30.10.2018 15:15:43

MÄRKTE EUROPA/Uneinheitlich - Berichtssaison macht Kurse

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten setzt sich auch am Dienstagnachmittag keine einheitliche Tendenz durch. Der DAX kommt um 0,1 Prozent zurück auf 11.321 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt ebenfalls um 0,1 Prozent nach. Während die feste Wall Street die Stimmung stützt, wird die Stimmung von neuen deutschen Inflationsdaten etwas gebremst. Statt der erwarten 2,4 Prozent zeigt sich eine Inflation von 2,5 Prozent.

"Generell bleiben die Marktteilnehmer vorsichtig", sagt ein Händler. Sie nutzten nun tendenziell eher Erholungen zum Verkauf als Rücksetzer zum Einstieg.

Daneben macht die Berichtsaison die Kurse. Allein aus dem DAX haben mit Deutsche Börse, Volkswagen, Wirecard, Beiersdorf und Lufthansa fünf Unternehmen neue Zahlen vorgelegt.

Lufthansa im Sinkflug - VW auf der Überholspur

Größter Verlierer im DAX sind Lufthansa mit einem Minus von 7,2 Prozent. Die Fluggesellschaft hat in den ersten neun Monaten vor allem wegen der Integrationskosten bei Eurowings deutlich weniger verdient als im Vorjahreszeitraum. Auch höhere Ausgaben für Treibstoff und Technik sowie Wartung und die Kosten im Zusammenhang mit Verspätungen und Flugausfällen belasteten das Ergebnis. Die Analysten von Davy stufen das bereinigte EBIT als enttäuschend ein, auch der Ausblick führt zu Vorsicht unter den Anlegern. Die Lufthansa rechnet für das kommende Jahr mit 900 Millionen Euro zusätzlichen Ausgaben für Kerosin nach einem Plus von bereits 850 Millionen in diesem Jahr - und das auf vergleichbarer Basis, wie Lufthansa sagt.

VW ziehen dagegen um fast 3,6 Prozent an. Trotz eines schwierigen Branchenumfelds hat der Konzern den operativen Gewinn im dritten Quartal deutlich gesteigert, bei nur etwas höheren Umsätzen. Allerdings zeigen sich auch in den Geschäftszahlen des Wolfsburger DAX-Konzerns die Spuren der sich abschwächenden Nachfrage und Verzögerungen infolge des neuen Abgasmessverfahrens. Sowohl bei Audi als auch bei der Kernmarke VW sank die operative Marge in den ersten neun Monaten spürbar.

Wirecard geben um 0,9 Prozent nach. Der DAX-Neuling hat Umsatz und operativen Gewinn im dritten Quartal zwar erheblich gesteigert, die Prognose für das Gesamtjahr hat Wirecard aber trotzdem nur bestätigt.

Während der Kurs der Deutschen Börse kaum auf die leicht besser als erwartet ausgefallenen Geschäftszahlen reagiert, geben Beiersdorf nach dem Ergebnis des Konsumgüterkonzerns um 3 Prozent nach. Die Umsätze sind laut Bryan Garnier im dritten Quartal etwas schwächer ausgefallen als erwartet.

Konsumgütersektor enttäuscht

Laut Marktteilnehmern leiden Beiersdorf-Aktien aber auch unter schwachen Zahlen von Reckitt Benckiser. "Reckitt hat beim Wachstum auf vergleichbarer Basis enttäuscht", sagt ein Händler. Reckitt spreche von 2 bis 3 Prozent, die Analystenschätzungen seien jedoch mit bis zu 4 Prozent höher gewesen, obwohl das abnehmende Momentum bereits einbezogen worden war. Die Aktien fallen in London um 5 Prozent.

Als leicht enttäuschend stuft ein Aktienhändler die Zahlen der französischen Bank BNP Paribas ein. Der operative Gewinn habe die Markterwartung verfehlt. Hier belasteten gesunkene Einnahmen und höhere Ausgaben. Aber auch die Einnahmen fielen auf 10,35 von 10,39 Milliarden Euro zuvor. Die Aktie notiert 3,3 Prozent schwächer, im Sog geben auch Societe Generale und Credit Agricole nach.

Gute Zahlen aus der zweiten Reihe

Positiv überrascht zeigen sich Händler von den Zahlen, die Aixtron vorgelegt hat. Den erhöhten Ausblick für das Gesamtjahr habe man nicht auf dem Radar gehabt. In Folge schießt die Aktie um gut 15 Prozent nach oben.

Als überraschend gut werden auch die Gewinne von Qiagen bewertet. "Das Sahnehäubchen ist dann noch eine leicht erhöhte EPS-Prognose", meint ein Händler mit Blick auf den Gewinn je Aktie 2018. Der Gewinnbeitrag komme aus allen Segmenten. Der Kurs gewinnt knapp 5 Prozent.

Eine Prognosesenkung ließ die Aktie des Automobilzulieferers Schaeffler zeitweise um gut 9 Prozent einbrechen. Aktuell reduziert sich das Minus auf 4 Prozent.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.142,15 -0,41 -12,78 -10,33

Stoxx-50 2.889,87 -0,25 -7,19 -9,06

DAX 11.286,20 -0,43 -49,28 -12,63

MDAX 23.610,13 -0,44 -103,27 -9,89

TecDAX 2.563,07 0,40 10,22 1,35

SDAX 10.761,22 0,13 13,96 -9,47

FTSE 7.020,74 -0,08 -5,58 -8,60

CAC 4.962,03 -0,55 -27,32 -6,60

Bund-Future 160,39 -0,07 2,69

DEVISEN zuletzt +/- % Di 0820 Uhr Mo 1710 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1367 -0,06% 1,1377 1,1391 -5,4%

EUR/JPY 128,29 +0,40% 128,27 128,13 -5,2%

EUR/CHF 1,1403 +0,07% 1,1394 1,1399 -2,6%

EUR/GBP 0,8906 +0,23% 0,8890 0,8898 +0,2%

USD/JPY 112,86 +0,47% 112,69 112,45 +0,2%

GBP/USD 1,2763 -0,29% 1,2802 1,2804 -5,6%

Bitcoin

BTC/USD 6.337,53 +0,2% 6.347,70 6.351,23 -53,6%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 J. -0,63 -0,63 -0,02

Deutschland 10 J. 0,37 0,38 -0,06

USA 2 Jahre 2,84 2,82 0,95

USA 10 Jahre 3,11 3,09 0,70

Japan 2 Jahre -0,12 -0,13 0,01

Japan 10 Jahre 0,12 0,10 0,07

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 65,63 67,04 -2,1% -1,41 +13,0%

Brent/ICE 75,48 77,34 -2,4% -1,86 +19,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.225,12 1.229,86 -0,4% -4,74 -6,0%

Silber (Spot) 14,49 14,48 +0,1% +0,02 -14,4%

Platin (Spot) 837,25 833,50 +0,4% +3,75 -9,9%

Kupfer-Future 2,69 2,74 -2,0% -0,05 -19,8%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/raz

(END) Dow Jones Newswires

October 30, 2018 10:15 ET (14:15 GMT)

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