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01.02.2019 16:04:51

MÄRKTE EUROPA/US-Arbeitsdaten setzen kaum Akzente - Wirecard brechen ein

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Bekanntgabe der US-Arbeitsmarktdaten setzt am Freitagnachmittag keine großen Akzente an Europas Börsen. Die US-Wirtschaft hat im Januar 304.000 neue Stellen geschaffen und damit deutlich mehr als die erwarteten 170.000. Allerdings wurden die Vormonate zum Teil deutlich nach unten revidiert. Auch stieg die Arbeitslosenquote leicht auf 4 Prozent, was unter anderem auf die US-Haushaltssperre zurückzuführen ist.

Der DAX verliert 0,4 Prozent auf 11.132 Punkte, auch belastet vom neuerlichen Kurseinbruch der Wirecard-Aktie. Für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,1 Prozent auf 3.158 nach unten. Zwar gibt es positives Echo auf den bisherigen Verlauf der Handelsgespräche zwischen China und den USA, beide Seiten sprechen von Fortschritten. Ein Durchbruch wurde aber offensichtlich noch nicht erzielt. Leicht negativ wird der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe aus China gewertet, der mit 48,3 auf dem niedrigsten Niveau seit drei Jahren liegt.

Nicht stützend für das Börsenumfeld ist die bislang nur mau laufende Berichtssaison in Europa. Bisher lägen die Gewinnausweise 8,1 Prozent unter der Konsensschätzung der Analysten, heißt es aus dem Hause Oddo BHF. Verglichen mit dem langfristigen Minus von 3,9 sei dies ein "unbefriedigender Wert". Allerdings sei das Datenmaterial noch recht dünn, erst 26 der im Stoxx-600 enthaltenen Unternehmen haben Geschäftszahlen vorgelegt.

Wirecard brechen nach neuen "FT"-Vorwürfen wieder ein

Wirecard gehen am Nachmittag auf Talfahrt und brechen nach neuen Vorwürfen in einem Artikel der "Financial Times" um 22,6 Prozent ein. In dem Bericht heißt es, dass eine Rechtsanwaltskanzlei, die im Auftrag von Wirecard ein Gutachten erstellt haben soll, Hinweise auf Buchungs-Fälschungen in der Singapur-Niederlassung des Unternehmens gefunden habe. Erst vor zwei Tagen hatte die "FT" in einem Artikel ähnliche Vorwürfe erhoben. Wirecard hat beide Berichte als unbegründet zurückgewiesen.

Deutsche Bank verlieren 2,4 Prozent. Die Geschäftszahlen sind unter den Erwartungen ausgefallen. Der Nettoverlust im vierten Quartal sei mit 425 Millionen Euro zwar wesentlich kleiner als im Schlussquartal 2017 (2,4 Milliarden Euro), habe die Konsenserwartung von minus 324 Millionen Euro aber dennoch verfehlt, so CFRA. Die Ergebnisse in der Sparte Corporate & Investment Banking seien weiterhin schwach, heißt es weiter.

Nach Zahlen, die Licht und Schatten enthielten, geht es für DWS um 1,2 Prozent nach oben. Positiv hebt die UBS hervor, dass der bereinigte Vorsteuergewinn auf 160 Millionen Euro gestiegen ist. Negativ seien aber Mittelabflüsse von 7 Milliarden Euro.

Danske gesucht trotz etwas schwächerer Zahlen

Trotz etwas unter den Erwartungen gebliebener Zahlen für das vierte Quartal gewinnen Danske Bank 3,9 Prozent. Trotz der Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Geldwäscheskandal bescheinigt die UBS den Dänen eine signifikante Werthaltigkeit. Die Bank sei in allen Heimatmärkten gewachsen und gehe davon aus, in Schweden und Norwegen im laufenden Jahr schneller als der Markt zu wachsen. Die aktuellen Kursgewinne relativieren sich aufgrund der Tatsache, dass die Aktie auf Jahressicht fast die Hälfte an Wert verloren hat.

