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23.08.2022 16:03:43

MÄRKTE EUROPA/Stabilisierungstag - Einkaufsmanagerdaten bewegen kaum

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem Abverkauf zum Wochenstart treten die europäischen Aktienmärkte am Dienstag nach einem etwas leichteren Handelsstart auf der Stelle. Von den Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone kamen kaum Impulse, sie fielen insgesamt durchwachsen aus, teils unter und teils über den Erwartungen. Der Handel verläuft in ruhigen Bahnen, zumal auch die Handelseröffnung an der Wall Street keine Impuls setzt. Der DAX notiert kaum verändert bei 13.228 Punkten, der Euro-Stoxx ist ebenfalls wenig bewegt mit 3.655 Punkten.

Am Anleihemarkt geht der Anstieg der Renditen in Erwartung steigender Leitzinsen weiter, wenn auch nicht ganz so rasant wie an den Vortagen. Die deutsche Zehnjahresrendite hat sich innerhalb einer Woche von rund 0,90 auf 1,34 Prozent nach oben bewegt.

Der Euro liegt mit 0,9964 Dollar weiter klar unter der Parität, der Dollar bewegt sich damit weiter im Bereich eines Allzeithochs seit Einführung des Euro 2002. Der Markt rechne damit, dass US-Notenbankchef Jerome Powell am Freitag auf dem jährlich stattfindenden internationalen Notenbankertreffen in Jackson Hole weitere Zinserhöhungen ankündigen werde, sagt Francesco Pesole, Währungsanalyst bei ING. Hinzu komme die Nachfrage nach sicheren Häfen wie eben dem Dollar, weil aktuell Risikoscheu dominiere. Gleichzeitig verschlechterten weiter steigende Gaspreise die Aussichten für Länder außerhalb der USA, vor allem in der Eurozone, sagt Pesole.

Einkaufsmanagerdaten deuten Winterrezession an

Erwartungsgemäß signalisieren die Industrie-Einkaufsmanagerindizes aus Deutschland und der Eurozone eine schwächere wirtschaftliche Entwicklung, wenn auch auf zum Vormonat etwas erhöhten Niveau. Martin Moryson, Chefvolkswirt Europa bei der DWS, sieht einen Lichtblick in der deutschen Industrie, wo sich die Gesamteinschätzung leicht verbessert hat und mit 49,8 nahe an der "Normallage 50" ist. Auch die Auftragseingänge hätten sich leicht verbessert, genauso wie die Einstandspreise. Hierbei müsse allerdings berücksichtigen werden, dass sich die jüngsten dramatischen Anstiege bei den Strompreisen in den Daten noch nicht niedergeschlagen hätten. Derweil hätten sich die Geschäftserwartungen verbessert und lägen mit 54,2 Punkten sogar deutlich im expansiven Bereich.

Die Zahlen fügten sich in das Bild, das sich über das Winterhalbjahr die deutsche und in Folge auch die europäische Wirtschaft abschwächen werde, eine schwere Rezession aber vermutlich verhindert werden könne, so Moryson weiter. Der Preisdruck halte unvermindert an, ziehe den Konsumenten das Geld aus dem Portemonnaie und dürfte für eine Konsumflaute über das Winterhalbjahr sorgen.

Citi für Reeder weniger optimistisch

Am Aktienmarkt liegen vor dem Hintergrund der Energiekrise erneut Öl- und Gaswerte (+2,6%) sowie Rohstoffaktien (+1,9%) an der Spitze. Autoaktien zeigen sich nach dem deutlichen Vortagesminus um 1,3 Prozent erholt. Am Ende rangieren die vortags noch stabilen Pharmaaktien (-1,6%). Auch die als defensiv geltenden Lebensmittelwerte (-1,3%) geben deutlicher nach.

Uniper können sich um 3,8 Prozent und Fortum um 2,6 Prozent erholen. Litten sie zuletzt noch stark unter dem weiter stark steigenden Gaspreis, werden sie nun mit dem aktuell rund 4 Prozent billigeren Gas wieder gekauft.

