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04.11.2022 18:01:44

MÄRKTE EUROPA/Sehr fest - Adidas schießen um 21 Prozent nach oben

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Börsen haben die Delle des Vortages am Freitag wieder wettgemacht. Der DAX gewann 2,5 Prozent auf 13.460 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 2,6 Prozent auf 3.688 Punkte nach oben. Der DAX stieg zeitweise auf den höchsten Stand seit sechs Wochen, erst im späten Handel kam er mit Gewinnmitnahmen vor dem Wochenende etwas zurück. Der Markt setzte darauf, dass China die strikten Corona-Regeln im Land lockert. Zudem stützte der neue US-Arbeitsmarktbericht die Stimmung. Gewinner des Tages waren Adidas, die um gut 21 Prozent nach oben schossen. Spekulationen, dass Noch-Puma-Chef Björn Gulden nach seinem Abschied zu Adidas gehe, führten zu umfangreichen Positionsanpassungen. Adidas bestätigte, dass Gespräche stattfänden. Puma schlossen ein halbes Prozent niedriger, im Tagestief waren sie allerdings um knapp 11 Prozent eingebrochen.

In den USA stieg die Zahl der neuen Jobs im Oktober zwar schneller als erwartet, die Arbeitslosenquote lag aber auch über den Erwartungen und der Anstieg der Stundenlöhne hatte sich im Rahmen der Prognosen verlangsamt. "Die US-Notenbank dürfte den heutigen Arbeitsmarktbericht mit Erleichterung aufnehmen", sagte Thomas Altmann von QC Partners. Der Boom am Arbeitsmarkt ebbe ab. "Und noch wichtiger für die Fed: Die Dynamik des Lohnanstiegs nimmt ab. Es ist der siebte Monat in Folge, in dem diese so wichtige Zahl zurückgeht oder zumindest stagniert", so der Vermögensverwalter. Der Arbeitsmarktbericht sei für die Fed eine Legitimation, ihre Geldpolitik langsamer zu straffen. "Er ist aber keine Legitimation, den Straffungszyklus zu beenden", warnte er vor überzogenen Erwartungen.

China-Hoffnung macht Kurse

Zu China hieß es, bei einer Lockerung der Corona-Regeln dürften dort Konjunktur und Konsum wieder anspringen und sich die Lieferkettenproblematik in einigen Bereichen auch für Europa verbessern. Ein Gewinner des Tages waren auch Biontech, die um gut 4 Prozent stiegen. Auslöser war ein Bericht des Wall Street Journal, wonach China die Covid-19-Impfstoffe des Biotechnologie-Unternehmens für in China ansässige Ausländer zugelassen hat. Die Vereinbarung wurde von Bundeskanzler Olaf Scholz auf einer Pressekonferenz in Peking bekannt gegeben, nachdem er sich mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping getroffen hatte, wie es in dem Bericht hieß. Laut Bloomberg erwägt China nun auch eine Lockerung der Covid-Reisebeschränkungen.

Von der China-Hoffnung profitierten neben Biontech vor allem die rohstoffnahen Basic Resources, deren Stoxx-Branchenindex um knapp 6 Prozent stieg. Der Sektor-Index der Autoaktien gewann knapp 4 Prozent. Ähnlich stark nach oben ging es mit dem Index der Hersteller von Konsumgütern des täglichen Bedarfs. Er enthält viele der ebenfalls von China abhängigen Luxusgüterhersteller, aber auch Adidas.

Im DAX stiegen hinter Adidas Conti um 9,5 Prozent, das Unternehmen profitierte von einer Steilvorlage von Pirelli, die in Mailand um 11 Prozent anzogen. Im DAX waren auch Covestro und - nach Zahlenvorlage - Vonovia gefragt, sie legten um jeweils gut 7 Prozent zu. Auf der anderen Seite gaben neben Puma auch Qiagen, Hannover Rück und Deutsche Börse etwas nach.

SocGen nach starken Zahlen gesucht

Als klar positiv wurden die Geschäftszahlen der Societe Generale (SocGen/+2,5%) zum dritten Quartal an der Börse eingestuft. Die Analysten von Jefferies hoben hervor, dass der französische Kreditgeber beim Nettogewinn die Markterwartung gleich um 50 Prozent übertroffen habe.

Die Aktie von Enel stieg nach anfänglichen Verlusten 2,3 Prozent. Als "in der Logik überzeugend" stuften die Analysten von RBC Capital das Interesse von Kering (+7,1%) an Tom Ford ein. Hintergrund war ein Bericht im Wall Street Journal, in dem mit der Angelegenheit vertraute Personen berichten, dass die Gucci-Mutter, die mit Konkurrenten wie Estee Lauder um Tom Ford konkurriert, nun der Favorit im Rennen zu sein scheine. Der Transaktionswert könnte bei 3 Milliarden Dollar liegen.

