FTSE MIB
22.04.2013 18:51:33
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MÄRKTE EUROPA/US-Häusermarkt hält Europas Börsen in Schach
Von BENJAMIN KRIEGER
Einen freundlichen Start in die neue Börsenwoche haben Europas Aktien hingelegt. Die Mehrzahl der europäischen Blue-Chips konnte zulegen. Auf dem G20-Gipfel in Washington haben die Finanzminister am Wochenende grünes Licht für Japans lockere Geldpolitik gegeben. Die Aussicht auf heißlaufende Notenbankpressen stützte die Risikoneigung und sorgte für Aktienkäufe. Die Börsen in Mailand, Madrid, Frankfurt und Brüssel meldeten Kursgewinne. Der Dax stieg um 0,2 Prozent auf 7.478 Punkte und der Euro-Stoxx-50 rückte um 0,3 Prozent auf 2.584 Zähler vor.
Allerdings fielen die Kurse im späten Handel von ihren Tageshöchstständen zurück. Ein überraschender Rückgang der Hausverkäufe in den USA im März - erwartet worden war ein Anstieg - ließ Investoren wieder etwas vorsichtiger werden. Der Bestand an unverkauften Häusern stieg auf den höchsten Stand seit November. Am Immobilienmarkt hängt ein guter Teil des US-Konsums. Die Börsen in London, Zürich, Amsterdam und Stockholm rutschten leicht ins Minus.
Europaweiter Spitzenreiter war die Mailänder Börse mit einem Anstieg von 1,7 Prozent. Die Wiederwahl Giorgio Napolitanos als Staatspräsident sorgt dort für Kauflaune. Es macht sich Hoffnung breit, dass es nach einer monatelangen politischen Hängepartie nun zur Bildung einer großen Koalition in dem schuldengeplagten Land kommen wird. Daraufhin fielen die Zinsaufschläge, die Investoren beim Kauf italienischer Staatsanleihen fordern, auf den niedrigsten Stand seit Anfang März.
Die Hoffnung auf eine Regierung in Italien stützte vor allem die Kurse der Banken, die europaweit im Schnitt um ein Prozent zulegten. Italienische Papiere wie Unicredit, Intesa Sanpaolo, Banco Popolare und UBI Banca führten die Gewinner an, sie verteuerten sich zwischen 1,8 und 4,5 Prozent.
Commerzbank-Aktien fielen dagegen um 4,5 Prozent auf ein neues Rekordtief von 1,09 Euro. Damit ist sie nur noch hauchdünn von einem Pennystock entfernt. Am Freitag hatte der Vorstandschef Martin Blessing auf der Hauptversammlung keine Prognosen für dieses und nächstes Jahr gegeben. Zudem steht der Bank in den kommenden Wochen eine umfangreiche Kapitalerhöhung ins Haus.
Unbeeindruckt vom Streik stiegen Lufthansa-Aktien um 1,4 Prozent. Am Dienstag soll der Flugbetrieb wieder weitgehend planmäßig vonstatten gehen, nachdem am Montag fast alle Flüge in Deutschland und Europa abgesagt werden mussten. Händler begründeten den vom Streik unbeeindruckten Aktienkurs auch damit, dass die Aktie in den drei vergangenen Handelstagen bereits um 4,5 Prozent gefallen war.
Für den Dünegmittelproduzent K+S wird die Erschließung eines Kaliförderprojekts in Kanada um rund ein Viertel teurer. Die Aktie fiel daraufhin um 3,7 Prozent zurück. "Offensichtlich war das ursprüngliche Budget zu optimistisch angesetzt", vermutete ein Händler.
Aktien von Philips verloren 5,2 Prozent. Analysten kommentierten, die Niederländer hätten im ersten Quartal in den Sparten Lichttechnik und Medizintechnik schwächer abgeschnitten als erwartet. Aktien von Siemens, die ebenfalls in diesen Geschäftsfeldern tätig ist, legten leicht zu.
