14.05.2020 10:01:50

MÄRKTE EUROPA/Schwächer - Ernüchterung macht sich breit

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem Abverkauf des Vortages kommt es am Donnerstagmorgen an Europas Börsen zu Anschlussverkäufen. An den belastenden Faktoren hat sich nichts geändert. Für Ernüchterung sorgen kritische Äußerungen von US-Notenbankgouverneur Jerome Powell: Der wirtschaftliche Ausblick sei "höchst unsicher", der Währungshüter sieht erhebliche Abwärtsrisiken. Zusätzliche Lockerungsmaßnahmen könnten sich daher als notwendig erweisen, so Powell weiter.

Daneben hat die Weltgesundheitsorganisation WHO davor gewarnt, dass Covid-19 endemisch werden könnte und es massiver Bemühungen bedürfe, um einen Impfstoff zu entwickeln. Seit mehreren Tagen häufen sich die Berichte über neue Infektionsherde - vor allem in China und Südkorea. Im Handel wird befürchtet, dass eine zweite Infektionswelle eine neue Abwärtsbewegung an den Börsen auslösen könnte.

Der DAX verliert 1,1 Prozent auf 10.422 Punkte, während es für den Euro-Stoxx-50 um 1,3 Prozent auf 2.775 nach unten geht. Am Morgen gilt es zunächst eine Flut von Quartalszahlen zu bewältigen.

Als solide werden die Geschäftszahlen von RWE in einer ersten Einschätzung im Handel eingestuft. Der Gewinn liegt im Rahmen der Erwartungen, die bereinigten operativen Kennziffern etwas über den Schätzungen. Gut dürften bei Anlegern der bestätigte Ausblick und Dividende ankommen. Der defensive Charakter der Aktie zahlt sich aus: Seit Jahresbeginn hat das Papier kaum nachgegeben. RWE gewinnen 1,6 Prozent.

Wirecard-Zahlen kein Befreiungsschlag

"Besser als erwartet", sagt ein Händler zu den Zahlen von Merck KGaA. Dass die Aktie dennoch um 1 Prozent fällt, könnte am Ausblick liegen. Diesen hat das Unternehmen um Covid-19-Effekte angepasst. "Nach unserer ersten Einschätzung hat sich das erwartete EBITDA-Wachstum von Merck von einem niedrigen zweistelligen Prozentsatz auf einen hohen einstelligen Prozentsatz reduziert", so die DZ Bank.

"Nach den Kursschüben von Vodafone und United Internet dürften sich nun auch Deutsche Telekom nach oben in Bewegung setzen", sagt ein Händler mit Blick auf die Geschäftszahlen. Diese sind nach Einschätzung von Analysten solide ausgefallenn - Ausblick und Dividende wurden bestätigt. Die Aktie steigt um 0,6 Prozent.

Keinen Befreiungsschlag sieht ein Händler in den Quartalszahlen von Wirecard. Diese entsprächen den Erwartungen. Das Unternehmen hat daneben das EBITDA-Ziel für das laufende Jahr bestätigt. "Zunächst muss tabula rasa gemacht werden, um das Vertrauen der Anleger wiederzugewinnen", so der Händler mit Blick auf die Debatte wegen bilanzieller Ungereimtheiten. Wirecard gewinnen 0,7 Prozent.

Pirelli gewinnen im frühen Geschäft 1,7 Prozent. Der Reifenhersteller hat im abgelaufenen Quartal zwar etwas weniger umgesetzt, aber auch einen Tick mehr verdient als erwartet. Die kürzlich gesenkte Prognose hat Pirelli aber bestätigt. "Positiv ist, dass Pirelli im ersten Quartal überhaupt noch Geld verdient hat", sagt ein Marktteilnehmer. Zurich Insurance notieren nach Zahlenausweis wenig verändert.

Dürr mit Margendruck - Platzierung in Teamviewer

Die Dürr-Aktie gibt um 4 Prozent nach. Ein Händler stört sich an der schwächeren Margenentwicklung im ersten Quartal - auch der Auftragseingang liege unter den Erwartungen. Positiv sei indes der stark verbesserte Cashflow. Belastend wirkt auch der Ausblick auf das zweite Quartal.

Mit Aufschlägen von 9,2 Prozent geht es für Shop Apotheke nach Veröffentlichung der Erstquartalszahlen kräftig nach oben. Die Citigroup spricht von einem anhaltenden Wachstumsmomentum. Das Unternehmen erreichte das angestrebte Ziel eines positiven bereinigten EBITDA schneller als geplant. Nach guten Geschäftszahlen geht es für SMA Solar um 1,8 Prozent nach oben.

Für Sartorius geht es um 1,2 Prozent nach unten. Nach dem Allzeithoch vom Mittwoch sprach das Medizintechnikunternehmen am Abend von beträchtlichen Unsicherheiten und Risiken wegen der Pandemiekrise. Die Dividende wird nun halbiert.

"Buy the dips", sagt ein Händler mit Blick auf Teamviewer. Der Titel dürfte nach einer schwächeren Eröffnung schnell nach oben drehen, meint er. Permira hat 25 Millionen Aktien für 41 Euro je Stück platziert, ein Anteil von 12,5 Prozent im Wert von gut 1 Milliarde Euro. Die Teamviewer-Aktie hat am Mittwoch bei 45,16 Euro geschlossen. Teamviewer gilt als einer der Krisengewinner. Im frühen Handel geben Teamviewer 5,8 Prozent auf 42,52 Euro nach.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 2.774,96 -1,27 -35,59 -25,91

Stoxx-50 2.784,35 -0,99 -27,74 -18,18

DAX 10.422,11 -1,14 -120,55 -21,34

MDAX 23.199,28 -1,47 -347,16 -18,06

TecDAX 2.951,24 -1,21 -36,24 -2,11

SDAX 10.253,23 -1,47 -153,13 -18,05

FTSE 5.809,26 -1,61 -94,79 -21,72

CAC 4.289,00 -1,29 -55,95 -28,25

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,55 -0,02 -0,79

US-Zehnjahresrendite 0,62 -0,03 -2,06

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:33 Uhr Mi, 17.28 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0805 -0,13% 1,0806 1,0840 -3,7%

EUR/JPY 115,46 -0,30% 115,46 115,94 -5,3%

EUR/CHF 1,0517 -0,01% 1,0516 1,0518 -3,1%

EUR/GBP 0,8860 +0,21% 0,8858 0,8864 +4,7%

USD/JPY 106,85 -0,20% 106,85 106,97 -1,8%

GBP/USD 1,2196 -0,32% 1,2198 1,2228 -8,0%

USD/CNH (Offshore) 7,1099 -0,02% 7,1102 7,1062 +2,1%

Bitcoin

BTC/USD 9.533,76 +1,88% 9.427,76 9.128,01 +32,2%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 25,82 25,29 +2,1% 0,53 -56,6%

Brent/ICE 29,81 29,19 +2,1% 0,62 -53,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.714,46 1.715,55 -0,1% -1,10 +13,0%

Silber (Spot) 15,55 15,65 -0,6% -0,10 -12,9%

Platin (Spot) 768,60 760,00 +1,1% +8,60 -20,4%

Kupfer-Future 2,35 2,35 -0,0% -0,00 -16,4%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/flf

(END) Dow Jones Newswires

May 14, 2020 04:01 ET (08:01 GMT)

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PATRIZIA SE 7,58 3,55% PATRIZIA SE
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