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10.10.2019 09:44:48

MÄRKTE EUROPA/Warten auf Entwicklung im Handelsstreit - Luxusaktien steigen

FRANKFURT (Dow Jones)--In Abwartestellung zeigen sich die europäischen Aktienmärkte am Donnerstagvormittag. Im Fokus stehen fast vollständig die wieder beginnenden Handelsgespräche zwischen den USA und China auf hochrangiger Ebene. Händler rechnen daher mit einem volatilen Tag mit schlagzeilengetriebenen Kursbewegungen. Der DAX liegt zunächst 0,2 Prozent im Minus bei 12.069 Zählern, der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,2 Prozent nach auf 3.454 Punkte.

Am Vortag hatte noch ein Bericht für eine deutlichere Erholung gesorgt, wonach China weiter auf eine Einigung zumindest in Teilbereichen setze. Außerdem plane das Land, die Käufe von US-Agrarerzeugnissen zu erhöhen. Nun aber heißt es in der "South China Morning Post", dass bei Sondierungsgespräche im Vorfeld keine Annäherung in kritischen Punkten erreicht worden sei. Andererseits gibt es auch Berichte, wonach sich beide Seiten auf einen Währungspakt geeinigt haben sollen, über den früher schon einmal Einigkeit geherrscht hatte. In Asien waren die Börsen schwach gestartet, hatten sich dann aber weitgehend erholt. Der Offshore-Yuan wertet deutlicher auf.

Das am Vorabend veröffentlichte Protokoll der Fed-Sitzung vom 18. September hat derweil keine neuen Erkenntnisse gebracht. Ein weitere Zinssenkung vor Jahresende wird an den Märkten mit einer Wahrscheinlichkeit von rund 80 Prozent eingepreist.

Starke Zahlen von LVMH treiben Branchentitel

Mit kräftigen Kursgewinnen zeigen sich Aktien aus der Luxusgüterbranche in ganz Europa. Die am Vorabend vorgelegten Umsatzzahlen von LVMH für das dritte Quartal seien sehr stark ausgefallen, heißt es. Der Umsatz des Mutterkonzerns von Louis Vuitton und Dior stieg um 17 Prozent, ebenso stärker als erwartet wie das organische Wachstum mit 11 Prozent. Damit scheinen sich die Proteste in Hongkong nicht negativ auf ausgewirkt zu haben, was auch andere Branchenwerte beflügelt. LVMH steigen um 4,6, Kering um 3,2, Richemont um 2,6 und Moncler um 2,0 Prozent. Hugo Boss gewinnen 1,8 Prozent.

Auch Givaudan gefällt mit guten Zahlen, der Kurs legt um 1,5 Prozent zu. Das bereinigte Umsatzwachstum übertraf mit 6,5 Prozent beispielsweise die Prognose der Analysten der Deutschen Bank um einen Prozentpunkt. Givaudan konnte steigende Rohstoffkosten über Preiserhöhungen kompensieren und hat seine Mittelfristziele bestätigt. Der Kurs des Wettbewerbes Symrise kann davon zunächst nicht profitieren, er fällt um 0,8 Prozent.

Kurseinbruch bei Philips und Südzucker

Mit einem Kurseinbruch von fast 8 Prozent werden bei Philips überraschend vorgelegte Geschäftszahlen quittiert. Die Analysten der Commerzbank weisen auf die Schwäche der Sparte Connected Care als Grund hin. Während sich die Umsätze auf Konzernebene stark entwickelt hätten, sei der bereinigte Gewinn von 583 Millionen Euro schwach. Grund sei ein kräftiger Margenrückgang, der die Belastungen durch Strafzölle auf Unternehmensebene enthüllt.

Südzucker verlieren nach dem Quartalsausweis 7,3 Prozent. Die Zuckersparte bleibt der große Belastungsfaktor für das Unternehmen. Dort ist keine Besserung zu erkennen. Wie Südzucker selbst einräumt, verharrt der Weltmarktpreis für Zucker auf einem niedrigen Niveau. Hauptgrund seien hohe Lagerbestände in Indien, die kurzfristig über staatliche Stützungsmaßnahmen auf dem Weltmarkt vermarktet werden sollen.

Die Aktie des Schweizer Zementherstellers LafargeHolcim legt um 1,7 Prozent zu. Das Unternehmen hat sich gegen ein Gebot für die Bauchemiesparte von BASF entschieden. BASF notieren unverändert. Auch Heidelcement legen um 1,5 Prozent zu.

Bei Gerresheimer geht es nach dem Zahlenausweis um 1,3 Prozent vergab. Die Aktie des Windanlagen-Projektierers PNE schießt um 5 Prozent nach oben auf 4,04 Euro, nachdem Morgan Stanley Infrastructure Partners sein Übernahmegebot auf 4,00 Euro von 3,50 bis 3,80 Euro erhöht hat. Leicht positiv für Royal Dutch Shell wird der Ausblick für das Geschäft mit Erneuerbaren Energien gesehen. Die Aktien legen 0,4 Prozent zu.

Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.447,53 -0,42 -14,58 14,86

Stoxx-50 3.138,60 -0,49 -15,58 13,71

DAX 12.039,90 -0,45 -54,36 14,03

MDAX 25.107,53 -0,74 -188,37 16,30

TecDAX 2.702,38 -1,02 -27,96 10,29

SDAX 10.818,22 -0,64 -69,43 13,77

FTSE 7.136,33 -0,42 -30,17 6,52

CAC 5.490,70 -0,15 -8,44 16,07

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,55 0,00 -0,79

US-Zehnjahresrendite 1,57 -0,02 -1,11

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:20 Mi, 17:25 % YTD

EUR/USD 1,1019 +0,42% 1,0984 1,0981 -3,9%

EUR/JPY 118,32 +0,33% 118,09 117,91 -5,9%

EUR/CHF 1,0929 +0,05% 1,0925 1,0925 -2,9%

EUR/GBP 0,9008 +0,22% 0,8989 0,8984 +0,1%

USD/JPY 107,40 -0,07% 107,51 107,38 -2,1%

GBP/USD 1,2234 +0,21% 1,2219 1,2224 -4,2%

USD/CNH (Offshore) 7,1231 -0,21% 7,1140 7,1406 +3,7%

Bitcoin

BTC/USD 8.633,50 +0,99% 8.564,25 8.566,00 +132,1%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 52,32 52,59 -0,5% -0,27 +8,5%

Brent/ICE 58,09 58,32 -0,4% -0,23 +4,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.509,81 1.505,60 +0,3% +4,21 +17,7%

Silber (Spot) 17,78 17,76 +0,1% +0,02 +14,7%

Platin (Spot) 890,73 893,50 -0,3% -2,77 +11,8%

Kupfer-Future 2,59 2,57 +1,0% +0,02 -2,3%

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mod/gos

(END) Dow Jones Newswires

October 10, 2019 03:45 ET (07:45 GMT)

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