10.02.2016 10:05:51

MÄRKTE EUROPA/Wacklige Stabilisierung vor Yellen-Rede

   Von Herbert Rude

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Finanzmärkte stehen am Mittwoch ganz im Bann von US-Notenbankchefin Janet Yellen. Sie äußert sich am Nachmittag vor dem US-Repräsentantenhaus zur Geldpolitik. Im Vorfeld erholen sich die Aktienmärkte ganz leicht: Der Euro fällt etwas unter die Marke von 1,13 Dollar und damit auch unter sein Dreieinhalbmonatshoch vom Vortag. Das stützt den Aktienmarkt etwas. Auf der Aktienseite steigt der Dax um 0,6 Prozent auf 8.939 Punkte, nachdem er am Vortag auf den tiefsten Stand seit Oktober 2014 gefallen war. Auch der Euro-Stoxx liegt liegt mit 0,8 Prozent im Plus.

   Sollte Yellen wie am Markt erhofft von ihren Zinserhöhungsplänen abrücken, könnten sich die Aktienmärkte unter Führung der Wall Street auch nachhaltiger stabilisieren, heißt es im Handel. Allerdings könnte es je nach den Aussagen von Yellen Gegenwind von der Währungsseite geben, falls sich der Dollar weiter abschwäche.

   "Dann ist ein Anstieg Richtung 1,15 Dollar je Euro drin", sagt ein Devisenhändler. Besonders den DAX mit seinen exportorientierten Werten könnte eine solche Entwicklung bremsen. Zwar versucht auch die Europäische Zentralbank (EZB), den Euro zu schwächen. Angesichts einer Rendite der zweijährigen deutschen Staatsschuldentitel von minus 0,52 Prozent gilt eine weitere geldpolitische Lockerung in der Eurozone im März aber bereits als ausgemachte Sache.

   Andere Marktteilnehmer verweisen am Morgen auch schon wieder auf die anderen Risiken. "Die Sorgen um die Weltwirtschaft, die Ölpreise und im Fall Japans der starke Yen bestimmen heute Morgen das Geschehen", sagt Dirk Gojny von der Essener Nationalbank. Der feste Yen setzte die Kurse in Tokio weiter unter Druck. Auch in Europa könnte er nach wie vor zum Auflösen von Positionen führen, die in Erwartung einer schwächeren japanischen Währung mit billigen Yen-Krediten finanziert worden sind.

   Bei den Einzeltiteln stehen nach wie vor Deutsche Bank im Blickpunkt. Sie erholen sich um 3,8 Prozent auf 13,73 Euro. Als "eigentlich sehr gut" werten Händler Berichte über Pläne der Deutschen Bank, eigene Anleihen zurückkaufen zu wollen. Gemessen daran ist die Erholung nur schwach, nachdem der Kurs am Vortag auf den tiefsten Stand seit 1984 gefallen war. Allerdings sollen von den Anleihenplänen nach Berichten der Financial Times nur Senior Bonds und nicht die zuletzt im Fokus stehenden CoCo-Bonds betroffen sein. Commerzbank legen ebenfalls um 3 Prozent zu, der Bankenindex in Europa führt mit einem Plus von 1,3 Prozent die Gewinnerliste unter den Branchen an.

   Gut kommen am Markt die Geschäftszahlen der Telekom Austria an. "Der operative Gewinn liegt um 13 Prozent über der Konsensprognose, das sollte für etwas Erleichterung sorgen", sagt ein Händler. Der Umsatz liege ebenfalls leicht über der Konsensschätzung. Das sollte dem Kurs helfen, so der Marktteilnehmer weiter. Der Kurs steigt um gut 3 Prozent.

   Als "sehr ordentlich" werden auch die Geschäftszahlen der Bierbrauer Carlsberg und Heineken im Handel bezeichnet. Carlsberg steigen um 1,7 Prozent, Heineken liegen unverändert im Markt. Der Umsatz fiel bei beiden Unternehmen besser als von Analysten erwartet aus. Als "stark" wird bei Carlsberg der überraschende Sprung in die Gewinnzone im vierten Quartal hervorgehoben. Aufgrund hoher Abschreibungen hatten Analysten mit einem Verlustquartal gerechnet. Bei Heineken liegt die Dividende mit 1,30 Euro leicht über der Erwartung von 1,27 Euro. Sorgen mache allerdings der Ausblick von Heineken, der Konzern spricht von einem zunehmend herausfordernden Geschäft. Und Carlsberg will die Strategie überprüfen, Details dazu aber erst Mitte März bekanntgeben.

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