16.02.2018 12:27:45

MÄRKTE EUROPA/Versöhnlicher Wochenschluss zeichnet sich ab

Von Thomas Leppert

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa notieren am Freitagmittag im Plus. Unterstützung erhielten sie zunächst von den Vorgaben der Wall Street. Aber rasch kamen auf dem höheren Niveau weitere Käufe an den Markt. Händler verweisen zudem auf den kleinen Verfall am Terminmarkt, der zwischenzeitlich Verkäufe ausgelöst haben soll. Am Mittag verfallen zunächst die Optionen auf die Indizes. Am Abend werden dann die Optionen auf die Einzelwerte abgerechnet.

Der DAX gewinnt 0,6 Prozent auf 12.421 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,8 Prozent auf 3.418 nach oben. Der Euro notierte am Morgen bei 1,2556 Dollar und damit auf dem höchsten Stand seit November 2014, seitdem hat er auf 1,2480 leicht nachgegeben. Impulse dürften vom Michigan-Index für das Verbrauchervertrauen am Nachmittag ausgehen. Erwartet wird ein leichter Rückgang auf 95 von 95,7.

Allianz liefert solide Zahlen

Für die Allianz-Aktie geht es am Mittag um 0,3 Prozent nach oben. Nachdem zunächst der Ausblick moniert wurde, setzen sich die guten Zahlen durch. Die DZ Bank ist im Großen und Ganzen zufrieden mit den Ergebnissen der Allianz im Geschäftsjahr 2017. Die Analysten machen "kleine positive Überraschungen" bei der Solvabilitätsquote und bei der Dividende aus. Die hohe Solvabilitätsquote lasse Raum für zusätzliche Aktienrückkäufe oder Akquisitionen, heißt es.

Vivendi brechen um 8 Prozent ein. Nach einem wie erwartet guten Jahr 2017 bemängeln Analysten den fehlenden Ausblick. Goldman Sachs merkt an, dass dies bei einigen Anlegern Missfallen auslösen könnte. Auch habe die Tochter Havas die Erwartungen nicht erfüllen können.

Starke Marge bei Renault - Saab brechen ein

Von einer günstigen Margenentwicklung sprechen Marktteilnehmer bei Renault. Während der Umsatz die Erwartungen getroffen habe, liege der operative Gewinn leicht darüber. Die Dividendenerhöhung spreche ebenfalls für die Aktie. Für Erleichterung bei den Anlegern dürfte auch sorgen, dass Carlos Ghosn den Konzern für weitere vier Jahre lenken wird. Renault steigen 2,8 Prozent. Dagegen stürzen Saab nach schwachen Zahlen um 8 Prozent ein.

EDF handeln mit Aufschlägen von 6,6 Prozent sehr fest. Trotz eines Umsatzrückgangs hat EDF im vergangenen Jahr mehr verdient. "Das kommt gut an", sagt ein Händler. Zudem sei der Kurs zuletzt mit den Zinsängsten stark gefallen und probe nun die Erholung. Die Dividendenrendite sei mit dem Vorschlag von 46 Cent hoch. Eni gewinnen immerhin 0,7 Prozent. Der Nettogewinn hat sich im vierten Quartal versechsfacht. "Mit den höheren Ölpreisen bleiben die Aussichten günstig", sagt ein Händler.

Von guten Zahlen sprechen Marktteilnehmer bei Danone. Die Analysten von Investec stellen mit Blick auf das Umsatzwachstum von Danone im vierten Quartal von 3,7 Prozent fest, im Unterschied zu Nestle habe dieses über den Erwartungen gelegen. Das China-Geschäft habe sich sowohl bei Wasser als auch bei Kindernahrung erholt. Bei der Integration des übernommenen US-Unternehmens Whitewave liege Danone offenbar vor dem Zeitplan. Danone gewinnen 2,6 Prozent.

HNA reduziert Beteiligung an Deutsche Bank

Händler bleiben skeptisch bei der Deutschen Bank. Sie verweisen darauf, dass der chinesische Großaktionär HNA den Anteil weiter abgebaut hat auf nun 8,8 Prozent nach zuletzt 9,2 Prozent. Zwar will HNA an der Beteiligung festhalten. "Das hängt aber auch von der Entwicklung der finanziellen Situation ab", heißt es. Die chinesische Gruppe hat hohe Schulden von mehr als 100 Milliarden Dollar, wie sie selber schätzt. "Damit bleiben Erholungsansätze in Deutsche Bank fragil", sagt der Händler. Die Aktie legt 0,3 Prozent zu.

JP Morgan hat laut Händlern 9,25 Millionen Aktien von Scout24 aus dem Besitz der Willis Lux Holding zu 36,50 Euro das Stück platziert. Die Aktie hat die Platzierung gut verdaut und steigt 0,6 Prozent auf 36,98 Euro. Scout 24 wird immer wieder als MDAX-Kandidat gehandelt. Nach einer Hochstufung auf "Buy" durch Kepler geht es für Hamburger Hafen gleich um 8 Prozent nach oben.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.419,87 0,89 30,24 -2,40

Stoxx-50 3.049,47 0,82 24,86 -4,04

DAX 12.423,75 0,63 77,58 -3,82

MDAX 26.097,16 0,98 252,26 -0,40

TecDAX 2.562,23 1,10 27,87 1,31

SDAX 12.047,24 0,67 80,00 1,35

FTSE 7.282,73 0,66 47,92 -5,89

CAC 5.268,85 0,89 46,34 -0,82

Bund-Future 158,17 0,41 -2,23

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.13 Uhr Do, 17:10 Uhr % YTD

EUR/USD 1,2482 -0,15% 1,2539 1,2480 +3,9%

EUR/JPY 132,54 -0,12% 132,76 132,75 -2,0%

EUR/CHF 1,1514 -0,16% 1,1531 1,1539 -1,7%

EUR/GBP 0,8870 +0,02% 0,8873 1,1267 -0,2%

USD/JPY 106,18 +0,03% 105,86 106,36 -5,7%

GBP/USD 1,4072 -0,16% 1,4131 1,4063 +4,1%

Bitcoin

BTC/USD 9.713,40 -3,59% 9.886,61 9.815,15 -32,38

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 61,47 61,34 +0,2% 0,13 +1,7%

Brent/ICE 64,53 64,33 +0,3% 0,20 -2,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.358,29 1.353,50 +0,4% +4,79 +4,3%

Silber (Spot) 16,86 16,87 -0,0% -0,00 -0,4%

Platin (Spot) 1.009,05 1.001,00 +0,8% +8,05 +8,6%

Kupfer-Future 3,26 3,25 +0,3% +0,01 -1,3%

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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/raz

(END) Dow Jones Newswires

February 16, 2018 06:27 ET (11:27 GMT)

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