10.03.2014 18:40:33
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MÄRKTE EUROPA/Schwäche des DAX drückt Euro-Stoxx-50 ins Minus
Von Herbert Rude
An den europäischen Börsen wechseln die Anleger weiter die Pferde. Während die Börsen in West- und Südeuropa zum Wochenauftakt überwiegend zulegten, gab der Dax um weitere 0,9 Prozent nach. Die Schwäche der deutschen Schwergewichte ließ auch den Euro-Stoxx-50 nicht unbeeindruckt: er fiel leicht um 0,1 Prozent.
Seit nunmehr einer Woche sind deutsche Aktien klarer Underperformer in Europa. Grund ist die Exportabhängigkeit der DAX-Unternehmen. Am Montag geriet diese mit schwachen Wirtschaftsdaten aus China erneut in den Vordergrund. Daneben lastete die Ukraine-Krise weiter auf dem Markt.
"Je weiter weg von der Ukraine und von Russland, desto besser die Stimmung, je näher, desto schlechter", sagte ein Händler. In Österreich verlor der ATX 1,3 Prozent, der HEX in Helsinki gab um 0,8 Prozent nach. "Kurzzeitige Lieferunterbrechungen dürften im Westen abzufedern sein", meinte Eugen Weinberg von der Commerzbank mit Blick auf Lieferungen von Öl und Gas, Agrarprodukten und Metallen. "Länger andauernde Ausfälle würden aber gravierende Folgen haben und die Preise kräftig steigen lassen", warnt der Analyst.
Nach der überdurchschnittlichen Kursentwicklung des Dax in den vergangenen Jahren sehen Anleger für die Zukunft offenbar bessere Chancen in Resteuropa. Das spiegelt sich auch in deutlich gestiegenen Geldzuflüssen in die Peripherie der Eurozone wider. Gefragt waren erneut französische Aktien, daran änderte auch eine unter den Erwartungen gebliebene Industrieproduktion aus Frankreich im Januar nichts. Die Kurse an der Pariser Börse zogen um 0,1 Prozent an. Der Mailänder MIB stieg um 0,6 Prozent, der wichtigste portugiesische Index sogar um 1,2 Prozent.
Bouygues und Orange setzten ihre Rally am Aktienmarkt angesichts der bevorstehenden Konsolidierung auf dem französischen Mobilfunkmarkt fort. Die Titel von Orange stiegen deutlich um 4,3 Prozent. "Sie sind ein Hauptgewinner dieser Sache, weil die Aktie gerade mit Verweis auf den Preisdruck am Markt mit Discount gehandelt wurde", sagte ein Händler: "Der fällt jetzt dank der Konsolidierung weg." Die Titel von Bouygues sprangen noch stärker um fast neun Prozent an. Hier wird die Kombination der Mobilfunksparte mit der von Vivendi bereits als "ausgemachte Sache" gesehen.
"Bouygues war sehr clever und proaktiv, denn mit dem vorgeschlagenen Verkauf einiger Mobilfunk-Assets an Iliad ist man Einwänden der Regulierungsbehörde zuvorgekommen", so der Händler weiter. Die Aktien von Iliad schossen um über 11 Prozent in die Höhe. Einziger Verlierer waren die Aktien des Kabelnetzbetreibers Numericable, da das Unternehmen aller Voraussicht nach bei Vivendis SFR nicht zum Zuge kommen wird. Die Aktien brachen um 12 Prozent ein.
Unter den Branchenindizes in Europa verloren Telekommunikationsaktien etwa 0,6 Prozent, der Index der Bauwerte schloss dagegen mit einem Plus von 0,6 Prozent als einziger großer Branchenindex in der europäischen Stoxx-Welt im Plus. In ihm sind die Titel von Bouygues vertreten.
Auf der Verliererseite ganz oben standen Rohstoffwerte mit einem Index-Minus von 2,3 Prozent. In China sind die Exporte im Februar um ein Fünftel eingebrochen. Stan Shamu vom australischen Broker IG sprach nach den China-Daten von einem "zerrütteten" Vertrauen in die Region. Der Kupferpreis, ein wichtiger Indikator für die Stimmungslage in der Weltwirtschaft, ist auf ein Neunmonatstief gefallen. In London verloren die Aktien von Glencore 2,4 Prozent. Im deutschen MDAX gaben Aurubis 4,1 Prozent ab.
Im DAX gaben auch ThyssenKrupp und die exportabhängigen Autowerte wie VW, Conti und BMW deutlich nach. In der zweiten Reihe brachen die Aktien von SGL Carbon um 5,6 Prozent ein, weil das Unternehmen auch für dieses Jahr mit einem Verlust rechnet.