Aktien von Container-Reedereien stehen unter Druck nach einer sehr negativen Studie der Citigroup. Die Analysten sähen eine noch größere Abschwächung der Weltwirtschaft als bisher eingepreist. Frachtraten und Volumen dürften sinken und es könnten sogar Allianzen auseinanderbrechen, die bisher die Kapazitätsangebote stabilisiert hätten. Moeller-Maersk (-2,9%) und Hapag-Lloyd (-6%) wurden auf "Sell" abgestuft.

Um 1,8 Prozent nach oben geht es bei TAG Immobilien nach den Halbjahreszahlen. Für Zuversicht sorgten der bestätigte Jahresausblick und besser als erwartete operative Kennzahlen, heißt es. Ebenfalls nach der Vorlage von Halbjahreszahlen verbilligen sich Dermapharm um 4,4 Prozent.

In London verlieren Wood Group gut 2 Prozent. Die Zahlen zum ersten Halbjahr sind fast durchweg niedriger ausgefallen. Positiv stellt eToro-Analyst Adam Vettese den Auftragsbestand des Ingenieur- und Beratungsunternehmen heraus. Der enttäuschende Cashflow und die hohe Verschuldung machten aber die Wiederaufnahme von Dividenden bis mindestens nächstes Jahr unwahrscheinlich.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.659,54 +0,0% 1,32 -14,9%

Stoxx-50 3.633,91 -0,6% -21,58 -4,8%

DAX 13.239,91 +0,1% 9,34 -16,7%

MDAX 26.084,28 +0,3% 74,59 -25,7%

TecDAX 3.014,84 -0,9% -26,65 -23,1%

SDAX 12.306,24 +0,3% 37,82 -25,0%

FTSE 7.484,52 -0,7% -49,27 +2,2%

CAC 6.371,26 -0,1% -7,48 -10,9%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 1,35 +0,04 +1,53

US-Zehnjahresrendite 3,03 +0,01 +1,52

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 7:45 Uhr Mo, 18:07 % YTD

EUR/USD 0,9996 +0,5% 0,9921 0,9937 -12,1%

EUR/JPY 136,68 -0,0% 136,18 136,70 +4,4%

EUR/CHF 0,9626 +0,4% 0,9571 1,0361 -7,2%

EUR/GBP 0,8442 -0,1% 0,8441 0,8452 +0,5%

USD/JPY 136,81 -0,5% 137,23 137,55 +18,9%

GBP/USD 1,1841 +0,6% 1,1753 1,1756 -12,5%

USD/CNH (Offshore) 6,8485 -0,3% 6,8691 6,8730 +7,8%

Bitcoin

BTC/USD 21.525,21 +2,1% 21.025,97 21.389,61 -53,4%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 93,10 90,36 +3,0% +2,74 +31,2%

Brent/ICE 98,90 96,48 +2,5% +2,42 +32,8%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 267,00 276,75 -3,5% -9,75 +324,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.747,38 1.736,31 +0,6% +11,07 -4,5%

Silber (Spot) 19,11 19,04 +0,4% +0,07 -18,0%

Platin (Spot) 876,55 879,33 -0,3% -2,78 -9,7%

Kupfer-Future 3,71 3,65 +1,5% +0,06 -16,3%

YTD zu Vortagsschluss

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/gos

(END) Dow Jones Newswires

August 23, 2022 10:02 ET (14:02 GMT)

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A.P. Moeller - Maersk A-S (A) 1 572,00 3,90% A.P. Moeller - Maersk A-S (A)
A.P. Moeller - Maersk A-S (B) 1 643,00 2,46% A.P. Moeller - Maersk A-S (B)
Dermapharm Holding SE 35,45 -1,12% Dermapharm Holding SE
Fortum Oyj 14,10 -1,23% Fortum Oyj
Hapag-Lloyd AG 151,10 -1,05% Hapag-Lloyd AG
John Wood Group Plc 0,62 2,39% John Wood Group Plc
TAG Immobilien AG 15,35 -2,42% TAG Immobilien AG

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