Der Schweizer Kraftwerksbauer ABB kauft für rund eine Milliarde Dollar die US-Gesellschaft Power-One. Diese fertigt Wechselrichter für die Solarbranche. In Zürich gaben ABB-Aktien um 1,2 Prozent nach, während Papiere von Power-One in New York um 57 Prozent nach oben schossen. Papiere von SMA Solar, die ebenfalls Wechselrichter herstellt, stiegen um 4,7 Prozent.
Kräftige Kursgewinne gab es am Euro-Rentenmarkt. Der Bund-Future, ein rege gehandelter Terminkontrakt auf Bundesanleihen, legte im Verlauf des Handels sukzessive zu. "Es scheint sich die Tendenz der vergangenen Woche fortzusetzen, dass die Märkte eine Zinssenkung der EZB antizipieren", sagt Ralf Umlauf von der Helaba. Zuletzt hätten sich gleich mehrere EZB-Vertreter zum Zins geäußert, die Chancen für eine Zinssenkung im Mai seien gestiegen. Sinkende Zinsen sind gleichbedeutend mit steigenden Notierungen von Anleihen.
Im Währungshandel wertete der Yen nach dem G20-Gipfel vom Wochenende wieder etwas auf. Der US-Dollar scheiterte erneut am Sprung über die psychologisch wichtige 100-Yen-Marke. Über dieser handelte der Greenback letztmals im April 2009. Im Tageshoch kostete der Dollar 99,89 Yen. Der Euro pendelte im Verlauf des Tages in einer engen Spanne um 1,3050 Dollar. Die politischen Nachrichten aus Italien konnten die Gemeinschaftswährung also nicht befeuern.
Europäische Schlussbörsen vom Montag, 22. April .=== . Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2.583,62 8,46 +0,3% -2,0 . Stoxx-50 2.627,67 3,35 +0,1% 1,9 . Stoxx-600 285,68 0,47 +0,2% 2,1 Frankfurt XETRA-DAX 7.478,11 18,15 +0,2% -1,8 London FTSE-100 6.280,62 -5,97 -0,1% 6,5 Paris CAC-40 3.652,13 0,17 0% 0,3 Amsterdam AEX 340,07 -1,61 -0,5% -0,8 Athen ATHEX-20 310,62 8,45 +2,8% 0,3 Brüssel BEL-20 2.587,62 33,71 +1,3% 4,5 Budapest BUX 17.872,89 -255,47 -1,4% -1,7 Helsinki OMXH-25 2.188,15 8,86 +0,4% -1,0 Istanbul ISE NAT. 30 102.742,86 845,83 +0,8% 5,1 Kopenhagen OMXC-20 524,65 -0,23 -0,0% 5,7 Lissabon PSI 20 5.819,56 32,97 +0,6% 3,5 Madrid IBEX-35 7.915,50 112,20 +1,4% -1,7 Mailand FTSE-MIB 16.021,71 260,93 +1,7% -1,5 Moskau RTS 1.329,14 -7,32 -0,5% -13,0 Oslo OBX 428,47 -1,13 -0,3% 4,4 Prag PX 953,62 12,06 +1,3% -8,2 Stockholm OMXS-30 1.143,30 -4,01 -0,3% 3,5 Warschau WIG-20 2.278,07 0,36 +0,0% -12,0 Wien ATX 2.352,58 8,88 +0,4% -2,0 Zürich SMI 7.609,10 -9,66 -0,1% 11,5
DEVISEN zuletzt '+/- % Mo, 8.21 Uhr Fr, 17.28 Uhr EUR/USD 1,3051 -0,08% 1,3061 1,3083 EUR/JPY 129,6791 -0,49% 130,3213 129,8809 EUR/CHF 1,2201 0,12% 1,2186 1,2184 USD/JPY 99,3475 -0,43% 99,7790 99,2850 GBP/USD 1,5273 0,30% 1,5227 1,5260 .=== Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com
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April 22, 2013 12:20 ET (16:20 GMT)
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