14.06.2016 16:40:47
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MÄRKTE EUROPA/Stabilisierungsansatz - DAX deutlich über Tief
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach viereinhalb Tagen mit Verlusten erholen sich die Kurse an den europäischen Aktienmärkten am Dienstagnachmittag etwas von ihren jüngsten Tiefs. Der Dax verliert aktuell noch 0,6 Prozent auf 9.596 Punkte, damit steht er allerdings 86 Punkte über seinem Tagestief. Marktteilnehmer sprechen von einem Stabilisierungsansatz, ausgelöst von günstigen US-Konjunkturdaten. So sind die Einzelhandelsumsätze im Mai um 0,5 Prozent gestiegen und damit etwas stärker als erwartet.
Ob aber aus der Stabilisierung mehr als ein kurzes Aufatmen wird, hängt laut Händlern auch von der US-Notenbank ab. Ihre zweitägige Sitzung hat am Nachmittag begonnen. "Die Frage ist, wie die Notenbank den schwachen Mai-Arbeitsmarktbericht bewertet", sagt ein Händler. Sollte die Notenbank auf Einmaleffekte verweisen und bei ihrem Zinspfad bleiben, könnten die Märkte positiv reagieren. Mit einem festen Dollar im Rücken könnten die europäischen Aktienmärkte dann sogar kurzfristig besonders stark profitieren. Allerdings dürfte die Brexit-Diskussion die Märkte auch dann bald wieder einholen.
In der kommenden Woche könnte sich Großbritannien aber möglicherweise aus der EU verabschieden. Übergeordnet bleibe es deshalb vermutlich noch bei der Devise: "Raus aus Risiken". Die derzeit ausgeprägte Risikoaversion spiegelt sich auch am Optionsmarkt wider: An der Derivatebörse Eurex wurden am Montag fast dreimal so viele Verkaufsoptionen auf den DAX gehandelt wie Kaufoptionen. Mit diesen "Puts" sichern sich Investoren gegen weitere Kursverluste am Kassamarkt ab.
Risikoscheu drückt Bundrendite unter null Prozent Investoren schichten also weiter Mittel in sichere Anlagehäfen um. Das hat die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen am Morgen erstmals in ihrer Geschichte in den negativen Bereich gedrückt. Dieser Fall hatte sich in den vergangenen Tagen bereits angedeutet und war eines der meistdiskutierten Themen. "Die Brexit-Sorgen überlagern alles", sagt Alexander Aldinger von der BayernLB. Am Nachmittag liegt die Rendite bei minus 0,007 Prozent, das Tagestief lag bei minus 0,034 Prozent.
"Das Brexit-Referendum bleibt das dominierende Thema auch am Devisenmarkt", sagt Esther Reichelt von der Commerzbank. Das britische Pfund gibt zum US-Dollar und zum Euro leicht nach. Gleichzeitig legt der Yen wieder kräftig zu, laut Marktbeobachtern ebenfalls ein Zeichen für zunehmende Risikoaversion. Der Euro ist zum Yen mit 118,77 auf den niedrigsten Stand seit mehr als drei Jahren gefallen. Gleichzeitig gibt die Gemeinschaftswährung zum Dollar nach.
Gefragt ist Gold, die Feinunze nähert sich wieder der 1.300-Dollar-Marke und damit ihrem Jahreshoch. Am Nachmittag kostet sie 1.287 Dollar, ein Plus von 0,3 Prozent. Schon kleine Rücksetzer lösen derzeit Käufe im Gold aus.
Am deutschen Aktienmarkt lässt die Abstufung der Bonität von RWE durch die Ratingagentur Standard & Poor's die RWE-Aktie um 4,2 Prozent nachgeben. Denn damit dürften sich die Finanzierungskosten des Stromerzeugers verteuern. Zudem zählen die Analysten der Metzler Bank den Versorger zu den Verlierern der Schwäche im Pfund. Für Metzler gehört auch BMW zu dieser Gruppe, deren Aktien mit einem Minus von 1,6 Prozent ebenfalls deutlich nachgeben. Gefragt sind dagegen deutsche Chemiewerte: allen voran Evonik mit einem Plus von 2,6 Prozent mit einer Kaufempfehlung von Morgan Stanley im Rücken. Aber auch Henkel liegen mit einem Plus von 0,8 Prozent gut im Markt, und BASF sowie Bayer liegen ebenfalls knapp auf der Gewinnerseite.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 2.829,31 -0,85 -24,21 -13,41 Stoxx-50 2.709,47 -0,86 -23,62 -12,61 DAX 9.595,67 -0,64 -61,77 -10,68 MDAX 19.682,88 -0,60 -118,24 -5,26 TecDAX 1.582,24 -1,84 -29,58 -13,57 SDAX 8.854,47 -1,32 -118,14 -2,68 FTSE 5.985,65 -0,98 -59,32 -4,11 CAC 4.174,84 -1,23 -52,18 -9,97Bund-Future 165,16 39 6,51
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 7.55 Uhr Mo, 17.12 Uhr % YTD EUR/USD 1,1206 -0,70% 1,1286 1,1294 +3,2% EUR/JPY 118,86 -0,54% 119,51 120,11 -6,8% EUR/CHF 1,0823 -0,51% 1,0878 1,0916 -0,5% GBP/EUR 1,2613 +0,45% 1,2557 1,2624 -7,1% USD/JPY 106,08 +0,17% 105,90 106,33 -9,6% GBP/USD 1,4134 -0,25% 1,4170 1,4256 -4,2%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,48 48,88 -0,8% -0,40 +17,3% Brent/ICE 49,93 50,35 -0,8% -0,42 +18,6%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.286,42 1.283,81 +0,2% +2,61 +21,3% Silber (Spot) 17,40 17,45 -0,3% -0,05 +25,9% Platin (Spot) 982,00 989,00 -0,7% -7,00 +10,2% Kupfer-Future 2,04 2,06 -0,6% -0,01 -5,0% === Kontakt zum Autor: herbert.rude@wsj.com
DJG/hru/ros
(END) Dow Jones Newswires
June 14, 2016 10:10 ET (14:10 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 10 10 AM EDT 06-14-16
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