21.02.2024 12:49:45

MÄRKTE EUROPA/Vorsichtig aufwärts - HSBC sehr schwach

FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten geht es am Mittwoch zaghaft nach oben. Der DAX legt zur Mittagszeit um 0,4 Prozent auf 17.137 zu und entfernt sich damit von der 17.000er Marke in Richtung Rekordhoch 17.198. Für den Euro-Stoxx-50 geht es ebenfalls um 0,4 Prozent nach oben. Gegen den Trend verliert die Börse in London 0,8 Prozent. Das ist zum großen Teil der Kursschwäche von HSBC (-6%) geschuldet, die auch den Stoxx-50 (-0,4%) drückt.

"Trotz schwierigem Makro-Umfeld hält sich der DAX exzellent", sagt Thomas Altmann von QC Partners und weiter: "Bislang scheinen die Anleger keine Anzeichen von Höhenangst zu verspüren". Kleine Rücksetzer würden sofort als Kaufgelegenheit genutzt, vor allem von denen, die den starken Jahresbeginn verpasst hätten und jetzt in den Markt wollten oder müssten.

Die Blicke seien gespannt auf die Zahlen von Nvidia am Abend nach Börsenschluss in den USA gerichtet, heißt es. Ein Überbieten der Analystenerwartungen sei fast schon Pflicht, weil die Rally der Technologierwerte um das Thema KI auch das Rückgrat der Aufwärtsbewegung insgesamt an den US-Börsen sei. Das Thema KI strahle auf viele Wirtschaftsbereiche aus, nicht nur Technologie. Eine Enttäuschung bei Nvidia könnte daher auf breiter Front für Druck sorgen.

Fresenius operativ auf Kurs

Impulse bei den Einzelwerten liefert die Berichtssaison. Fresenius liegen nach anfänglich deutlich größeren Gewinnen nur noch 0,6 Prozent im Plus. Operativ sei das Gesundheitsunternehmen wieder auf Kurs, heißt es. Während der Umsatz zum Vorjahresquartal um 5 Prozent stieg, legte der operative Gewinn um 13 Prozent zu und damit deutlich stärker als im Konsens mit 6 Prozent erwartet.

Siemens Healthineers stellen mit minus 3,6 Prozent den größten Verlierer im DAX. Hier belasten laut Händlern schwache Vorlagen von Wettbewerbern. Das US-Unternehmen Teladoc Health habe einen schwächeren Ausblick gegeben. Und der schwächere Umsatz bei Teladoc lasse auf eine geringere Investitionsfreude auf Kundenseite schließen.

Auch SMA Solar leiden unter einer schwachen Vorlage aus den USA, und zwar von Solardedge. Deren Umsatz brach im vierten Quartal um 56 Prozent ein. In der Prognose für das laufende Quartal rechnet Solaredge mit rund 80 Prozent weniger Umsatz. SMA fallen um knapp 4,1 Prozent zurück.

Compugroup Medical wiederum steigen um 1,7 Prozent. Das Unternehmen kündigte eine Verdopplung der Dividende an. "Wichtig ist, dass das eine dauerhafte Änderung der Ausschüttungspolitik sein soll", kommentierte ein Händler.

Knaus Tabbert legen um 8,5 Prozent zu. Das Unternehmen hat im abgelaufenen Geschäftsjahr von der weiter starken Nachfrage nach Wohnmobilen und Wohnwagen profitiert und den Umsatz nach eigenen Angaben so deutlich gesteigert wie noch nie zuvor.

HSBC leidet unter Problemen in Hongkong und China

Die britisch-asiatische Bank HSBC leidet derweil offensichtlich zunehmend unter den Problemen am chinesischen Immobilienmarkt und dem politisch bedingten Rückzug internationaler Investoren aus Hongkong. Im vierten Quartal 2023 bescherten Rückstellungen und Einmaleffekte dem Geldhaus einen Nettoverlust. HSBC kündigte zwar an, für bis zu 2 Milliarden Dollar eigene Aktien kaufen zu wollen; für die Aktie geht es dennoch in London kräftig abwärts. Der Kurs von Standard Chartered - die Bank ist ebenfalls stark in Asien engagiert - gibt um 1,4 Prozent nach.

Ebenso nach Geschäftszahlen verbilligen sich in Wien Wienerberger um 6,4 Prozent. Laut den Raiffeisen-Analysten ist das operative Ergebnis 2023 im Rahmen der Erwartung ausgefallen - trotz einer schwächeren Umsatzentwicklung. Der Ausblick des Ziegelherstellers überzeuge aber nicht.

Rio Tinto (-1,4%) hat wegen gesunkener Aluminium- und Kupferpreise einen Rückgang des Jahresgewinns um 19 Prozent verbucht und kürzt nun die Ausschüttung an die Aktionäre.

Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.776,78 +0,3% 16,50 +5,7%

Stoxx-50 4.251,07 -0,4% -17,57 +3,9%

DAX 17.138,61 +0,4% 70,18 +2,3%

MDAX 25.770,41 +0,0% 12,10 -5,0%

TecDAX 3.354,05 -0,2% -6,83 +0,5%

SDAX 13.737,99 +0,1% 17,82 -1,6%

FTSE 7.657,08 -0,8% -62,13 -0,2%

CAC 7.807,65 +0,2% 12,43 +3,5%

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:30 Di, 17:09 % YTD

EUR/USD 1,0798 -0,1% 1,0811 1,0820 -2,2%

EUR/JPY 162,01 -0,1% 162,31 162,11 +4,1%

EUR/CHF 0,9509 -0,3% 0,9526 0,9524 +2,5%

EUR/GBP 0,8562 -0,0% 0,8560 0,8551 -1,3%

USD/JPY 150,05 +0,1% 150,14 149,84 +6,5%

GBP/USD 1,2610 -0,1% 1,2628 1,2652 -0,9%

USD/CNH (Offshore) 7,1995 -0,0% 7,1937 7,2016 +1,1%

Bitcoin

BTC/USD 51.098,26 -2,2% 51.619,45 51.772,46 +17,3%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 76,48 77,04 -0,7% -0,56 +5,7%

Brent/ICE 81,77 82,34 -0,7% -0,57 +6,3%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 23,885 23,63 +1,1% +0,26 -26,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.028,24 2.024,34 +0,2% +3,90 -1,7%

Silber (Spot) 23,09 23,03 +0,3% +0,07 -2,9%

Platin (Spot) 900,19 910,50 -1,1% -10,31 -9,3%

Kupfer-Future 3,87 3,87 +0,1% +0,00 -0,5%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/gos

(END) Dow Jones Newswires

February 21, 2024 06:49 ET (11:49 GMT)

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