Rüstungsaktien leiden unter Spekulation um Verhandlungslösung

Positiv wurde die Ertragsentwicklung bei Gea (+7,4%) positiv eingestuft. Das EBITDA fiel rund 10 Prozent oberhalb des Konsens aus, während der Umsatz leicht positiv überrascht hatte. Der Ausblick wurde angehoben, was an der Börse teils schon erwartet worden war.

Rüstungsaktien lagen dagegen auf breiter Front schwach im Markt. Hensoldt fielen um 6,6 Prozent, Rheinmetall um 5,3 Prozent, Thales um 2,6 Prozent und BAE Systems um 3 Prozent. "Die Spekulationen um eine Verhandlungslösung im Ukraine-Krieg nehmen wieder einmal zu", so ein Händler. Anlass biete der bevorstehende G20-Gipfel. Daneben wurde auch darauf verwiesen, Olaf Scholz könnte China zu mehr Druck auf Russland bewegen.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

stand absolut in % seit

Jahresbeginn*

Euro-Stoxx-50 3.688,33 +95,15 +2,6% -14,2%

Stoxx-50 3.596,48 +57,00 +1,6% -5,8%

Stoxx-600 416,98 +7,43 +1,8% -14,5%

XETRA-DAX 13.459,85 +329,66 +2,5% -15,3%

FTSE-100 London 7.334,84 +146,21 +2,0% -2,7%

CAC-40 Paris 6.416,44 +173,16 +2,8% -10,3%

AEX Amsterdam 671,88 +10,70 +1,6% -15,8%

ATHEX-20 Athen 2.140,16 +47,52 +2,3% -0,1%

BEL-20 Brüssel 3.602,53 +70,04 +2,0% -16,4%

BUX Budapest 42.629,68 +860,98 +2,1% -16,0%

OMXH-25 Helsinki 4.718,35 +130,58 +2,8% -17,1%

ISE NAT. 30 Istanbul 4.584,49 +142,74 +3,2% +126,4%

OMXC-20 Kopenhagen 1.684,33 -8,64 -0,5% -9,6%

PSI 20 Lissabon 5.739,16 -4,20 -0,1% +3,0%

IBEX-35 Madrid 7.942,70 +73,80 +0,9% -8,9%

FTSE-MIB Mailand 23.282,46 +576,44 +2,5% -16,6%

RTS Moskau Feiertag

OBX Oslo 1.112,57 +9,61 +0,9% +4,1%

PX Prag 1.222,15 +32,47 +2,7% -14,3%

OMXS-30 Stockholm 1.999,01 +38,95 +2,0% -17,4%

WIG-20 Warschau 1.601,27 +41,72 +2,7% -29,4%

ATX Wien 3.091,54 +140,80 +4,8% -23,2%

SMI Zürich 10.787,77 +77,18 +0,7% -16,2%

* zu Vortagsschluss

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,30 +0,06 +2,48

US-Zehnjahresrendite 4,17 +0,01 +2,66

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:20 Uhr Do, 17:41 Uhr % YTD

EUR/USD 0,9911 +1,6% 0,9777 0,9750 -12,8%

EUR/JPY 145,91 +1,0% 144,64 144,60 +11,5%

EUR/CHF 0,9890 +0,1% 0,9871 0,9861 -4,7%

EUR/GBP 0,8778 +0,5% 0,8721 0,8730 +4,5%

USD/JPY 147,20 -0,7% 147,98 148,36 +27,9%

GBP/USD 1,1291 +1,1% 1,1208 1,1165 -16,6%

USD/CNH (Offshore) 7,1881 -1,9% 7,2644 7,3403 +13,1%

Bitcoin

BTC/USD 20.749,74 +2,8% 20.632,40 20.265,78 -55,1%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 92,14 88,17 +4,5% +3,97 +32,0%

Brent/ICE 97,74 94,67 +3,2% +3,07 +33,2%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 114,35 125,45 -8,8% -11,10 +91,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.673,40 1.630,26 +2,6% +43,14 -8,5%

Silber (Spot) 20,74 19,45 +6,6% +1,29 -11,0%

Platin (Spot) 956,65 919,15 +4,1% +37,50 -1,4%

Kupfer-Future 3,69 3,43 +7,6% +0,26 -16,4%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

===

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/flf

(END) Dow Jones Newswires

November 04, 2022 13:02 ET (17:02 GMT)

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