmer setzten darauf, dass der Quartalsbericht am Mittwoch weitere Schritte hin zur Profitabilität zeigen wird. Der Umsatz soll sich im Jahresvergleich nahezu verdoppelt haben.
Merck gewannen 3,3 Prozent auf 135,20 Euro, nachdem die Citigroup das Kursziel auf 150 Euro erhöht hatte. RWE schlossen gegen die Tendenz ebenfalls fest.
Die Verliererseite wurde von MTU mit einem Minus von 3,5 Prozent angeführt. Auch VW, Infineon, Heidelbergcement, Conti und BMW verloren mit Abschlägen von 2,5 bis 3 Prozent deutlich an Boden.
In Paris gewannen Capgemini 2,1 Prozent. Der Rückgang des organischen Umsatzwachstums war mit 3,6 Prozent geringer ausgefallen als erwartet. Die Konsensschätzung lag bei minus 4,7 Prozent. Den Kurs stützte auch der Ausblick: Das Unternehmen geht davon aus, dass sowohl Wachstum als auch die operative Marge über der Mitte der bisherigen Spanne ausfallen werden. Die Citigroup rechnet mit einer Anpassung der Marktschätzungen für das laufende Jahr nach oben.
Bei den Autozulieferern gaben Schaeffler 3,8 Prozent ab. Das Unternehmen hatte im dritten Quartal erneut weniger Umsatz als im Vorjahreszeitraum verbucht. Der Autozulieferer schrumpfte allerdings nicht mehr so schnell wie im Vorquartal, und beim Ergebnis zeigten sich deutlich positive Tendenzen.
Rational gewannen 0,6 Prozent. Die Quartalszahlen waren sowohl auf der Umsatz- wie auch der Ergebnisseite über den Schätzungen ausgefallen. Einen Ausblick auf 2020 traute sich das Unternehmen allerdings nicht zu. Wie Baader in ihrem Ausblick anmerkte, ist das vierte Quartal traditionell das wichtigste für Rational.
Novartis wird optimistischer - Aktie im Minus
Der Pharmakonzern Novartis hat seine Jahresprognose für das operative Kernergebnis nach einem soliden dritten Quartal angehoben. Die Aktie notierte trotzdem fast 3 Prozent schwächer.
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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
stand absolut in % seit
Jahresbeginn
Euro-Stoxx-50 3.070,60 -34,65 -1,1% -18,0%
Stoxx-50 2.787,76 -25,28 -0,9% -18,1%
Stoxx-600 352,58 -3,37 -0,9% -15,2%
XETRA-DAX 12.063,57 -113,61 -0,9% -9,0%
FTSE-100 London 5.737,49 -54,52 -0,9% -23,2%
CAC-40 Paris 4.730,66 -85,46 -1,8% -20,9%
AEX Amsterdam 545,65 -0,30 -0,1% -9,8%
ATHEX-20 Athen 1.397,27 -5,49 -0,4% -39,2%
BEL-20 Bruessel 3.153,02 -57,14 -1,8% -20,3%
BUX Budapest 32.992,69 -19,93 -0,1% -28,4%
OMXH-25 Helsinki 4.237,43 -62,43 -1,5% +0,4%
ISE NAT. 30 Istanbul 1.266,53 +8,85 +0,7% -8,8%
OMXC-20 Kopenhagen 1.349,70 -5,61 -0,4% +18,8%
PSI 20 Lissabon 4.051,69 -74,26 -1,8% -23,7%
IBEX-35 Madrid 6.651,30 -145,60 -2,1% -30,4%
FTSE-MIB Mailand 18.654,95 -290,19 -1,5% -19,4%
RTS Moskau 1.131,36 -20,97 -1,8% -27,0%
OBX Oslo 721,69 -6,39 -0,9% -14,4%
PX Prag 865,12 +4,85 +0,6% -22,5%
OMXS-30 Stockholm 1.764,08 -11,00 -0,6% -0,4%
WIG-20 Warschau 1.625,54 -6,12 -0,4% -24,4%
ATX Wien 2.114,13 -79,61 -3,6% -30,2%
SMI Zuerich 9.887,49 -98,13 -1,0% -6,9%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite -0,62 -0,04 -0,86
US-Zehnjahresrendite 0,78 -0,03 -1,90
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 08:22 Uhr Mo, 18:23 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1829 +0,18% 1,1826 1,1821 +5,5%
EUR/JPY 123,52 -0,25% 123,88 123,95 +1,3%
EUR/CHF 1,0723 -0,00% 1,0727 1,0721 -1,2%
EUR/GBP 0,9053 -0,20% 0,9079 0,9077 +7,0%
USD/JPY 104,42 -0,44% 104,75 104,86 -4,0%
GBP/USD 1,3067 +0,39% 1,3035 1,3022 -1,4%
USD/CNH (Offshore) 6,7012 +0,04% 6,6947 6,7032 -3,8%
Bitcoin
BTC/USD 13.620,50 +4,34% 13.127,75 12.877,50 +88,9%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 39,51 38,56 +2,5% 0,95 -30,0%
Brent/ICE 41,19 40,46 +1,8% 0,73 -32,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.910,05 1.902,61 +0,4% +7,44 +25,9%
Silber (Spot) 24,47 24,29 +0,8% +0,18 +37,1%
Platin (Spot) 888,00 877,10 +1,2% +10,90 -8,0%
Kupfer-Future 3,09 3,08 +0,1% +0,00 +9,2%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/hru/flf
(END) Dow Jones Newswires
October 27, 2020 13:16 ET (17:16 GMT)
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