Auf der anderen Seite gewannen Fielmann 4,0 Prozent auf 94,68 Euro, nachdem die Analysten von Kepler-Cheuvreux die Aktie mit einem Kursziel von 110 Euro auf die Kaufliste gesetzt hatten. HOCHTIEF stiegen um 2,3 Prozent auf 69,94 Euro. Der Baukonzern baut seinen Einfluss bei der australischen Tochter Leighton aus. Ungebrochen auf Erholungskurs lagen Südzucker, die knapp 4 Prozent gewannen. Symrise legten um 2,6 Prozent zu, der Aromenhersteller will auch künftig stärker wachsen als der Markt.
Am Devisenmarkt notierte der Euro wenig verändert zum Dollar um 1,3880. Nach der EZB-Sitzung vom vergangenen Donnerstag ist die Stimmung im Handel deutlich zu Gunsten des Euro geschwenkt. "Draghi hat mehr oder weniger klar gemacht, dass es keine Notwendigkeit für zusätzliche Lockerungsmaßnahmen gibt", sagte Manuel Oliveri von der Credit Agricole. Marktbeobachter rechnen mit einem baldigen Test der 1,40er-Marke, auch wenn die steigende Risikoaversion an den Märkten die Aufwärtsbewegung des Euro erst einmal deckelt.
. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 3.092,79 -2,52 -0,1% -0,5 . Stoxx-50 2.889,14 -12,18 -0,4% -1,0 . Stoxx-600 331,40 -1,66 -0,5% 1,0 Frankfurt XETRA-DAX 9.265,50 -85,25 -0,9% -3,0 London FTSE-100 6.689,45 -23,22 -0,3% -0,9 Paris CAC-40 4.370,84 4,42 +0,1% 1,7 Amsterdam AEX 393,40 -2,88 -0,7% -2,1 Athen ATHEX-20 430,18 -3,06 -0,7% 11,8 Brüssel BEL-20 3.090,80 4,17 +0,1% 5,7 Budapest BUX 16.796,88 -333,68 -1,9% -9,5 Helsinki OMXH-25 2.864,86 -24,15 -0,8% 1,0 Istanbul ISE NAT. 30 75.888,48 -585,95 -0,8% -8,0 Kopenhagen OMXC-20 704,81 -7,37 -1,0% 14,5 Lissabon PSI 20 7.475,07 92,92 +1,2% 15,4 Madrid IBEX-35 10.194,60 30,40 +0,3% 2,8 Mailand FTSE-MIB 20.753,36 119,15 +0,6% 9,4 Oslo OBX 504,24 -4,21 -0,8% 0,1 Prag PX 991,49 -10,53 -1,1% 0,3 Stockholm OMXS-30 1.359,93 1,57 +0,1% 2,0 Warschau WIG-20 2.396,97 -38,18 -1,6% -0,2 Wien ATX 2.509,20 -33,17 -1,3% -1,5 Zürich SMI 8.367,55 -11,03 -0,1% 2,0DEVISEN zuletzt '+/- % Mo, 8.55 Uhr Fr, 17.30 Uhr EUR/USD 1,3879 -0,09% 1,3892 1,3870 EUR/JPY 143,3600 0,08% 143,2496 143,3359 EUR/CHF 1,2185 0,07% 1,2176 1,2187 USD/JPY 103,3000 0,17% 103,1220 103,3300 GBP/USD 1,6648 -0,41% 1,6716 1,6726 Kontakt zum Autor: herbert.rude@wsj.com DJG/hru/cln (END) Dow Jones Newswires
March 10, 2014 13:08 ET (17:08 GMT)
Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.- - 01 08 PM EDT 03-10-14
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Aurubis | 78,65 | 0,58% | |
BMW AG | 78,42 | 0,31% | |
Bouygues S.A. | 28,45 | -0,39% | |
Continental AG | 65,26 | 0,46% | |
Fielmann AG | 41,35 | 0,85% | |
Glencore plc | 4,36 | -0,18% | |
HOCHTIEF AG | 126,80 | 0,63% | |
Orange S.A. (ex France Télécom) | 9,52 | -0,94% | |
SGL Carbon SE | 4,04 | 0,87% | |
Südzucker AG (Suedzucker AG) | 10,67 | -0,19% | |
thyssenkrupp AG | 4,06 | -1,29% | |
Vivendi S.A. | 2,56 | 7,89% | |
Volkswagen (VW) St. | 89,65 | 1,24% |