Niedrige Verkaufspreise |
26.07.2024 17:54:43
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BASF schwächelt beim Umsatz - Aktie fällt
"Die Dynamik des ersten Quartals, das durch eine positive Mengenentwicklung in den meisten unserer Geschäftsbereiche gekennzeichnet war, hat sich fortgesetzt. Die Preise standen weiter unter Druck", sagte der neue Vorstandschef Markus Kamieth, der seit einem Vierteljahr an der Spitze des Chemieriesen steht.
Im zweiten Quartal verdiente BASF vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen, Wertberichtigungen sowie Sondereffekten (bereinigtes EBITDA) 1,957 Milliarden Euro, geringfügig mehr als vor Jahresfrist. Analysten hatten im Konsens von Vara Research mit 2,046 Milliarden Euro gerechnet. Der Umsatz sank wegen negativer Währungseffekte um 6,9 Prozent auf 16,111 Milliarden Euro. Hier hatten Analysten mit 16,737 Milliarden Euro gerechnet.
Netto und nach Anteilen Dritter wies BASF einen Überschuss von 430 Millionen Euro aus - 14 Prozent weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Belastend wirkten hier die Kosten für eine außergerichtliche Beilegung eines zusammengefassten Rechtsstreits in den USA im Zusammenhang mit dem Löschschaum AFFF.
BASF hält sich mit Investitionen im Batteriegeschäft zurück
Der weltgrößte Chemiekonzern BASF hält sich wegen einer geringeren Nachfrage nach E-Autos mit Investitionen in sein Batteriegeschäft zurück. "Wir sind zuversichtlich, dass sich der Trend zu Elektrofahrzeugen fortsetzen wird und Batteriematerialien weiterhin eine bedeutende Wachstumschance für die chemische Industrie darstellen", sagte der neue BASF-Chef Markus Kamieth in einer Telefonkonferenz mit Analysten am Freitag. Allerdings habe sich die Dynamik in letzter Zeit verändert. Die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen habe sich außerhalb Chinas deutlich verlangsamt. Dies zeige eine Reihe von Ankündigungen von Unternehmen in der Wertschöpfungskette der Elektromobilität.
In den vergangenen Jahren habe das DAX-Unternehmen Produktionskapazitäten für Kathodenmaterialien in den wichtigsten Märkten für batteriebetriebene Elektrofahrzeuge weltweit aufgebaut, erläuterte Kamieth. Die bestehenden Kapazitäten sollen weiter ausgebaut und ausgelastet werden. Gleichzeitig würden Maßnahmen ergriffen, um in dem derzeit unsicheren Marktumfeld das Risiko weiter zu reduzieren. "Wir halten an unserem vorsichtigen Ansatz fest, neue Kapazitäten nur dort zu schaffen, wo wir längerfristige Abnahmeverträge mit etablierten Zellherstellern abgeschlossen haben", sagte der Manager.
Erst jüngst hatte der Chemiekonzern angekündigt, den Plan zum Bau einer eigenen Produktionsanlage für Nickel-Kobalt gemeinsam mit dem französischen Bergbaukonzern Eramet nicht weiterzuverfolgen. Kamieth begründete dies mit den Entwicklungen auf dem Nickelmarkt, der sich in den letzten Jahren erheblich verändert habe. Die Lieferoptionen hätten sich weiterentwickelt und damit auch der Zugang der BASF zu Nickel in Batteriequalität. Diese Entscheidung werde den zukünftigen Kapitalbedarf deutlich senken.
Zudem habe das Management beschlossen, das groß angelegte Raffinerieprojekt für das Batterierecycling in Tarragona in Spanien zu pausieren, sagte der BASF-Chef am Freitag. Dies soll so lange so bleiben, bis Zellkapazitäten aufgebaut und die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen in Europa wieder in Schwung gekommen sind.
BASF sehr schwach - Börsianer: Agricultural Solutions enttäuscht
Die Quartalszahlen von BASF sind am Freitag auf ein negatives Echo gestoßen. Die bestätigten Jahresziele halfen dem weltgrößten Chemiekonzern zunächst wenig.
Im XETRA-Handel fiel die BASF-Aktie 2,31 Prozent und schloss bei 43,74 Euro. Sie markierten stellenweise den tiefsten Stand seit gut sechs Monaten. Seit Jahresbeginn steht ein Kursverlust von elf Prozent zu Buche. Der deutsche Leitindex hat im selben Zeitraum um neun Prozent zugelegt.
Erneut gesunkene Verkaufspreise und negative Währungseffekte brockten BASF im zweiten Quartal einen überraschend deutlichen Umsatzrückgang ein. Der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) legte zwar dank Einsparungen ein wenig zu. Er blieb aber ebenfalls etwas hinter den Analystenerwartungen zurück.
Die Zahlen seien nicht gerade inspirierend, kommentierte Warburg-Analyst Oliver Schwarz. Börsianer monierten eine überraschend schwache Ergebnisentwicklung im Bereich Agricultural Solutions, der Produkte für die Landwirtschaft bündelt. Diese überschatte die insgesamt widerstandsfähige Entwicklung im Chemiegeschäft, ergänzte Konstantin Wiechert von der Baader Bank. Chetan Udeshi von der US-Bank JPMorgan geht davon aus, dass die Konsensschätzung für das bereinigte Ebitda nun ein wenig sinken dürfte.
FRANKFURT (Dow Jones) / FRANKFURT (dpa-AFX)
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