Für die Aktie der spanischen Bank Caixa geht es um 6,8 Prozent nach unten. "Der Gewinn hat die Markterwartung im Schlussquartal verfehlt", so ein Marktteilnehmer. Dabei wurde er von Einmalaufwendungen belastet. Wie bei den Wettbewerbern zu beobachten, belastete das schwierige Marktumfeld das Handelsergebnis. Die Einnahmeentwicklung der Spanier verlief dagegen nach Plan.

Vonovia platziert Deutsche-Wohnen-Anteile

Vonovia hat den Anteil an Deutsche Wohnen im Volumen von rund 700 Millionen Euro zu einem Preis von 41,50 Euro je Anteilsschein platziert. Der Kurs gibt um 2,1 Prozent nach auf 42,69 Euro. Vonovia legen dagegen 1,1 Prozent zu. Credit Suisse hat die Aktien auf "Outperform" von "Underperform hochgenommen.

Nach Zahlen verlieren Talktalk 8,2 Prozent. Analysten bemängeln, dass im dritten Quartal der durchschnittliche Erlös pro Mobilfunkkunde gesunken sei. Zudem hat das Unternehmen den 2019er-Ausblick für den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen wegen der Umstellung des Rechnungslegungsverfahrens gesenkt und liegt nun unter der Schätzung der Analysten.

In Stockholm steigen Electrolux um 12,2 Prozent. Der Hersteller von Haushaltsgeräten hat die Prognosen übertroffen, beim Umsatz deutlich und beim Gewinn noch stärker um etwa 15 Prozent. Im neuen Jahr dürften Preiserhöhungen die negativen Effekte durch höhere Rohstoffpreise und Zölle wettmachen.

Thyssenkrupp-CEO wirbt für Aufspaltung

Thyssenkrupp-Chef Guido Kerkhoff hat bei den Aktionären auf der Hauptversammlung für die Aufspaltung in einen Industriekonzern und einen Werkstoffkonzern geworben, die im nächsten Jahr vollzogen werden soll. Daneben hat Kerkhoff die Prognose für das laufende Jahr bestätigt, was bei den Aktionären auf ein positives Echo zu stoßen scheint. Die Aktie gewinnt 2,9 Prozent.

Daimler gewinnen 1,8 Prozent auf 52,61 Euro. Morgan Stanley rät bei Daimler nun zum Kauf. Dagegen verlieren Adidas 3,8 Prozent, nachdem die Analysten der UBS den Titel auf "Neutral" von "Kaufen" gesenkt haben.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.157,78 -0,05 -1,65 5,21

Stoxx-50 2.896,26 -0,03 -0,87 4,93

DAX 11.132,29 -0,37 -40,81 5,43

MDAX 23.698,77 0,10 24,25 9,78

TecDAX 2.523,85 -2,47 -63,81 3,01

SDAX 10.535,86 -0,15 -16,12 10,80

FTSE 6.996,99 0,40 28,14 3,58

CAC 5.004,70 0,24 11,98 5,79

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 0,16 0,01 -0,08

US-Zehnjahresrendite 2,68 0,05 0,00

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:19 Uhr Do, 17.15 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1458 +0,11% 1,1441 1,1460 -0,1%

EUR/JPY 125,24 +0,53% 124,63 124,73 -0,4%

EUR/CHF 1,1406 +0,21% 1,1392 1,1389 +1,3%

EUR/GBP 0,8765 +0,36% 0,8736 0,8713 -2,6%

USD/JPY 109,31 +0,43% 108,91 108,83 -0,3%

GBP/USD 1,3076 -0,23% 1,3098 1,3147 +2,5%

Bitcoin

BTC/USD 3.434,25 +0,31% 3.394,84 3.411,38 -7,7%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 54,28 53,79 +0,9% 0,49 +18,7%

Brent/ICE 61,64 60,84 +1,3% 0,80 +13,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.318,66 1.321,00 -0,2% -2,35 +2,8%

Silber (Spot) 15,97 16,07 -0,6% -0,10 +3,1%

Platin (Spot) 828,50 821,50 +0,9% +7,00 +4,0%

Kupfer-Future 2,78 2,78 -0,2% -0,00 +5,7%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/cln

(END) Dow Jones Newswires

February 01, 2019 10:05 ET (15:05 GMT)

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